Grilled Striploin Steak auf einem Brett angerichtet | Foto: Roderick Eime, Lizenz: CC BY 2.0

84% der Vegetarier und Veganer kehren zum Fleisch zurück – warum?

Erschienen auf psychologytoday.com am 02.12.2014. | Von: Hal Herzog

Fleischreduzierung ist langfristig effektiver als Fleischverzicht, erklärt der Autor und belegt anhand wissenschaftlicher Studien die Ineffektivität anderslautender Kampagnen.

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Anmerkung: Zoos und Aquarien wird von Tierrechtlern gerne vorgeworfen, warum sie keine Veggy- oder Vegan-Kampagnen fahren, weil das doch angeblich besser für Mensch und Tier wäre. Eine Studie in den USA hat belegt wie unwirksam solche Kampagnen sind. In den USA ist der Anteil derer, die keine tierischen Produkte essen seit rund 20 Jahren stabil bei 2%. Die Kampagnen der Tierrechtsaktivisten fahren ins Leere, weil sich 86% der Vegetarier und 70% der Veganer zum Fleischkonsum zurückkehren. Die Autoren der Studie regen dazu an, doch nicht Fleischverzicht, sondern Fleischreduzierung zu protegieren.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät, ein- bis zweimal in der Woche Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte zu essen. Es wäre aus ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll, wenn weltweit insgesamt weniger Fleisch gegessen werden würde. Damit lässt sich allerdings weder ein strenger Vegetarismus noch ein grundsätzlicher Veganismus begründen. Es besteht also für moderne Zoos und Aquarien keinerlei Anlass, Veggy- oder Vegan-Kampagnen zu fahren, die dazu noch langfristig ineffektiv sind wie diese Studie beweist.

Sumatra-Orang-Utan im Chester Zoo | Foto: Mike Peel (www.mikepeel.net), Lizenz: CC BY-SA 4.0

Über die Folgen der Lebensmittelproduktion für die Natur aber klären moderne Zoos und Aquarien selbstverständlich auf – etwa über das Palmöl, das auch in vielen vegetarischen oder veganen Produkten Verwendung findet. Dies wird gerne, wie etwa in Krefeld oder auch in anderen Zoos, mit der Haltung von Orang-Utans verknüpft, die zu Botschaftern der Folgen eines nicht nachhaltigen und umweltzerstörerischen Anbaus geworden sind.
Die Weltzooorganisation macht sich deshalb auch stark für einen nachhaltigen und entsprechend zertifizierten Anbau, um das dadurch bedrohte Ökosystem zu bewahren. Dies zeigt den Weg auf, den moderne zoologische Einrichtungen gehen: Keine blinden Verbotskampagnen, sondern seriöses Suchen nach einem Weg der friedlichen Koexistenz von Mensch und Natur. So reduzieren zum Beispiel viele Einrichtungen ihren Plastikmüll aktiv oder werden, wenn möglich, ganz plastikfrei. Dazu kommen Kampagnen zum Wasser- und Stromsparen – einige Zoos haben bereits ganz auf erneuerbare Energien umgestellt.

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