Blick von oben in den Plenarssaal des Bundestags. | Foto: Tim Tregenza, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die DGHT & ein fragwürdiger Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Erschienen auf der Facebook-Seite der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) am 28.08.2020.

Die Experten der DGHT setzen sich in dieser Veröffentlichung mit einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kritisch auseinander, der dem Artenschutz schaden würde.

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Hinweis: Im Text heißt es zum Beispiel, dass “die bekannten Forderungen nach einem totalen Importverbot von Wildfängen (ohne zu differenzieren, ob diese nachhaltig erfolgen oder nicht), verknüpft mit dem wiederum richtigen Aufruf der Bekämpfung von falsch deklarierten Wildfängen nach Deutschland” im Text vorkämen. Das legt den Finger in eine lange ignorierte Wunde: Wildfänge haben durch Fake News, auch und besonders seitens der Tierrechtsindustrie, einen zu Unrecht schlechten Ruf. Wildfänge sind, richtig und wissenschaftlich eingesetzt, ein wichtiges Mittel des Artenschutz, um Arten zu retten. Wildfänge erlauben nämlich den Aufbau von Populationen in Menschenobhut, die für viele Arten von großer Wichtigkeit sind.

Viele Arten wäre ohne, dass Exemplare von ihnen wild gefangen worden wären, bereits ausgestorben. Dank dieser Wildfänge aber und auch dank Erhaltungszuchtprojekte, die Zoos mit diesen Tieren dann ermöglicht haben, konnten etliche Tiere vor der endgültigen Vernichtung bewahrt werden. Die Tabuisierung von Wildentnahmen aber, kommt einem Genickschlag für den umfassenden Natur- und Artenschutz gleich. Allein im Lebensraum (in situ) kann man die meisten Arten eben nicht retten, sondern es braucht Aktionen ex situ. Damit haben wir uns ausführlich in diesem Artikel beschäftigt.

Ist es nicht besser, die Tiere nur in ihren natürlichen Lebensraum zu schützen?

Daher ist es von entscheidender Bedeutung auf dieser Ebene Politiker langfristig besser zu informieren, damit es nicht zu mehr solcher Anträge kommt, die schlicht auf falschen Vorstellungen von Artenschutz basieren.

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