Elefantenbaby in der Matetsi Safari Area in Zimbabwe | Foto: Charles J. Sharp, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Drei Länder erklären sich unabhängig von CITES-Kontrollen

Erschienen auf mahohboh.org am 30.10.2019. | Von: Emmanuel Koro

Aufgrund des wachsenden Einflusses der Tierrechtler und daraus resultierenden Entscheidungen, erklärten sich Botswana, Namibia und Simbabwe unabhängig von Kontrollen durch CITES.

» mehr

Anmerkung: Bei diesem Schritt werden die drei Länder von fünf weiteren, bisher ungenannten Ländern der Southern African Development Community (SADC) unterstützt. Ein Report empfiehlt sogar allen SADC-Ländern gegen die Entscheidung zu protestieren, den Handel mit Arten zu beschränken, obwohl zwingende wissenschaftliche Beweise vorliegen, die darauf hindeuten, dass solche Beschränkungen nicht erforderlich sind. Ebenso mahnen sie das Abstimmungssystem der Konferenz an.

“For the first time, the whole world is being told just how bad and how corrupt CITES has become over the years. When an important block of nations [SADC]has rebelled against the treatment they endured from the Convention [CITES], the whole world should take notice.”  – Ron Thomson, CEO der True Green Alliance
[Deutsche Übersetzung: “Zum ersten Mal wird der ganzen Welt  vor Augen geführt, wie schlimm und korrupt CITES im Laufe der Jahre geworden ist. Wenn ein wichtiger Block von Nationen [wie die SADC] gegen die Behandlung rebelliert, die sie durch die Konvention [CITES] erlitten haben, sollte die ganze Welt davon Notiz nehmen.”]

Die Südafrikaner fühlen sich durch grünen Imperialismus bevormundet und möchten selbst beim Schutz der Tiere auf ihrem Grund und Boden mitreden dürfen. Dieses wäre ihnen, laut ihrer Darstellung, durch eine fragwürdige Abstimmung aber verwehrt geblieben. Stattdessen hätten westliche Interessenvertreter über ihren Kopf und über wissenschaftliche Fakten hinweg entschieden. Im Artikel wird erklärt:

“Recently, western animal rights groups have rigged CITES votes through among other things paying inducement money to East and West African representatives of the African Elephant Coalition countries. The Coalition was formed and funded by Western animal rights groups. Delegates from East and West African countries were seen at CITES COP18, in numerous and suspicious compromising meetings with Western animal rights groups. They were frog- marched into televisions interviews, told in typical puppet fashion what to say in committees and how to vote; briefed by young Western blondes –embarrassingly young enough to be their own grandchildren. Then after the SADC ivory trade proposal was defeated, the very same delegates were seen celebrating with Western nationals. Evidence of WhatsAppstrategic communications between western delegates and government officials from East Africa is available.”
[Deutsche Übersetzung: Kürzlich haben westliche Tierrechtsgruppen CITES-Voti manipuliert, indem sie unter anderem der African Elephant Coalition finanzielle Anreize ausgezahlt haben. Die Koalition wurde von westlichen Tierrechtsgruppen gegründet und finanziert. Delegierte aus ost- und westafrikanischen Ländern waren auf der CITES COP18 in zahlreichen und verdächtigen, kompromittierenden Gesprächen mit westlichen Tierrechtsgruppen zu sehen. Sie wurden in Fernsehinterviews eingebunden und sie wurden wie Marionetten gesteuert in dem, was sie in Komitees sagen sollten und wie sie abstimmen sollten. Gebrieft wurden sie von jungen, westlichen Blondinen – peinlich jung genug, um ihre eigenen Enkelkinder zu sein. Nachdem der SADC-Vorschlag zum Elfenbeinhandel besiegt worden war, feierten dieselben Delegierten mit westlichen Staatsangehörigen. Es liegen Belege für strategische WhatsApp-Kommunikationen zwischen westlichen Delegierten und Regierungsbeamten aus Ostafrika vor.”]

Die African Elephant Coalition ist keine unbekannte Organisation – wir berichteten bereits über sie und dies ebenfalls im Zusammenhang mit der jüngsten CITES-Konferenz. Dabei stößt man auch wieder auf die Fondation Franz Weber, die auch Zoos und Aquarien letztendlich schließen will, was sie aber zynischerweise als Zoo-Konzept verkauft. Sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten, wäre das tatsächlich ein handfester Skandal. Der Einfluss der Tierrechtsindustrie auf Entscheidungen von CITES wird allerdings auch nicht nur von Südafrika aus kritisch beäugt.

 

Kommentar: Dieser Vorstoß könnte man auch mit den Worten überschreiben: “Endlich sagt es mal einer.” Seit Jahren beschweren sich die Leute schon über den schädlichen Einfluss der Tierrechtler auf CITES-Entscheidungen, aber tun dies nicht laut und öffentlich. Dieser Einfluss schadet eben auch Artenschützern wie modernen, zertifizierten und akkreditierten Zoos und Aquarien, aber auch den Artenschützern vor Ort. Die White-Savior-Mentalität der Tierrechtsindustrie und der grünen Neo-Imperialismus waren bereits Themen auf zoos.media. Funktionierender Artenschutz funktioniert eben nur mit der lokalen Bevölkerung und nicht gegen sie.

Seriöse Artenschutzprojekte verwenden viel Zeit und Geld dafür, die lokale Bevölkerung aufzuklären und mit ihr an einer Lösung zu arbeiten. Auch dieser Vorstoß gegen den Einfluss der Tierrechtsindustrie kommt nämlich gerade aus den Reihen der ländlichen Gemeinden, die ihre Regierungen darauf aufmerksam machten. Pohamba Penomwenyo Shifeta, Namibias Minister für Umwelt und Tourismus, machte sehr deutlich, was auch im Artikel zitiert wird, dass CITES nicht alternativlos sei, denn die Staaten wollten Handel, statt Spenden, nutzen, um ihre Naturschätze zu schützen. Damit stellen er und weitere Wortführer CITES vor die Wahl: Tierrechtler oder umfassender Artenschutz.

Zudem ist festzustellen, dass die Staaten nicht gegen CITES an sich sind, sondern nur dagegen wie es durch den Einfluss von Tierrechtlern zum Negativen verändert worden ist. Zurecht fordern die Afrikanischen Länder, dass die westlichen Ländern auf Artenschutz-Konferenzen nicht wir korrupte Kolonialherren auftreten. Wer im Artenschutz nicht auf Augenhöhe mit der lokalen Bevölkerung kommuniziert, wird seinem Ziel langfristig nie näher kommen. Wesentliche Erfolge im Artenschutz waren immer nur mit der lokalen Bevölkerung möglich und nicht gegen sie.

Diesen Beitrag teilen