Exklusiv für zoos.media – 27.08.2019. Autor: Philipp J. Kroiß
Tierrechtler hatten versucht die Artenschutz-Konvention CITES zu missbrauchen, um dem Elefantenschutz in Menschenobhut, zum Beispiel durch Zoos, zu schaden. Die EU kippte dies nun.
EU kippt Missbrauch der Artenschutz-Konvention durch Tierrechtler
Die Tierrechtler hatten versucht das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) zu missbrauchen, um den wichtigen Austausch von Elefanten zwischen Zoos und afrikanischen Staaten zu erschweren. Elefanten sollten gar nicht mehr von bestimmten afrikanischen Staaten nach zum Beispiel Europa gelangen dürfen. Die African Elephant Coalition (AEC), die eng mit der Fondation Franz Weber verbunden ist – im Sekretariat sind dort Vera Weber als Präsidentin, Hedia Baccar und Nathanaël Schaller von der Stiftung, Anna Zangger und Rosalind Reeve, die ebenfalls in der Stiftung sind, stellen die Abteilung “Legal Affairs” der Koalition – hatte diesen Vorstoß angeführt, den verschiedene andere Tierrechtsorganisationen als Erfolg feierten.
Nun hat die EU diesen Vorstoß gekippt. In europäische Zoos können weiterhin Elefanten aus Afrika zum Zwecke von Schutzmaßnahmen ex situ, also außerhalb des Lebensraumes, eingeführt werden. Natürlich erfolgt das nicht ungeregelt, sondern so ein Export muss durch zig Gremien, Behörden müssen zustimmen und die übliche Bürokratie bewältigt werden – also wie es auch bereits vorher der Fall war. Das ist ein erfreulich deutliches “Ja!” der EU zur Erhaltungszucht in modernen zoologischen Einrichtungen, die Zentren des Artenschutzes, der Edukation und der Forschung sind.
Tierrechtler sind gegen Elefantenhaltung
Die Fondation Franz Weber erklärt auf ihrer Webseite: “So wenig wie in Zirkusse gehören Elefanten auch in Zoos und überhaupt in Gefangenschaft.” Eine zutiefst lächerliche Aussage, denn moderne, akkreditierten und zertifizierten Zootierhaltung hat mit Gefangenschaft nichts zu tun und im gut geführten Tierzirkus sind die Elefanten, die tiergerecht gehalten werden, Teil der Familie und eben auch keine Gefangenen. In der Natur sind die Elefanten allerdings tatsächlich gefangen in einem ständigen Überlebenskampf, der ihnen immer schwerer gemacht wird. Hier wollen Tierhalter auf der ganzen Welt helfen, aber sie werden durch die Tierrechtsindustrie immer wieder torpediert.
Im Zusammenhang zum Beispiel mit einem Zirkus wurde das Ringling Bros. & Barnum & Bailey Center for Elephant Conservation gegründet. Im für die Öffentlichkeit geschlossenen Zentrum kombinierte man ex situ und in situ Schutz von Elefanten und investierte massiv in Forschung – finanziert wurde dies von der “Greatest Show On Earth”, die durch Attacken von Tierrechtlern gegen den Zirkus zerstört wurde. Auch moderne Zoos bündeln Schutzmaßnahmen ex situ und in situ – sie werden eben so von Tierrechtlern attackiert, wenn auch noch nicht in dem Maße wie der inzwischen geschlossene Zirkus in den USA. Diese wichtige Arbeit der Zoos aber, wollen Tierrechtsorganisationen genauso zerstören.
Zahlreiche Beispiele zeigen wie die Haltung von Elefanten den wilden Artgenossen der Tiere helfen kann. Ein hervorragendes Beispiel ist der von PETA mit manipulierten Video-Material attackierte Zoo in Wuppertal, der seine Besucher umfangreich über die Biologie und die Bedrohung der Tiere aufklärt, aber auch gleichzeitig seit Jahren die International Elephant Foundation, die sich für die Erforschung und den Schutz von Elefanten einsetzt,und den Krüger Nationalpark in Südafrika in seinem Kampf gegen Wilderei unterstützt. In anderen akkreditierten und zertifizierten Zoos findet man ebenfalls so wirksames und erfolgreiches Engagement.
All das leugnen die Tierrechtler, während sie aber selbst keine solchen Erfolge vorzuweisen haben. Moderne Zoos und Aquarien haben bereits etliche Arten gerettet, Tierrechtler, wie etwa PETA, haben solche Erfolge nicht vorzuweisen, stattdessen wollen sie jede Form der Tierhaltung für immer verbieten. Die Fondation Franz Weber kleidet das in nettere Worte und will durch ein neues “Zookonzept”, das allerdings den sinnvollen Betrieb von Zoos unmöglich machen würde, die Zoos quasi durch die Hintertür abschaffen. Die Wege sind also unterschiedlich, das Ziel in der Konsequenz das selbe – das haben diese beiden beispielhaft genannten Organisationen etwa erkennen lassen, als sie zusammen Opposition gegen das Ozeanium in Basel zeigten.
Elefantenhaltung unter Beschuss
Der versuchte Missbrauch von Artenschutzkoventionen zur Verhinderung der Tierhaltung, ist ein eher unbekanntes Theater, dass die Tierrechtler zum Besten geben. Die Tierrechtsindustrie tut in diesem Zusammenhang so, als wolle man etwas für den Artenschutz erreichen, möchte aber in Wirklichkeit besonders allen Haltern dieser Tiere schaden. Nach außen hin verkauft die Fondation Franz Weber ihr Engagement dann so:
“Obwohl CITES kein ideales Abkommen ist, hat es ein Kontroll- und Genehmigungssystem eingerichtet, das den internationalen Handel mit Tier und Pflanzenarten wirksam reguliert. Aus diesem Grund wirkt die Fondation Franz Weber, seit 1989 Beobachterin der UNO-Konvention CITES, im Rahmen dieses Systems. Die FFW unterstützt zudem mit ihrem Team von Experten und Wissenschaftlern die Koalition für den afrikanischen Elefanten (AEC). Die AEC vereint 32 afrikanische Mitgliedstaaten mit dem Ziel, eine gesunde, lebensfähige Elefantenpopulation ohne Gefährdung durch den internationalen Elfenbeinhandel zu erreichen.” – Fondation Franz Weber auf ihrer Webseite
Wer könnte schon was dagegen haben, wenn sich eine Organisation gegen Elfenbeinhandel einsetzt, nicht wahr? Dass sie hintenrum aber auch über die AEC dann echten Artenschützern, wie etwa den Zoos und die Projekte, die sie diesbezüglich unterstützen, das Leben schwer machen wollen, nennen sie natürlich nicht. Nach außen hin wirkt die Darstellung total seriös, ist sie aber in Wirklichkeit eben genau nicht. Der Vorstoß gegen den Elefantenschutz durch zoologische Einrichtungen hat der Stiftung die Maske herunter gerissen und die hässliche Fratze entblößt. Gleichzeitig muss es aber auch ein Weckruf für die zoologische Gemeinschaft gewesen zu sein, entschiedener gegen den Einfluss solcher unseriösen Organisationen im Bereich des Artenschutzes vorzugehen.
Dieses Engagement erfolgt meist im Stillen und ist wenig im Fokus der Öffentlichkeit. Allerdings ist dies besonders für den Artenschutz gefährlich, denn der wird nur zu gerne von Tierrechtlern auf dem Opferschrein zu Grunde gerichtet. Mehr im Auge der Öffentlichkeit sind Lügen- und Schmierenkampagnen zur Haltung der Elefanten in Zoos und Zirkussen. Die bekannteste der letzten Zeit war die gegen den Erlebnis-Zoo Hannover, die krachend – auch vor Gericht – scheiterte. Inzwischen muss sich PETA den Kampagnen-Ausgang schön lügen:
Erlebnis-Zoo Hannover: PETA lügt sich eine gescheiterte Kampagne schön
Allerdings hängt beides natürlich zusammen. Die Tierrechtler wollen die Zoos durch solche Kampagnen diskreditieren – in der Öffentlichkeit, aber natürlich auch in Entscheidungsgremien wie bei CITES. Das zeigt einmal mehr wie wichtig es ist über die Machenschaften der Tierrechtsindustrie aufzuklären – in der Öffentlichkeit, aber natürlich auch in den entsprechenden Entscheidungsgremien.
Warum machen Elefanten-Exporte Sinn?
In der Natur ergeht es Elefanten nicht gut und sie werden immer weiter zurückgedrängt. Außerhalb vom Schutz der Nationalparks ist es für sie schwierig bis unmöglich zu überleben. Nun haben aber diese Nationalparks Grenzen und nur ein gewisses Fassungsvermögen, denn sie müssen ja ein natürliches Gleichgewicht aufrecht erhalten, um die Natur zu simulieren. Die Population muss also sinnvoll gemanagt werden und es ist darauf zu achten, dass nicht zu viele Elefanten in einem Nationalpark sind, damit auch die anderen Arten vor Ort noch überleben können. Zoologische Einrichtungen zum Beispiel können überzählige Tiere aufnehmen und so einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Populationsmanagement leisten.
Solche Exporte werden häufig desinformierend als “Wildfänge” betitelt, was völlig realitätsfern ist, weil akkreditierte und zertifizierte Zoos und Aquarien generell keine Wildentnahmen durchführen, die Populationen in der Existenz bedrohen und zudem ist ohnehin noch kaum ein Elefant zu finden, der wirklich wild – also ohne entsprechendes Management durch Menschen – lebt. Diesen Tieren geht es zudem häufig nicht gut und auch auf dieser Ebene macht es keinen Sinn, die Tiere überhaupt nachzufragen. Junge, überzählige Elefanten aus einem Nationalpark, Reservat oder einer ähnlichen Institution hingegen sind nicht nur gesund und kräftig genug den Transport zu meistern, sondern sorgen sogar auch dafür, dass die Nationalparks mehr Fassungsvermögen haben und somit mehr Tiere beherbergt und geschützt werden können.
Die Alternative zu Elefanten-Exporten in Zoos wäre es, die Tiere vor Ort zu erschießen, um den Bestand zu regeln. Da Tierrechtler ja denken, die Tiere wären “besser tot” als in Menschenobhut, mag das für diese Organisationen sicher die für sie eine Alternative sein, aber natürlich nicht für den wahren Tierfreund und Tierschützer. Durch ein Leben im Menschenobhut können die Tiere nämlich noch einen Beitrag zum Artenschutz leisten, tot bringen sie niemandem was. Zudem würde es den Artenschutz in eine Glaubwürdigkeitskrise stürzen: “Warum werden Elefanten sinnlos abgeknallt, obwohl man sie doch schützen muss?”, werden die Leute zu Recht fragen. Schon jetzt ist ja die Trophäenjagd, die dem Artenschutz zu Gute kommt, massiv umstritten und schwer zu vermitteln.
Jedes Elefantenleben, das man durch einen solchen Export retten kann, ist wichtig zum Schutz dieser Art. Durch die Präsenz der Tiere in verschiedenen Haltungen kann man auf der Ebene der Forschung, der Edukation und des Artenschutz auch ex situ viel erreichen. Das muss erhalten bleiben, wenn die Art eine Chance haben will. Der Grundstein dafür wird eben unter anderem in den zoologischen Einrichtungen gelegt und deshalb müssen sie handlungsfähig bleiben – das ist immanent wichtig, sonst haben die Elefanten keine Zukunft mehr auf diesem Planeten.