Löwenbaby mit Mutter | Foto: David Dennis, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Faktencheck: Zoo tötet neun Löwenjunge

Erschienen auf mimikama.at am 01.08.2019. | Von: Tom Wannenmacher

Im Rahmen eines Faktenchecks entstand ein lesenswerter Artikel zum Umgang mit so genannten “surplus animals” in zoologischen Einrichtungen und die damit verbundene Tötung von Tieren.

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Anmerkung: Kritisch ist in diesem Zusammenhang die Entscheidung der EAZA anzumerken, nicht mehr mit Zirkussen insofern zu kooperieren, dass so genannte “surplus animals” nicht an einen Zirkus gegeben werden dürfen – auch, wenn dieser seine Tiere nachgewiesenermaßen gut hält. Dadurch könnte die Tötung eines Anteils der Tiere verhindert werden. Zoos und Aquarien, die so das Leben der Tiere retten wollen würden, müssten den Ausschluss aus dem Verein fürchten. Früher waren Zirkusse das Ventil der Zoos – und das war nicht negativ: Weshalb ein Tier im Zoo schlachten, wenn es Jahrzehnte im Zirkus würde tiergerecht leben könnte? Tierschützern und der Öffentlichkeit ist vor dem Hintergrund ein Entscheidung für die Einschläferung schwer zu vermitteln.

Rechtfertigt eine ideologische Abneigung gegen Zirkus, die ja jeder auf Basis seiner persönlichen Meinung haben kann, die Tötung eines Tieres, das man vielleicht so retten könnte? Statt den Experten und Veterinären im Zoo diese Entscheidung zu überlassen, was gut möglich wäre, denn diese Leute haben ja die nötige Expertise, qualifiziert solche Entscheidungen zu treffen, fühlte sich die EAZA berufen, dies von oben entscheiden zu müssen. Solche Limitationen der Entscheidungssouveränität von Mitgliedzoos nimmt sich die EAZA in den letzten Jahren vermehrt heraus, was die Zoologische Gemeinschaft mehr schwächt als stärkt. Derweil scheiterte die EAZA aber daran, den Barcelona Zoo vor den Attacken der Tierrechtler ordentlich zu schützen. Man muss sich Fragen, ob die aktuell gesetzten Prioritäten richtig gesetzt sind.

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