Orca-Show mit Lolita im Miami Seaquarium | Foto: Averette at English Wikipedia, Lizenz: CC BY 3.0

Ist Lolita für die Tierrechtler nur ein Goldesel?

Exklusiv für zoos.media – 16.07.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Die Orca-Dame Lolita im Miami Seaquarium wird von Tierrechtlern immer wieder benutzt, um Geld zu verdienen. Wie das funktioniert, erklärt der Artikel.

Ist Lolita für die Tierrechtler nur ein Goldesel?

Orca-Dame Lolita lebt im Miami Seaquarium und wird von der Tierrechtsindustrie missbraucht wie kaum ein anderes Tier in einer zoologischen Einrichtung. Aktuell wird sie wieder ins Feld geführt, um ein fragwürdiges Netzkäfig-Projekt zu bewerben, das sich Whale Sanctuary Project nennt. Man stell dem Tier ein “retirement” in Aussicht – eine völlig realitätsfremde Forderung, weil das Tier so etwas nicht braucht, weil es ihr nachweislich gut geht. Sie hat die Lebenserwartung der Tiere, die in der Population leben, aus der sie stammt, bereits fast verdoppelt.

Lolita bleibt im Miami Seaquarium

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Experten wiederholen seit Jahren, dass es völliger Wahnsinn wäre und aller Voraussicht nach auch ein Todesurteil, das Tier aus dem Miami Seaquarium in einer andere Haltung zu verbringen. Einzig die Tierrechtsindustrie behauptet gebetsmühlenartig das völlig unbewiesene, unbelegt und nicht wissenschaftlich fundierte Gegenteil. Auf Basis dessen, versuchen sie seit Jahren schon das Tier in ihren Besitz zu bringen und scheitern regelmäßig – zum Glück für das Tier.

Orca-Dame Lolita bleibt im Miami Seaquarium

Über dieses Thema schrieb auch Jenna Deedy, die hervorragende Titel über Meeressäuger auf petlife.media veröffentlicht, im letzten Jahr einen auf Expertenmeinung basierten Artikel. Als Antwort darauf veröffentlicht auch eine Sandra Pollard einen Artikel, der so tat als gäbe es die ganzen Expertisen nicht und stattdessen den Populismus der Tierrechtsindustrie reproduzierte. Scrollt an bis ans Ende des Artikel, realisiert man, dass sie allerdings nur ein eigenes Buch bewerben wollte, das zu diesem Zeitpunkt herauskam. Daran sieht man es wieder: Die Tierrechtsindustrie versucht alles mögliche, um Geld aus diesem Tier herauszuleiern.

Lolita geht es gut

Orca-Show mit Lolita im Miami Seaquarium | Foto: Averette at English Wikipedia, Lizenz: CC BY 3.0

Natürlich lebt Lolita in einer Haltung wie man sie heute nicht mehr bauen würde – moderne Orcahaltungen sehen anders aus -, aber die Gefahr für die Gesundheit des Tieres ist zu groß, um sie zu transportieren. Sie ist eine alte Dame und die Southern Resident Orcas haben eine durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 29 Jahren. Legt man nun die durchschnittliche Lebenserwartung von Menschen heute als Maßstab an, wäre Lolita in Menschenjahren über 140 Jahre alt. Das ist natürlich keine hochwissenschaftliche Rechnung – ähnlich wie die viel zitierten Hundejahre keine wissenschaftliche Größe sind -, aber es illustriert wie das Alter des Tieres zu bewerten ist.

Es gibt auch keinen Grund ihr Leben zu riskieren, denn alle Untersuchungen zeigen, dass es ihr gut geht. Sie fühlt sich wohl in ihren Altersruhesitz und es gibt keinen Grund, das zu riskieren. Im Miami Seaquarium sind Menschen und Wale um sie herum, die sie seit Jahren kennt und mit denen sie eine besondere Verbindung hat. Welchen Sinn macht es, sie aus dieser Haltung zu reißen in einen Netzkäfig, dessen Gefahren durch die Umweltverschmutzung ihr Immunsystem ohnehin nicht gewachsen ist? Es macht keinen Sinn.

Den Tierrechtlern ist es leider egal, wenn ein Tiere aufgrund ihrer Inkompetenz und Fehlleitung stirbt – das hat zum Beispiel der Fall Keiko gezeigt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass weiterhin renommierte Experten darüber entscheiden, was mit Lolita passiert und eben nicht die Tierrechtsindustrie, die mit ihrem Netzkäfig Projekt sowieso nur eine schlechte Version von SeaWorld aufbauen will, um noch mehr Geld mit ihren Lügen und Fehlinformationen machen zu können.

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