Zwei Liger. | Foto: Camphora, Lizenz: gemeinfrei

A „Zar“ is born!

Erschienen auf blog.nz-online.de am 30.01.2017. Autor: Ute Wolf

Ein Artikel über einen Liger, der in einem russischen Wanderzoo zur Welt kam und nun von einer Ziege umsorgt wird.

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Anmerkung: Bei solchen Kofferwort-Kreuzungen wie Liger oder Wholphin ist man immer schnell bei den Vorwürfen: Qualzucht, Tierquälerei und ähnlichem. Man sollte nicht so pauschal reagieren, man muss differenziert vorgehen.
Was wenige wissen: Wholphins gibt es zum Beispiel auch in der Wildbahn, weil viele Cetacean auch gelegentlich artübergreifende Gruppen bilden. Bei Ligern aber sieht das anders aus. Sie gibt es nicht in der Natur und können auch zudem als Art nicht existieren, weil männliche Liger unfruchtbar sind. Besonders auffällig ist ihre enorme Größe.
In der Wildbahn können Liger auch gar nicht entstehen, weil sich die Lebenräume von Löwen und Tigern nicht überschneiden – obgleich Unterarten beider in Indien vorkommen. Es gibt aber seit Jahrhunderten Sichtungen von Tieren, die auf die Beschreibung von Ligern zutreffen, aber es wurde wissenschaftlich noch kein Beweis erbracht.
Die Zuchtgeschichte der Liger ist im Wesentlichem mit dem Schaffen von Sensationen verbunden und in keiner Weise mit der Arterhaltung, da die genetischen Ressourcen, die die Tiere haben, eigentlich für den Erhalt der jeweiligen (Unter-)Arten gebraucht werden. Bei Tieren außerhalb der Zuchtprogramme sähe das anders aus. Allerdings ist es trotzdem fragwürdig, worin der Sinn einer solchen Kreuzung liegen sollte.
Moderne Zoos züchten keine Liger, da es bisher nicht gelang, diese Zucht sinnvoll in ein modernes Zoo-Konzept zu integrieren und auch fraglich ist, wie dies gehen sollte.

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