Schimpansenbaby Happy freute sich über allerlei Geburtstagsüberraschungen. | Foto: zoos.media

Schimpansen-Baby Happy wird ein Jahr alt

Exklusiv für zoos.media – 22.03.2018. Autor: Philipp J. Kroiß

Happy, das Schimpansenbaby im Loro Parque, feierte seinen ersten Geburtstag. Ihr geht es sehr gut in der harmonischen Familiengruppe des modernen Zoos auf Teneriffa.

Schimpansen-Baby Happy wird ein Jahr alt

Für zoos.media wird Happy immer ein sehr besonderes Tier sein, da die Geburt bzw. ihre ersten Tage auf dieser Erde der herrlichen Botschafterin ihrer Art, nicht nur mit dem Tag des Glücks, sondern auch unseren ersten Dreh für YouTube zusammenfiel. So war es natürlich klar, dass wir auch auf YouTube über diese wundervolle Schimpansin und ihre Familie berichten würden.

Familienleben mit Jungtieren und jugendlichen Tieren gehört zur artgemäßen Haltung von Schimpansen-Familiengruppen dazu.

Prächtige Entwicklung

Junger Schimpanse im Loro Parque | Foto: zoos.media

“Die ersten Monate ihres Lebens verbrachte sie, wie die meisten Säugetierbabys, in den Armen ihrer Mutter Silvy. Aber die Experten des Loro Parque Teams konnten auch beobachten, wie sie sich in dieser Zeit allmählich entwickelte. So begann sie, von Zeit zu Zeit auf eigene Faust, ihre Umgebung zu erkunden. Hervorzuheben ist auch ihr Sozialverhalten, das allgemein ein besonderes Kennzeichen der Schimpansen ist. Außerdem konnten Happys Brüder, Bongo und Gombe, zum ersten Mal miterleben, wie es ist mit einem Schimpansenbaby zusammenzuleben und sie lernten, wie man auf Babys aufpassen muss. Etwas, das für ihre spätere Reife sehr bereichernd ist.” – Loro Parque

Dass sich Happy so wunderbar entwickelt belegt wiedereinmal die artgemäße Haltung des modernen Zoos auf Teneriffa, der vielfach von verschiedenster Seite für eben jene Haltung ausgezeichnet wurde. Zudem straft es jene Zoogegner Lügen, die behaupten, dass eine artgemäße Haltung dieser Tiere in zoologischen Einrichtungen niemals möglich wäre.

Schimpansen in der Wildbahn bedroht

Schimpansenmutter und -Baby essen Kapfeigen im Kibale National Park. | Foto: Alain Houle (Harvard University) , Lizenz: CC BY 4.0

In der Natur können nur wenige Schimpansen eine so unbeschwerte Kindheit verbringen wie Happy und auch die Zukunft sieht nicht rosig aus: Die Internationale Union zum Erhalt der Natur (IUCN) schätzt, dass mehr als die Hälfte, der Schimpansen, die derzeit weltweit leben, bis zum Jahr 2050 verschwunden sein werden.

Moderne Zoos aber wollen nicht, dass es soweit kommt und kämpfen, zusammen mit Artenschützern, für eine Zukunft dieser Menschenaffenart in der Natur. “In diesem Sinn ist Happy, wie alle ihre Familienmitglieder eine wichtige Botschafterin für ihre Artgenossen in der Natur. Sie hilft, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Probleme zu lenken, mit denen die Tiere in der Natur konfrontiert sind”, so der Loro Parque. Die Ostertage seien deshalb auch sehr gut, um Happy und ihre Familie zu besuchen erklärt der Zoo, der die Präsentation der Tiere mit edukativen Angeboten verbindet, um Menschen dazu zu bewegen sich für den Schutz der Natur stark zu machen. So sollen auch Happy wilde Verwandten geschützt werden und die Möglichkeit bekommen, ebenfalls unbeschwert aufzuwachsen.

Die Mutter füttert ihre kleine Happy. | Foto: Loro Parque

Besonders die Zerstörung des Lebensraumes macht den wilden Artgenossen der Schimpansen im Loro Parque und vielen anderen Zoos zu schaffen. Mit jedem Tag wird ihr Platz zum Leben kleiner und zerstückelter. Deshalb ist es so wichtig, sich dieser Tiere, die zu unseren nächsten Verwandten gehören anzunehmen.
Das wusste auch schon Bernhard Grzimek, dem in den 1960er Jahren wohl eine Auswilderung glückte. Weitere Erfolgsmeldungen kamen aus dem Senegal und Gambia. Aktuell finden keine Auswilderungen statt, da es schlicht keinen Sinn macht in immer kleiner werdende Rückzugsorte auch noch mehr Tiere einzubringen. Zweifelsohne können Auswilderungen irgendwann wieder zum Thema werden. Bis dahin allerdings ist es wichtig die Zuchtpopulation zu erhalten, sie zur Edukation und zur Forschung zu nutzen, denn dies sind wichtige Grundpfeiler jeder Artenschutz-Aktion.

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