Der Sprogø Vindmølle Park nördlich der Great Belt Bridge (2010) | Foto: Fxp42, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Michael Miersch: “Wie ich zum Klimaleugner wurde”

Erschienen auf salonkolumnisten.com am 21.10.2018. | Von: Michael Miersch

Der Journalist leugnet weder das Klima, noch den Klimawandel, sondern berichtete schlicht über Wissenschaftler, die die Prognosen kritisch sahen – trotzdem wurde er mit dem Etikett “Klimaleugner” versehen.

» mehr

Hinweis: Im Artikel geht es darum wie der Kampfbegriff einer Lobby zum Etikett werden kann, um kritischen Journalismus zu verhindern. Michael Miersch ist kein Leugner, sondern nur ein Skeptiker. Im Rahmen seiner journalistischen Arbeit, interviewte er Experten, die auch skeptisch waren und sich mit der vorherrschenden Meinung zum Thema beschäftigten:

“Unter den nicht-konformen Wissenschaftlern, denen ich im Laufe der Jahre begegnete, waren der amerikanische Physiker Freeman Dyson (der noch Albert Einstein persönlich gekannt hatte), der deutsche Meteorologe Hans von Storch, der dänische Physiker Henrik Swensmark, der österreichische Gletscherforscher Gernot Patzelt, der deutsche Ökologe Josef H. Reichholf, der dänische Statistiker Bjørn Lomborg, der deutschen Chemiker Fritz Vahrenholt und einige andere, die sich mit Teilgebieten der Klimaforschung, wie zum Beispiel der Entwicklung des Bergwaldes in den Alpen oder dem Anstieg des Meeresspiegels befassten. Allesamt waren es unaufgeregte Doktoren und Professoren, die mir keine Verschwörungstheorien auftischten, sondern das taten, was Naturwissenschaftler tun sollten: Theorien prüfen, Naturphänomene messen und nachrechen. Einige waren sogar selbst an den Berichten des Weltklimarates beteiligt. Und alle gehörten sie definitiv zu den viel zitierten 97 Prozent der Wissenschaftler, die sich einig sind, dass der Klimawandel existiert.”

Trotzdem reicht offenbar die Veröffentlichung von kritischen Stimmen in Bezug auf das Klima, um zum Klima(wandel)leugner zu werden. Viele Journalisten knicken unter diesem Druck ein, reihen sich ein und berichten, was Experten angeblich, aber gar nicht tatsächlich, einhellig sagen würden.

“Die Abweichler mit denen ich sprach, warfen drei aus meiner Sicht berechtigte Fragen auf: Wie gut sind Computermodelle, die eine katastrophale Erderwärmung voraussagen? Wie stark wirken anderen Faktoren neben dem CO2 auf das Klima? Und: Wäre ein wärmeres Klima ausschließlich schlecht für Mensch und Natur, oder hätte es auch Vorteile?

Diese Fragen sind aber genau von enormer Wichtigkeit für diese Diskussion. Diese Fragen traut sich aber kaum jemand zu stellen, weil er dann das Label “Klimaleugner” bekommt, obwohl man das ja gar nicht leugnet, sondern nur wichtige Fragen stellt. So erging es auch Michael Miersch. Ohne jemals den Klimawandel geleugnet zu haben, wurde in einer Veröffentlichung des Umweltbundesamtes (UBA) so bezeichnet.

“Hauptautor der UBA-Broschüre war übrigens der Fachbereichsleiter Harry Lehmann, der dem „Verein der Freunde und Förderer des Potsdam-Instituts“ angehört. Laut Satzung soll dieser Verein das Potsdam-Institut „vor allem durch Beschaffung von Mitteln“ unterstützen.”

Dazu muss man wissen:

“Durch den hysterischen Sound skeptisch geworden interviewte ich ein paar Wissenschaftler, die zu anderer Ergebnissen kamen als die beiden Hauptquellen fast aller Berichte in deutschen Medien, das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), gern auch Weltklimarat genannt, und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Dass der Kreis der immer wieder zitierten Experten so klein ist, erinnerte mich an die Zeit des Waldsterbens. Damals dominierten zwei Wissenschaftler die Medienberichte: Ein Göttinger Bodenkundler und ein Münchner Forstbotaniker. Heute richten sich die Mikrofone vorzugsweise auf die Chefs des Potsdam-Instituts und den Kieler Meteorologen Mojib Latif.”

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Man kann hier aber dann doch insgesamt durchaus begründet eine Lobby ausmachen, die durch Labelling von Journalisten, massiv auf die Pressefreiheit Einfluss nehmen kann. Muss man vor dem Hintergrund nicht erst recht kritisch berichten und entsprechende Fragen stellen?

Für moderne Zoos und Aquarien, sowie sämtliche andere Tier-, Arten- und Naturschützer, ist es wichtig, dass Journalisten diese fairen und kritischen Fragen stellen dürfen. NGOs aus der Tierrechtsszene zum Beispiel allerdings müssen diese Fragen scheuen, wie der Teufel das Weihwasser, denn neuerdings nutzt man ja genau diese angeblich herannahende Klimakatastrophe, Menschen davon zu überzeugen, dass sie vegan werden, was selbst natürlich noch sehr viel lockereren Beinen steht.

Diesen Beitrag teilen