Wasserarbeit der Trainer mit den Orcas in SeaWorld Orlando (2009) | Foto: David R. Tribble (Loadmaster), Lizenz: CC BY-SA 3.0

Kann eine neue Orca-Attraktion SeaWorld retten?

Erschienen in der Los Angeles Times am 25.05.2017. Autor: Lori Weisberg

Der Artikel verfolgt die Frage, ob es nun wegen der neuen Orca-Show bei SeaWorld bergauf ginge und das Unternehmen so gerettet werden könne.

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Anmerkung: Im Artikel wird der ‘Blackfish‘-Effekt etwas schief dargestellt.

In erster Linie hatten sich die Besucherzahlen, außerhalb sesionaler Schwanken bei SeaWorld kaum verändert. Volles Haus wurde regelmäßig dokumentiert.


Viel massiver war der Einbruch an der Börse (NYSE). Viele waren mit der Situation überfordert und haben statt abwartend, hektisch reagiert, weil auch die Medien, gesteuert von desinformierenden Presse-Herausgaben der Tierrechtler und der Blackfish-Werbemaschinerie, den Effekt regelrecht herbeischrieben.

SeaWorld begann sich schon von dem Einbruch an der Börse zu erholen als plötzlich die ZuchtstoppEntscheidung kam. Hiernach erst erreichte die Aktie ihren Tiefststand. Es war schon fast ironisch, weil Joel Manby, der zuvor eingesetzte neue CEO, sich anscheinend Daten und Trends ausdachte, die dies als die einzige Option zuließen. Die Aktienverlauf strafte ihn Lügen zumal dieser vorher noch deutlich besser prognostiziert worden war.
Aktuell bleibt das typische, deutliche Frühjahrshoch, das im letzten Jahr durch die Zuchtstopp-Verkündung schnell beendet war, aber im Jahr davor sich noch im Aktienverlauf (NYSE) deutlich abzeichnete, allerdings komplett aus. SeaWorld geht es aktuell so schlecht wie noch nie. Eurphorisch haben die Märkte auch nicht auf das neue Show-Konzept reagiert. Klar, denn jedem ist bekannt, dass SeaWorld mit dem Orcazuchtstopp seinen Unique Selling Point aufgab. Hoffnung ruht nun einzig und allein auf Zhonghong, dem neuen Chinesischen Investor, dem man zutraut SeaWorld durch Rückbesinnung auf die alten Kernkompetenzen, im wahrsten Sinne des Wortes zu revolutionieren. Bisher gab es allerdings noch kein klares Zeichen nach außen, dass diese Hoffnung deutlich begründete.

Das Publikum ist verhalten bis desinteressiert. Der San Diego Union-Tribune zitiert einen Besucher, der es zwar ziemlich gut findet, aber es doch nicht wie berührt war wie zu dem Zeitpunkt als die Trainer noch näher an den Tieren waren. Ein anderer sagte zu Medien, dass er zwar viel gelernt habe, aber lange nicht so begeistert war wie bei den vorherigen Shows.
In dem Moment, wo der Anteil der Edukation zu groß ist, wird leidet eben genau diese. Shows, oder wie auch immer man solche Vorstellungen bezeichnen will, brauchen ein auf das Publikum zuschnittenes Maß an Unterhaltung. Zu keinem Zeitpunkt darf sich eine solche Show anfühlen wie Schule oder Universität, denn ein Zoo ist eine Einrichtung, die sich an die ganze Familie richtet – und man muss jeden Abholen: vom Enkel bis zur Oma. Genau das ist die Stärke, die Zoo hat als außerschulischer Lernort. Zudem wird emotional verankerter Lerninhalt deutlich besser memoriert und somit erfüllen die unterhaltenden Aspekte wichtige Funktionen zur Unterstützung der edukativen Aspekte. Es ist eine Symbiose, die auf jedes Publikum individuell zugeschnitten werden muss, damit sie funktioniert.

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