Portrait von einem Berggorilla (Gorilla beringei beringei) aus der Titus Gruppe Ruanda | Foto: Charles J Sharp, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Café Endzeit

Erschienen auf salonkolumnisten.com am 10.02.2019. | Von: Michael Miersch

Die Apokalypse steht bevor und nur eine Öko-Diktatur kann uns retten? Ein Text gegen Endzeitpropheten und Menschen, die Demokratie fürs Klima opfern wollen.

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Anmerkung: Der Text zeigt sehr schön, wie sich bestimmte Dinge auch wiederholen und einer Mode unterworfen sind. So ist es mit der Endzeit-Stimmung und dem Herbeifantasieren eines baldigen Weltuntergangs. Schon bereits in den antiken Schöpfungsmythen von frühen Hochkulturen sind auch apokalyptische Vorstellungen auf, die weite Rezeption erfuhren. Ebenso findet man sie in den abrahamitischen Religionen. Interessant ist aber, dass die Apokalypse in der Neuzeit vermehrt aus der Bildtradition verschwindet. Die Apokalypse findet heutzutage vermehrt in der Sprache statt und wird auch in der Öffentlichkeit von der Religion vermehrt gelöst.

Hungernder Eisbär in der Natur – moderne Zoos schützen die Art und ihren Lebensraum. | Foto: Andreas Weith, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Wir finden nun in der Bildtradition eher eine symbolhafte Darstellung der Apokalypse bei verschiedenen Szenarien. Bei dem Szenario der Desertifikation sieht man verdörrte Landschaften, beim Schmelzen der Polkappen verhungernde Eisbären. Hin und wieder sieht man auch Animationen am Computer, aber vermehrt versucht man das künstlerische aus der apokalyptischen Zukunftsvision zu eliminieren und in Sprache zu verwissenschaftlichen. So entsteht ein pseudowissenschaftlicher Alarmismus, der gefährlich ist, weil wir es erleben, dass das “der Freitag” mit der Forderung “Öko-Diktatur? Ja, bitte!” eine Titelseite bestückt.

Wenn an sieht wie panisch #FridayForFuture für die Rettung des “icebeers” demonstrieren sieht man auch, was dieser realitätsfremde Alarmismus, den manche NGOs schüren auch bei der Jugend anrichten, die nun rhetorisch fragt: “Was bringt uns der Schulabschluss, wenn der Planet kaputt ist?” Wenn man diese Ängste ernst nimmt und sie nicht nur als Ausrede fürs Schuleschwänzen sieht, kann man ermessen, was so ein Alarmismus anrichten kann. Angst bringt nur den Schutz von Tieren, ihren Arten und der Natur nicht voran und ständig den nächsten Angstmacher wie die Sau durchs Dorf zu jagen, ist auch nicht zielführend, sondern erst durchschaubar, dann ermüdend und schließlich egal.

Seriöse Schutzprojekte berufen sich ausschließlich auch wissenschaftlich evaluierte Daten und Fakten, denn es braucht keine Angst, sondern Mut sich im Bereich des Erhaltes von Arten und ihren Lebensräumen zu engagieren. So ist der Autor des vorliegenden Textes auch seit Jahrzehnten im Schutz der Wildtiere in Deutschland führend aktiv – ganz ohne auf den geschürten Alarmismus hereingefallen zu sein. Auch moderne Zoos und Aquarien brauchen keine Angstmache oder ausgedachte Apokalypsen, sondern sind Zentren von Edukation, Forschung und seriösen Tier-, Natur- und Artenschutz.

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