Peta-Aktion. Quelle: Arturo de Albornoz/flickr CC BY-SA 2.0

Spenden an PETA gehen hauptsächlich in Personalkosten

Exklusiv für zoos.media – 25.10.2017. Autor: Philipp J. Kroiß

Die größte Einzelposition der Ausgaben, die von PETA Deutschland e.V. genannt wird, ist die der Personalkosten – ein Grund sich dies genauer anzuschauen.

Spenden an gehen hauptsächlich in Personalkosten

Die größte Einzelposition, die von PETA Deutschland e.V. in ihrem Statement zu ihren Finanzen bezüglich des ideelen Bereichs abgeben werden, ist die der Personalkosten. Durch die Zusammenfassung der eigentlich getrennt zu betrachtenden Positionen “Informationen, Öffentlichkeitsarbeit, Spendergewinnung” (zum Beispiel für das Jahr 2016) wird der Eindruck begünstigt, dass es nicht das meiste Geld für die Personalkosten verwendet wird.

2016: rund 1,95 Millionen Euro

2016: Durch Zusammenfassen von Positionen entsteht ein anderer Eindruck. basierend auf: https://www.peta.de/mediadb/PETA-GUV-2016.pdf

Wenn man die Mittelverwendung im ideelen Bereich betrachtet, kann man feststellen, dass rund 41% der Spende von PETA für Personalkosten drauf ging. Im Jahr davor sah es noch anders aus. Da fasst man keine Positionen zusammen. Hier stellen die Personalkosten mit 1,73 Millionen Euro die größte Position dar und diese wird dicht gefolgt von der Öffentlichkeitsarbeit, die mit rund 1,52 Millionen zu Buche steht. Die Positionen Informationen und Spendergewinnung, die 2016 nun plötzlich zur Öffentlichskeitsarbeit hinzugezählt wurden, existieren ein Jahr vorher (noch?) gar nicht. Allerdings eint die jeweiligen ideelen Bereiche beider Jahre, dass Tierschutz als Position überhaupt nicht vorkommt. Die weiten Positionen Abschreibungen, Juristische Tierrechtsarbeit, Miete (2016 mit Nebenkosten), Reisekosten und Sonstiges finden sich aber kaum verändert in beiden Abrechnungen. 2015 machten die Personalkosten rund 45% der Ausgaben im ideelen Bereich aus und die Öffentlichkeitsarbeit 39%.

Der Befund, dass sich die Personalkosten von Jahr zu Jahr erhöhen, bestätigt sich auch die Jahre davor: 2014 1,38 Millionen und 2013 von 1,32 Millionen Euro. Allerdings muss man festhalten, dass in den Jahren 2015 und 2016 dieser Sektor deutlich stärker wuchs.

Schaut man sich alle Positionen mal durch die Jahre an, zeigt sich die Situation wie folgt:

Jeweilige Positionen aus dem ideelen Bereich auf die Jahre gesehen. Quelle der Zahlen: PETA.

Wir sehen also einen signifikanten Wachstum besonders im Bereich der Personalkosten, während die juristische Tierrechtsarbeit deutlich sinkt. Dafür steigt aber die Miete. Die sonstigen Positionen zeigen keine klaren Trends. Der starke Anstieg bei der Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2016 und der gleichzeitig verhältnismäßig deutliche Abfall bei der Position “Sonstiges” könnten zusammenhängen, weil eventuell Informationen und Spendergewinnung sonst da verbucht worden sind, das aber geht aus den Abrechnungen nicht klar hervor.

Durchschnittlich rund 40% für Personalkosten

Errechnet man den Durchschnitt der Anteile der Personalkosten in den erwähnten Jahren [Rechenweg: (41+45+35+43):4=41], kommt man auf rund 40% Personalkosten. Von eine Spende von 5€, die man pro Monat mindestens spenden muss, um Fördermitglied zu werden, gehen also etwas mehr 2€ also für die Personalkosten drauf. Dazu kommen noch mal etwas mehr als 2€ für Öffentlichkeitsarbeit. Die restlichen Cents gehen dann in die anderen Positionen. Angeblich sollen 10% ja in “karitativen Tierschutz” gehen – wo dieser “karitative Tierschutz” steckt, geht aus den Auflistungen nicht hervor.

Diesem Hund wurde von PETA die Chance auf ein neues Zuhause genommen. Zehntausenden Haustieren ging es ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Das Personal, das offenbar in erster Linie Öffentlichkeitsarbeit betreibt, denn gemeinsam machen diese beiden Positionen schließlich immerhin wohl mehr als 80% der Ausgaben aus, positioniert sich durch das gewählte Vorgehen gegen jede Form der Tierhaltung – und zwar unabhängig davon, ob sie tiergerecht ist oder nicht. Das gesamte Konzept der Tierhaltung wird abgelehnt: quasi vom Sibirischen Tiger im Zoo bis zum Stubentiger zu Hause.
PETA lehnt allerdings nicht nur die Haustierhaltung ab, sondern tötete bereits zehntausende Haustiere in den USA, von denen ein großer Teil auch gesund und vermittelbar war. Die Bilder, auf denen in Plastiktüten entsorgte Welpen ein trauriges Zeugnis für eine üble Tötungspraxis abgeben, gingen um die Welt.

Vor diesem Hintergrund muss man sich also genau überlegen, ob man die radikale Tierrechtsorganisation, die sich gegen Artenschutzinstanzen wie moderne Zoos positioniert, unterstützen will – es geht bei PETA, sowie in der gesamten Tierrechtsindustrie, offenbar nicht um Tierschutz. Eine Brancheninsiderin erklärt, man sei in diesem Geschäft, weil man “Geld lieben” würde. Die Analyse der Abrechnung von PETA scheint dafür eher Beleg als Widerlegung zu sein.

 

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