Zahlreiche Besucher genießen die edukative Präsentation der Großen Tümmler im Tiergarten Nürnberg. | Foto: Jed, Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

PETA: Stereotypes Verhalten bei Geburt und Tod

Exklusiv für zoos.media – 03.05.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Anhand von Beispielen der jüngsten Vergangenheit wird gezeigt wie massiv PETA Ereignisse im Zoo-Alltag nutzt, um längst widerlegte Lügen als Hetze wieder zu verbreiten.

PETA: Stereotypes Verhalten bei Geburt und Tod

Im hohen Alter von 37 Jahren starb die Delfin-Dame Anke nach einem langen und erfüllten Leben, das sie zumeist im Tiergarten Nürnberg verbrachte. Während die meisten Delfine, die in der Natur das erste Jahr nach ihrer Geburt überleben, nicht mal 18 Jahre alt werden, wurde Anke mehr als doppelt so alt. In ihren fast 30 Jahren im Tiergarten Nürnberg erlebte sie eine erstklassige und liebevolle Pflege.

Von den ideologisch motivierten Drohungen seitens PETA gegen Zoologische Gärten und Delfinarien bekam sie zum Glück nichts mit. Wenn es nach der radikalen Tierrechtsorganisation gegangen wäre, wäre sie in eine Netzkäfighaltung unter dauerhafter Medikation mit Kontrazeptiva gekommen – eine tierquälerische Haltung, die sie wohl recht schnell umgebracht hätte. Nun, nach ihrem Tod im hohen Alter, vergießt die Organisation Krokodilstränen, obwohl diese stringent auf ihr Ableben hinarbeitete.

Ankes Tod für Propaganda missbraucht

Delfin und Seelöwe im Tiergarten Nürnberg | Foto: Mammalwatcher, Lizenz: CC0 1.0

PETA-Funktionärin Tanja Breining spricht davon, dass sie in “enge[n], kahle[n] Betonbecken” gelebt hätte, was nicht stimmt, wenn man sich die wunderbar gestaltete Delfinlagune in Nürnberg anschaut. Auch die Behauptung, sie wäre als “Zuchttier missbraucht” worden, stimmt nicht. Große Tümmler in Menschenobhut, wenn sie gut gehalten werden, züchten ganz von selbst, weil das Ausleben ihrer Sexualität fester Bestandteil des normalen Sozialverhaltens ist.

Dazu behauptet PETA, Anke wäre zu „kommerziellen Zwecken ihrer Freiheit beraubt“ worden. Zunächst einmal erfolgt das Natur- und Artenschutzengagement der Experten moderner Zoos Delfine eben nicht „kommerziell“, sondern ist im öffentlichen Interesse. Zudem erleben die Tiere in der Natur keine wirkliche Freiheit, denn sie sind gefangen in einem gnadenlosen Überlebenskampf, der für sie durch menschliche Eingriffe, wie Überfischung der Meere, oder auch durch Umweltverschmutzung nahezu täglich immer schwieriger wird. Der Tiergarten Nürnberg nutzt seine Delfinhaltung mit den Tieren als hervorragende Botschafter für die Bedürfnisse ihrer Artgenossen in der Natur dazu, die wilden Delfine von solchen Gefahren zu befreien, PETA nicht. Daher wird den Tieren nichts geraubt, sondern sie leben in Luxus-Bedingungen und helfen auch noch ihren wilden Artgenossen.

Die Organisation Yaqu Pacha e.V. arbeitet, im krassen Gegensatz zu PETA, im Interesse des Natur- und Artenschutzes nicht nur mit dem Tiergarten Nürnberg zusammen, sondern sie erreicht in Mittel- und Südamerika auch sehr viel für wilde Delfine und weitere Meeressäuger. Dabei spielen Delfinarien eine wichtige Rolle:


Trauert jemand, der so dreist lügt wie PETA, wirklich? Sicher nicht. PETA versucht hier die Trauer von gutgläubigen Tierfreunden zu nutzen, um Aufmerksamkeit für ihre dreisten Lügen zu bekommen, die keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhalten. Über 80 der renommiertesten Experten auf diesem Gebiet sprechen sich deshalb auch für die tiergerechte Haltung von Meeressäugern, wie es sie etwa im Tiergarten Nürnberg gibt, aus, weil sie im Sinne des One Plan Approach sehr wichtig für den Fortbestand von bedrohten Populationen und Arten ist.

Geburten mag PETA auch gar nicht

Ein Teil der Außenanlagen für Elefanten im Zoo Wuppertal | Foto: zoos.media

Die Geburt – etwa eines Elefantenbabys – ist für jeden echten Tierfreund ein freudiges Ereignis. Für PETA allerdings ist es Gelegenheit, Hass zu schüren und auch das versuchte man mit der erfreulichen Geburt von zwei Afrikanischen Elefanten innerhalb weniger Wochen im Zoo Wuppertal. Zuvor hatte PETA bereits dreiste Lügen über die Elefantenhaltung in Wuppertal verbreitet, die widerlegt werden konnten. Einmal mehr hatten billige Manipulationen von Video-Aufnahmen zu einem falschen Eindruck geführt.

Die sehr erfolgreiche Elefantenhaltung in Wuppertal ist PETA deshalb ein besonderer Dorn im Auge, weil dort die Zucht hervorragend funktioniert – etwas, das ja gar nicht ins Bild passt, das PETA (auch mit Blick auf das eigenen Spendenerträge) vermitteln will. Anders als PETA-Aktivistin Yvonne Würz behauptet, ist die Elefantenzucht (wie insgesamt die koordinierten Erhaltungszuchtprogramme wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten) nämlich keine „Sackgasse“, sondern langfristig betrachtet von großer Bedeutung für das Überleben bedrohter Arten. Dies gilt auch für den Afrikanischen Elefanten, dessen Bestand in der Natur durch die Übernutzung und Fragmentierung der Lebensräume durch den Menschen und die exzessive Elfenbeinwilderei, der täglich an die hundert Elefanten in Afrika zum Opfer fallen, hoch bedroht ist.

PETA fordert eine Umstellung der Haltung auf geschützten Kontakt, aufgrund der Märchen, die die Organisation selbst zuvor verbreitete. Dabei ist nicht hinreichend wissenschaftlich bewiesen, dass geschützter Kontakt automatisch besser für die Elefanten wäre – vielmehr zeigt die Forschung, dass es Elefanten sowohl in freiem Kontakt, der in Wuppertal seit Jahrzehnten erfolgreich umgesetzt wird, als auch in geschütztem Kontakt, der etwa in Köln erfolgreich umgesetzt wird, gut gehen kann.

Daher muss es für alle Elefantenhalter möglich sein, zum Wohle ihrer Tiere, die geeignetste Haltungsform anhand der jeweiligen Situation der Gruppe auszuwählen. Wuppertals Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz hatte angekündigt die Haltung auf geschützten Kontakt nur dann umzustellen, wenn die entsprechenden baulichen Voraussetzungen geschaffen werden würden. Solange die nicht da gegeben sind, wird es keine Umstellung geben können – eine Information, die PETA natürlich unterschlägt und stattdessen Dr. Lawrenz lieber sinnbefreit vorwirft, dass er die Haltungsform noch nicht geändert habe.

Hetze gegen Artenschützer

Przewalski-Pferde im Zoo Köln: Modernen Zoos auf der ganzen Welt ist es zu verdanken, dass diese Art überlebt hat. | Foto: zoos.media

Ebenso wie der Tiergarten Nürnberg, ist auch der Grüne Zoo Wuppertal im Artenschutz tätig und ermöglicht viele Projekte – auch für den Schutz von Elefanten wird engagiert gearbeitet. Zudem ist nicht von der Hand zu weisen, dass Zoos nach der Coronakrise noch wichtiger werden als sie ohnehin schon sind – nämlich, um mit ihrer Expertise und ihrem Engagement für Tierwelt und Natur dabei zu helfen, dass sich derartige zoonotische Pandemien nicht gehäuft wiederholen.

Radikale Tierrechtsorganisationen wie PETA hingegen sind zu keinem Zeitpunkt der Krise wichtig: PETA war es vorher nicht, währenddessen nicht und wird es auch danach nicht sein. Stattdessen aber hetzt die Organisation ausgerechnet gegen die Institutionen, die von großer Bedeutung sind und sein werden. Das betrifft nicht nur moderne Zoos, sondern auch die Wissenschaftler, die etwa an Medikamenten oder Impfstoffen forschen.

Gerade Artenschutz ist aber essentiell – und auch in diesem Bereich ist PETA nicht nur untätig, sondern hat auch dementsprechend, im Gegensatz zu den modernen Zoos und Aquarien, keine Erfolge vorzuweisen. Ohne Zoologische Gärten wären bereits etliche bedeutende Arten ausgestorben. Wenn es Zoos also nicht schon längst geben würde, müsste man sie erfinden. Das gilt für PETA allerdings auch nicht, denn was soll an Hetze gemeinnützig sein? Bei den Tieren kommt bekanntlich von den Spendeneinnahmen von PETA ohnehin nicht wirklich etwas an.

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