Das "white bunny" ist das Symbol der radikalen Tierrechtsorganisation PETA. | Foto: The Photographer, Lizenz: CC0 1.0

Großbritannien: Steht PETA auf einer Terror-Liste?

Exklusiv für zoos.media – 18.01.2020. Autor: Philipp J. Kroiß

Britische Medien beschäftigt im Moment ein Liste der Polizei im Rahmen der Terror-Bekämpfung, auf der unter anderem auch die Organisation PETA zu finden ist.

Großbritannien: Steht PETA auf einer Terror-Liste?

Die Aufregung ist groß: Die Anti-Terror-Einheit der Polizei hat ein interes Dokument zur Zuordnung von Symbolen. Die Polizisten sollen schnell erkennen können, hinter welchen Symbolen sich welche Organisationen verstecken. Im Prinzip ist das eine gute Sache, denn nicht jeder kann alle Symbole kennen, die sich irgendwelche Organisationen geben – dafür ist das Netzwerk des Terrors und dessen Kollaborateuren zu groß. Man sieht in dem Dokument, über das unter anderem der Guardian berichtet, zahlreiche Symbole vom ganzen politisch extremen Spektrum. Unter der Überschrift “Tierrechtsgruppen und Symbole” taucht auch PETA auf.

Viel Lärm um nichts?

PETA zum Beispiel wird darin, völlig richtig, den Tierrechtlern zugeordnet und zwar gemeinsam mit der ALF, Sea Shepherd und anderen Organisationen, die im Zusammenhang mit dem Ökoterrorismus aus diesem Spektrum stehen. Das ist kein Wunder, denn PETA hat ja auch Ökoterroristen unterstützt:

Wikileaks: Wie PETA die Ökoterroristen unterstützte

Dass sie also von der Polizei da in einem Atemzug genannt werden, ist nicht verwunderlich. Es gibt Verbindungen. Allerdings betont die Polizei auch, dass eben nicht alle Organisationen, die auf der Liste stehen als Terror-Organisationen eingestuft werden. Laut Guardian betont sie auch, das Dokument wäre “a guide to help them identify and understand the range of organisations they might come across” (auf Deutsch: “Ein Leitfaden, der ihnen hilft, die Bandbreite der Organisationen zu identifizieren und zu verstehen, auf die sie stoßen könnten”). Da sich PETA nun mal in diesen Kreisen aufhält, ist es kein Wunder, dass die britische Polizei sie auch in dem Zusammenhang nennt.

Krokodilstränen und Manipulation

Diesem Hund wurde von PETA die Chance auf ein neues Zuhause genommen. Zehntausenden Haustieren ging es ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

PETA ist nicht alleine in dem Dokument – weitere radikale NGOs wie Greenpeace und Extinction Rebellion stehen mit auf der Liste und sie stilisieren die Listung jetzt völlig über, um Stimmung gegen die Polizei zu machen. Das Vorgehen gegen den Terror sei “undemokratisch”, findet Elisa Allen (PETA). Nun kann man sich natürlich überlegen, was tatsächlich undemokratisch ist: Terror-Organisationen zu unterstützen oder sie zu bekämpfen. Wenn die PETA-Präsidentin erklärt, dass sie die letzte wäre, die die ALF – in den USA als “terroristische Bedrohung” eingestuft – verurteilen würde, gibt das auch für die Polizei ein gewisses Bild ab.

Wer Nähe zu Ökoterrorismus offen zelebriert oder gut heißt, muss sich nicht wundern, wenn er auf solchen Listen steht. Es gibt ja Verbindungen etwa zwischen PETA und der ALF; die hat sich die Polizei ja nicht ausgedacht, sondern die sind belegt. In den 1990er Jahren gewährte PETA Förderungen und Darlehen in Höhe von insgesamt 70.990 US-Dollar zur Unterstützung der rechtlichen Verteidigung von Rodney Coronado, einem selbsternannten ALF-Mitglied, das später wegen Brandstiftung an der Michigan State University (MSU) verurteilt wurde. 2002 gab es dann einen Scheck über 1.500 US-Dollar für die North American Earth Liberation Front. Joshua Harper wurde mit 5.000 US-Dollar unterstützt. Nach Anklage wegen Federal Animal Enterprise Terrorism gab es für ihn drei Jahre Haft. David Wilson, ein Aktivist, der in den 1990ern als offizieller Sprecher der ALF fungierte, bekam 2.000 US-Dollar.

Die Polizei muss sich eben dieser Realität stellen und sein Personal entsprechend schulen. Das Bild der netten Tierschützer, die keine Fliege was zu Leide tun können, stimmt eben längst nicht für alle Teile des Spektrums. Dass die Polizei in ihrer Terror-Bekämpfung weder auf dem rechten, noch dem linken Auge blind ist, ist ihre Aufgabe. PETA und andere NGOs auf der Liste hatten jahrzehntelang Gelegenheit sich von Ökoterrorismus in Wort und Tat zu distanzieren. Das taten sie nicht. Dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man als Teil des Netzwerks wahrgenommen wird und sollte nicht versuchen die Öffentlichkeit zu manipulieren, indem man, bildhaft und pointiert gesprochen, das Unschuldslamm spielt oder Krokodilstränen weint.

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