Getöteter Hundewelpe - einer von über 34.000. | Quelle: Offizielles Pressefoto

PETA – Transparenz und Demokratie?

Exklusiv für zoos.media – 18.05.2017. Autor: Philipp J. Kroiß

Der Autor stellt die Frage, wie es bei der Tierrechtsorganisation PETA und Demokratie und Transparenz steht und vergleicht dies dann mit einem Zooverein.

PETA – Transparenz & Demokratie?

Die Ablehnung vom Verbandsklagerecht für PETA hat einige Fragen aufgeworfen für die sich die FDP-Abgeordneten Dr. Gero Hocker und Jörg Bode interessierten. Sie verfasst eine kleine Anfrage:

Wie demokratisch ist PETA strukturiert?

Abgeordnete Dr. Gero Hocker und Jörg Bode (FDP)

Vorbemerkung der Abgeordneten

Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat die Klage von PETA auf Anerkennung als verbandsklageberechtigte Organisation abgelehnt. Als Grund für die Nichtanerkennung nannte das Gericht, dass „PETA nicht jedermann eine Mitgliedschaft mit vollem Stimmrecht ermögliche“.

Laut Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg hat PETA in Baden-Württemberg nur drei ordentliche Mitglieder mit vollem Stimmrecht. Bundesweit seien es neun ordentliche Mitglieder, davon zwei Vorstandsmitglieder mit Wohnsitz im Ausland.

  1. Wie viele ordentliche Mitglieder hat PETA nach Information der Landesregierung in Niedersachsen?
  2. Wie viele davon leben nach Information der Landesregierung in Niedersachsen?
  3. Ermöglicht PETA in Niedersachsen nach Information der Landesregierung jedermann eine Mitgliedschaft mit vollem Stimmrecht und, wenn nein, weshalb nicht?

Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, beantwortete die Fragen mit dem Hinweis, dass der Landesregierung dazu jeweils keine Informationen vorliegen würden. Dies wirft ein Schlaglicht auf die mangelnde Transparenz bei PETA.

Mitgliedschaft bei PETA

Getöteter Hundewelpe – einer von über 34.000. | Quelle: Offizielles Pressefoto

Zwar kann man bei PETA “Mitglied werden”, allerdings ist man dann nicht wirklich ein Mitglied im eigentlichen Sinne. Stimmrecht, wie echte Vereinsmitglieder, bekommt man nämlich nicht. Man bekommt eine Art Newsletter über aktuell laufende Kampagnen, Aufrufe zur Aktionen weltweit und abonniert die Animal Times. Das war es. Einfluss auf Entscheidungen kann man nicht nehmen. Letztendlich ist das PETA-“Mitglied” allein Geldgeber, der ein bisschen Merch bekommt.

Dies war auch ein Grund der Nichtgewährung des Verbandklagerechts für die radikale Tierrechtsorganisation. Das Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg: “PETA hat in Baden-Württemberg nur drei ordentliche Mitglieder mit vollem Stimmrecht. […] Gesetzlich festgelegte Kriterien, die im Juli 2016 im Rahmen einer Durchführungsverordnung näher konkretisiert wurden, stellen dabei sicher, dass nur landesweit tätige und demokratisch strukturierte Organisationen anerkannt werden, die jedermann eine Mitgliedschaft mit vollem Stimmrecht ermöglichen.” Ein weiterer Grund für die Ablehnung war auch anscheinend der fehlende Nachweis von “jahrelange[r] Erfahrung im Tierschutz”.

Analyse des financial statment für 2015 auf peta.org

Neun sog. ordentliche Mitglieder hat PETA deutschlandweit, erklärte das Ministerium in Baden-Württemberg und übertreffen damit nur knapp die Mindestmitgliederzahl laut gemäß § 56 BGB. (Allerdings: Erst wenn es weniger als drei Mitglieder gibt kann dem Verein nach § 73 BGB die Rechtsfähigkeit entzogen werden.) Der Vorstand besteht aus Ingrid Newkirk, Harald Ullmann und Anthony Lawrence von denen nur einer überhaupt in Deutschland wohnt. Diese Leute gebieten über 62 fest angestellte Mitarbeiter, davon 10 Teilzeit und 52 Vollzeit.

PETA ist für den Tod von mehr als 36.000 Haustieren verantwortlich, die sie in ihrem Tierheim einschläferten. Nicht wenige davon waren absolut gesund und adoptierfähing. Die Tötungsrate des Tierheims liebt bei rund 85% und damit mehr als doppelt so hoch wie der US-Durchschnitt. Nach eigenen Angaben gehen nur 10% des eigenen Millionenvermögens in das, was man bei PETA “karitativen Tierschutz” nennt und was den Tod vieler unschuldiger Tiere meint. Laut Stiftung warentest arbeitet PETA “unwirtschaftlich”.

Gegenbeispiel: Verein der Freunde des Duisburger Tierpark e.V.

Delfinkalb Debbie im Zoo Duisburg putzmunter | Foto: zoos.media

Der Förderverein des Zoo Duisburg hat rund 8.000 Mitglieder und ist einer der mitgliedstärksten Vereine in Duisburg und der ganzen Zoowelt. Die Versammlung dieser Mitglieder ist beschlussfähig, wenn 30 oder mehr Stimmberechtigte anwesend sind. Diese Zahlen sind nicht nur öffentlich, sondern zeigen auch einen demokratischeren Anspruch des Zoovereins.

Im Gegensatz zu PETA konnte der Verein dem Zoo und seinen Bewohnern aktiv und produktiv helfen, um die ohnehin schon tiergerechte Haltung noch weiter zu optimieren. Statt unter anderem die Tötung zehntausender Haustiere zu finanzieren, werden die Mitglieder des Zoofreunde-Vereins zum Wohl von Tieren tätig. Zudem können sie auch den Kurs ihres Vereins mitbestimmen. So konnten von den Duisburger Tierfreunden bereits wunderbare Projekte finanziert werden, die dem Tierwohl, aber auch dem Natur- und Artenschutz, sowie der Umweltbildung zuträglich waren und sind.

Diesen Beitrag teilen