Schimpansenbaby im Loro Parque | Foto: zoos.media

Wie PETA in den USA Millionen ausgibt

Exklusiv für zoos.media – 09.09.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Wofür gibt die radikale Tierrechtsorganisation PETA eigentlich die Spenden aus? Dieser Artikel zeigt wie die Organisation in den USA Millionen ausgibt, aber dieses Geld kommt eben nicht in erster Linie Tieren zu Gute.

Wie PETA in den USA Millionen ausgibt

Es klingt ein wenig so, als würde man bei PETA am Hungertuch nagen, wenn die Organisation in den USA schreibt:

“Twenty-three percent of PETA’s dedicated staff earn only $19,000 to $34,999, 45 percent earn $35,000 to $49,999, and the remaining 32 percent make more than $50,000. Our president, Ingrid Newkirk, earned $36,497 during the fiscal year ending July 31, 2018.”
[Deutsche Übersetzung: 23 Prozent der engagierten Mitarbeiter von PETA verdienen nur 19.000 bis 34.999 USD, 45 Prozent verdienen 35.000 bis 49.999 USD und die restlichen 32 Prozent verdienen mehr als 50.000 USD. Unsere Präsidentin Ingrid Newkirk hat im Geschäftsjahr zum 31. Juli 2018 36.497 USD verdient.]

Aber der Eindruck täuscht. Ingrid Newkirk zum Beispiel ist ja nicht nur in den USA Präsidentin. Laut dem aktuellen Formular 990, das PETA einreichen und veröffentlichen muss, bekommt sie übrigens 46.658 US-Dollar als Kompensation und dazu noch 2.047 US-Dollar geschätzter anderer Kompensation von PETA oder verbundenen Organisationen.

Über 12 Millionen für Personalkosten

Diesem Hund wurde von PETA die Chance auf ein neues Zuhause genommen. Zehntausenden Haustieren ging es ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Top-Verdienerin bei PETA direkt ist aktuell Kathleen Guillermo mit 116.844 US-Dollar Kompensationen plus geschätzten 10.494 US-Dollar als andere Kompensationen von PETA selbst oder einer anderen Organisation. Sie ist Sr. Vice President, aber deutlich weniger bekannt als die Präsidentin, die in der Öffentlichkeit steht. Das meiste Geld aber bekommt Jeff Kerr – allerdings nicht von PETA direkt, sondern er bekommt 140.514 US-Dollar an Kompensation von so genannten “related organizations”. Dazu kommen aber noch 8.935 US-Dollar an geschätzten anderen Kompensationen von PETA selbst oder einer anderen Organisation.

Viel mehr Geld als die genannten Mitarbeiter machen aber wohl so genannte “independent contractors”. Allein 4.149.133 US-Dollar etwa bekam die Firma RWT Production. Nach eigenen Angaben handelt es sich dabei um “ein führendes Managementunternehmen für Direktwerbung“. Laut Linkedin arbeitet dort eine gewisse Kelly Jones als Production Manager. So heißt auch eine seit den 1990er Jahren bekannte Tierrechtsaktivistin, die auf dem Cover von USA Today war. Sie wurde dann auch Teil von PETA und stieg dort wohl schnell auf. Schließlich zog sie nach Norfolk, Virginia, um als Leiterin der Abteilung für Medien und Öffentlichkeitsarbeit für die Organisation zu arbeiten. Nach kurzer Zeit trat sie in den inneren Kreis der Organisation ein. Die Namensgleichheit kann aber natürlich auch bloßer Zufall sein.

1,070,780 US-Dollar bekam Zuckerman Spaeder LLP für so genannte “legal services”. Dazu bekamen noch 26 weitere “independent contractors” mehr als 100.000$ von PETA. Soweit zum Part VII des Formulars 990 von PETA für dieses Jahr. Ebenfalls interessant ist aber in dem Zusammenhang der Part IX. Hier gibt PETA unter Kompensationen der derzeitigen leitenden Angestellten, Direktoren, Treuhänder und wichtigen Mitarbeiter 147,581 US-Dollar an und für “Sonstige Gehälter und Löhne” wurden 11.703.123 US-Dollar ausgegeben.

Wofür gab PETA USA Geld aus?

Hier eine Auflistung der so genannten “Functional Expenses”:

Ihr könnt den Facebook-Beitrag nicht sehen? Dann klickt einfach hier.

Von PETA getöteter und entsorgter Hund in einer Plastiktüte, die in einem Mülleimer gefunden wurde – tausenden erging es gleich oder ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Das sind die Kosten, die einer als gemeinnützig geltenden Organisation bei der Durchführung ihrer Programme, sowie beim Sammeln und Verwalten von Spenden entstehen. Wir sprechen im Zusammenhang mit PETA dabei von 53.027.100 US-Dollar – also einem mittleren achtstelligen Betrag. Bemerkenswert ist dabei das die Positionen, die groß zu Buche schlagen, gar nicht wirklich verortbar sind.

Der größte Punkt ist zum Beispiel der Unterpunkt “Other” unter “Fees for services (non-employees)”. Da fließen also 13.418.831 US-Dollar an Spendengelder, denn damit wirtschaftet PETA ja hauptsächlich, an nicht näher genannte Personen und/oder Organisationen für nicht näher genannte Dienstleistungen. PETA geht darauf nämlich später durchaus noch mal ein und erklärt auf Seite 58 des PDF-Dokuments, dass es für externe Berater in den Bereichen Program Service (10.387.988$), MGT & General (539.590$) und Fundraising (2.491.253$) drauf ginge, aber das ist eben schon so schwammig formuliert, dass es letztendlich nichts und alles bedeuten kann.

Der zweitgrößte Kostenpunkt ist “Other salaries and wages”, also “Sonstige Gehälter und Löhne”. Das beinhaltet Gehälter und Löhne, die an Mitarbeiter der Organisation gezahlt werden, bei denen es sich nicht um derzeitige leitende Angestellte, Direktoren, Treuhänder, wichtige Mitarbeiter oder ausgeschlossene Personen handelt. Als drittgrößter Punkt schlagen dann die “legal services” zu Buche. An dieser Stelle sind wir dann auch schon bei weit über 50% der Ausgaben. Man merkt also: bei PETA werden in erster Linie Menschen bezahlt und nicht Tiere gerettet, wie es dolphinaria.truth, wo diese Grafik veröffentlicht wurde, treffend subsumiert.

Vielleicht wäre das Geld, was an Berater gegeben wird im eigenen Tierheim von PETA besser aufgehoben, damit man nicht so massig Tiere töten muss – mit über 10 Millionen US-Dollar wüsste ein gutes Tierheim bessere Dinge anzufangen als es in Berater zu stecken. Mit so viel Geld ließen sich nämlich treffliche Kampagnen finanzieren, mit denen man ein gutes, neues Zuhause für einen Vierbeiner finden könnte, aber PETA bringt die Tiere wohl lieber um.

Das System PETA

Das System PETA ist ein System des Geldes – es macht wenige Leute reich und sehr viele Leute arm oder zumindest ärmer. Das geschieht auf vielen Ebenen. PETA will das Ende jeder Form der Tierhaltung und kämpft deshalb gegen Tierhalter. Selbst Tierhalter, die aktiv im Tier-, Natur- und Artenschutz sind, werden attackiert. Sogar moderne zoologische Einrichtungen werden zu Opfern ihrer Lügen- und Schmierenkampagnen, obgleich umfassender Natur- und Artenschutz ohne die Institutionen gar nicht möglich ist. Gleichzeitig aber käme der umfassende Tier-, Natur- und Artenschutz aber prima ohne PETA aus – die radikale Tierrechtsorganisation hat nämlich keine einzige Art gerettet. Zoos und Aquarien sind im Gegensatz dazu für die Rettung vieler Arten verantwortlich.

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Wie kann man dieses System beenden und so den wahren Tier-, Natur- und Artenschützern stärken? Die Antwort ist sehr einfach: nicht mehr an PETA spenden. Das meiste Einkommen erzielt die Organisation nämlich mit eben diesen Spenden. Es ist sehr fraglich, wie viele Leute noch spenden würden, wenn sie wüssten, wie ihr Geld wirklich verwendet wird. Die Spender sind ja in dem Glauben, dass sie mit ihrer Spende etwas für Tiere erreichen könnten: “Zeigen Sie Ihr Engagement, um das Leiden und den Missbrauch von Tieren zu beenden, indem Sie Ihre PETA-Mitgliedschaft sofort bestätigen”, wirbt PETA in den USA. Dass das Geld dann primär dafür genommen wird, Berater, Mitarbeiter und Juristen zu bezahlen, verschweigt man gekonnt.

Immer mehr Menschen begehren gegen die radikale Tierrechtsorganisation auf und immer mehr klären auf. Diese Entwicklung ist wichtig, damit die Förderung letztendlich nur den Organisationen zu Teil wird, die den Status der Gemeinnützigkeit verdient haben, weil sie der Gemeinschaft einen Nutzen bringen. PETA bringt ja der Gemeinschaft keinen Nutzen, weil sie gegen tatsächlich gemeinnützige Organisationen, wie Tierheime, Zoos, Aquarien und ähnliche Einrichtungen, vorgehen.

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