Dominikanische Blaukopfamazonen (Amazona arausiaca) im Parrot Conservation and Research Centre Botanical Gardens (Roseau, Dominica) (2004) | Foto: Andrew Szymanski, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Ein Kommentar zu Dominicas Papageien nach Hurricane Maria

Erschienen auf www.rarespecies.org im März 2018.

Nach Hurricane Maria steht es nicht gerade gut um die bedrohten Papageien von Dominica. Die Experten nehmen Stellung und weisen auf Zoo-Engagement hin.

» mehr

Anmerkung: In einem Absatz geht es auch um einen viel diskutierten Transport von Papageien nach Deutschland.

“Exporting wild birds from Caribbean islands to distant, foreign aviaries under the pretense of “saving species” contradicts the genuine conservation successes these range countries have strived for many years to achieve.  Caribbean parrot-export histories are well-known—as is the lack of scientific scrutiny from credentialed conservation NGO’s and agencies like IUCN.  Historically, some such campaigns have extended grandiose promises of support for in-country programs without providing scientifically justified and vetted documentation or proposals, or unconditional, transparent and tangible support for the wildlife authorities themselves.  Often nested in these arrangements is a veiled agenda to export wildlife in exchange for financial or material support, with little or no transparency regarding funding sources, terms and conditions attached to funding or exported wildlife, credentials of outside groups’ delegates, or scientifically-vetted justification for proposed activities.” – Rare Species Conservatory Foundation
[Der Export von Wildvögeln aus den karibischen Inseln in ferne, fremde Volieren unter dem Vorwand des “Artenschutzes” widerspricht den echten Naturschutzerfolgen, die diese Länder seit Jahren anstreben. Die Geschichte Karibischer Papageienexporte ist bekannt – ebenso wie der Mangel an wissenschaftlicher Überprüfung durch anerkannte NGOs und Organisationen wie IUCN. In der Vergangenheit haben einige dieser Kampagnen grandiose Zusagen zur Unterstützung von Programmen im Land gegeben, ohne wissenschaftlich begründete und geprüfte Dokumente oder Vorschläge zu liefern, oder bedingungslose, transparente und greifbare Unterstützung für die Wildtierbehörden selbst. Oft ist in diesen Vereinbarungen eine verschleierte Agenda enthalten, Wildtiere im Austausch für finanzielle oder materielle Unterstützung zu exportieren, mit wenig oder keiner Transparenz in Bezug auf Finanzierungsquellen, Bedingungen für die Finanzierung oder exportierte Wildtiere, Referenzen externer Gruppenvertreter oder wissenschaftlich abgesichert Begründung für vorgeschlagene Aktivitäten.]

Dieser Absatz findet auch in diesem meinungsstarken, aber auch mit interessanten Fakten zum Thema gefüllten Blog-Post Verwendung.
Darüberhinaus bezweifelt die Stiftung einen Erfolg oder gar einen Dienst für den Artenschutz aus folgenden Gründen: “Despite the seemingly apparent urgency to “rescue” the Sisserou from the challenges of a post-Maria Dominica, this parrot’s life history and behavior, its dependence upon old-growth forest, low fecundity, etc., preclude it from being a candidate for so-called “conservation breeding”, or “ex situ conservation”.  There were only two A. imperialis in the aviary—both exported to Germany along with 10 A. arausiaca, the latter of which were undergoing rehabilitation after being found in the wild.  Given the Imperial’s biology, initiating a sustainable captive population of A. imperialis under any conservation pretext would require collecting most or all of the wild population—something that is unethical, scientifically indefensible and unnecessary.  The scientific justification for prioritizing Dominica’s in situ parrot conservation has long been established (Wiley, et al. 2004; Reillo and Durand 2006, 2008; Reillo, et al. 2011).  Dominica’s parrots have survived hurricanes for millennia, and wild populations have rebounded thanks to broad-based, on-island conservation measures.” [Trotz der scheinbar augenscheinlichen Dringlichkeit, die Sisserou vor den Herausforderungen eines Post-Maria-Dominica zu retten, schließt die Lebensgeschichte und das Verhalten dieses Papageis, seine Abhängigkeit von altem Wald, geringe Fruchtbarkeit usw. aus, dass er ein Kandidat für ist “Erhaltungszucht” oder “Ex-situ-Erhaltung” ist. Es gab nur zwei A. imperialis in der Voliere, die beide zusammen mit 10 A. arausiaca nach Deutschland exportierten, von denen die letzteren nach ihrer Auffindung in der Natur rehabilitiert wurden. Angesichts der Biologie des A. imperialis würde die Initiierung einer nachhaltigen Population von A. imperialis in Menschenobhut unter Gesichtpunkten des Artenschutzes die Sammlung der meisten oder aller wilden Populationen erfordern – etwas, das unethisch, wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen und unnötig ist. Die wissenschaftliche Begründung für die Priorisierung von Dominicas In-situ-Papageienschutz ist seit langem etabliert (Wiley, et al. 2004; Reiillo und Durand 2006, 2008; Reiillo, et al. 2011). Die Papageien von Dominica haben die Hurrikane seit Jahrtausenden überlebt, und die Wildpopulationen haben sich dank umfassender Schutzmaßnahmen auf der Insel wieder erholt.]

Abschließend ist zweifelsohne wichtig festzustellen, dass sich moderne Zoos in die in-situ-Arbeit zum Schutz dieser Art einbringen. Die fragwürdige ex-situ-Arbeit, die angestrebt wird, erhält von keinem Zoo Unterstützung, was, in Anbetracht der wissenschaftlichen Fakten, auch aktuell die richtige Entscheidung ist.

Hinweis: Zu diesem Thema haben wir in einem ausführlichen Statement Einschätzungen ausgeführt.

Diesen Beitrag teilen