Katzen berühren die Herzen vieler Menschen. | Foto: brownpau, Lizenz: CC BY 2.0

Tötet PETA auch gesunde Tiere?

Exklusiv für zoos.media – 28.06.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Viele Menschen stellen sich die Frage, ob im PETA-Tierheim gesunde Tiere eingeschläfert beziehungsweise getötet werden. Dieser Artikel listet die Fakten auf.

Tötet PETA auch gesunde Tiere?

Seit Jahren ist die radikale Tierrechtsorganisation PETA in den Schlagzeilen aufgrund ihrer Tötungspraxis in ihrem Tierheim und darüber hinaus. Die Verteidigungen in Deutschland, den USA und anderen Ländern werden immer abenteuerlicher. Man versucht dabei die Leute anscheinend für dumm zu verkaufen. Vor wenigen Tagen erschien in der Los Angeles Times ein Interview, in dem Ingrid Newkirk behauptete, man würde gesunde Tiere generell nicht einschläfern. (Zitat: “We never euthanize a healthy place-able animal, ever.“) Das stimmt nicht. Auch der deutsche Ableger von PETA, dem Newkirk ebenso vorsteht, wehrt sich in ähnlicher Weise auf einer extra dafür eingerichteten Seite und versucht den selben Eindruck zu erwecken. Die Realität sieht anders aus.

PETA tötet auch gesunde Tiere

Chihuahua Maya – von PETA den Besitzern entwendet und getötet | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

PETA ist kein “No Kill”-Tierheim, dass seine Tiere nur auf Basis medizinischer Indikation einschläfert, sondern ein so genanntes “Kill”-Tierheim, das Tiere letztendlich nach Gutdünken einschläfern kann – das ist in den USA möglich, in Deutschland wäre das illegal. Ein Tierheim-Experte spricht von “Massentötungen”. Es ist auch hinreichend bewiesen, dass auch gesunde Tiere Opfer dieser Tötungen werden. Das berühmteste Beispiel dafür ist die süße Chihuahua-Dame Maya, die ihren Besitzern gestohlen und innerhalb weniger Stunden eingeschläfert wurde – deshalb zahlte PETA einen hohen Geldbetrag. Maya war weder an diesem Tag, noch generell ein Einzelfall. Ähnliches hat PETA bei der Katze “Big Red” und anderen probiert, die sie völlig sinnlos töten wollten.

Eine ehemalige Mitarbeiterin erlaubte es durch ihre Schilderung hinter die Kulissen des Tierheims zu blicken und was sie berichtete, ist nach wie vor erschreckend. Besonders herzzerreißend ist die Geschichte eines Hundes für den die Mitarbeiterin bereits einen neuen Platz gefunden hatte, aber ihn nicht vermitteln durfte. Stattdessen wurde der Hund getötet und starb somit einen sinnlosen Tod, weil PETA eben doch gesunde und vermittelbare Tiere einschläfert. Diese Schilderungen decken sich mit denen einer weiteren ehemaligen Mitarbeiterin. Heather Harper-Troje erklärte, dass PETA “routinemäßig gesunde Hunde und Katzen” töten würde und wies auf eine große Dunkelziffer hin, die nicht in den Aufzeichnungen auftauchen würden.

Dr. Daniel Kovich, Ermittler der für das Tierheim zuständigen Behörde Virginia Department of Agriculture and Consumer Services (VDACS), hat das Tierheim intensiv geprüft. Über 80% der Tiere würden, seinen Ergebnissen nach, innerhalb der ersten 24 Stunden nach ihrer Ankunft getötet – also bevor nur ansatzweise genug Zeit für eine Vermittlung war. Die Tiere hatten nie eine faire Chance. Er attestierte, dass der primäre Fokus der Einrichtung nicht darauf liegen würde, ein neues Zuhause für die Tiere zu finden. Genau kann man den Report hier nachlesen – es handelt sich dabei um offizielle Dokumente der Behörden.

Dieser Hund starb durch die Hand von PETA – wie viele andere, obwohl sie auch gesund und adoptierfähig waren. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

2007 sind PETA-Mitarbeiter dabei erwischt worden wie sie Hunde, eingepackt in schwarzen Plastiktüten, in einem Mülleimer entsorgten. Die Tiere wurden von Augenzeugen als “adorable” und “perfect” beschrieben. Schaut man sich die Tiere an, bricht wohl jedem Tierfreund das Herz, denn es ist offensichtlich, dass diese Tiere spielend ein neues Zuhause gefunden hätten, so bezaubernd wie sie waren. Der Tierheim-Experte Nathan J. Winograd hat zum Fall Fotos gesammelt, aber die sollten tatsächlich nur Hartgesottene betrachten. Ebenso berichtet er von einem “Death Squad”. Letzteren Artikel und viele weitere auf der Webseite können auch die zartbesaiteten Tierfreund gefahrlos betrachten.

Es gibt also einen Haufen von Beweisen, die ganz eindeutig Tiere zeigen, die gesund und vermittelbar waren, aber trotzdem sterben mussten. Die Dunkelziffer ist wohl noch sehr viel höher. PETA legitimiert das vor sich selbst mit einer völlig falschen Definition von Euthanasie, also dem Einschläfern von Tieren. So wirklich kann man von Einschläfern nur reden, wenn eine medizinische Indikation vorliegt, die Vorteile für das Tier bedeuten, wenn das Leben früher beendet wird – ein klassisches Beispiel ist hierbei das Erleiden von fürchterlichen Schmerzen, dass durch eine Einschläferung verhindert werden könnte. Wenn man allerdings ohne solche Indikation das Leben von Tieren beendet, ist das eine Tötung. PETA nennt aber auch die eigenen Tötungen Euthanasien und verharmlost so die eigenen Taten: vor sich selbst, aber auch vor der Öffentlichkeit.

In Deutschland wäre das nicht möglich wie Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes, der Dachvereinigung der Tierheime, mitteilt: “Die Tierheimordnung des Deutschen Tierschutzbundes regelt ganz genau, wann Hunde und Katzen in Tierheimen eingeschläfert werden dürfen. Nur wenn der Tierarzt eine unheilbare, schwere Erkrankung feststellt, ist dies erlaubt. Ein weiterer Grund zur Tötung eines Tieres kann das Vorliegen von schweren Verhaltensstörungen sein, die für das Tier Leiden im Sinne des Tierschutzgesetzes bedeuten. In solchen Einzelfällen trifft eine Kommission aus Tierärzten und Tierheimmitarbeitern die Entscheidung. In allen anderen Fällen ist die Tötung von Tieren im Tierheim grundsätzlich abzulehnen, denn das deutsche Tierschutzgesetz verbietet das Töten von Tieren ohne vernünftigen Grund.” Dieses Konzept ähnelt dem von “No Kill”-Tierheimen in den USA.

“Besser tot als gefüttert”

Von PETA getöteter und entsorgter Hund in einer Plastiktüte, die in einem Mülleimer gefunden wurde – tausenden erging es gleich oder ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Für PETA ist es besser, wenn Tiere tot sind als wenn sie in Menschenobhut leben, also gefüttert werden. Deshalb will wohl auch die radikale Tierrechtsorganisation jede Tierhaltung abschaffen. Da wirkt so eine “Massentötung” nur zweckmäßig, aber sie ist natürlich völlig unethisch – gesunde und adoptierfähige Tiere zu töten, ist weder akzeptabel, noch notwendig. Andere Tierheime beweisen, dass es anders geht – auch in den USA. Die Tierverachtung, die aus solchen Taten spricht ist bemerkenswert. Ingrid Newkirk selbst schrieb: “Wir setzen uns nicht für ein “Recht auf Leben” für Tiere ein“. Es ist fraglich, ob so eine Organisation der richtige Ansprechpartner sein kann, wenn es um Tierwohl geht, wo ihr das doch offenbar so egal ist.

Im Jahr 2018 stand im Tierheim von PETA eine Tötungsrate von rund 71% einer Adoptionsrate von rund 1,4% gegenüber. Seit Mitte 1998, seit dem diese Zahlen offen gelegt werden müssen, bis einschließlich dem Jahre 2018 starben 39.961 Tiere im PETA-Tierheim  – das sind rund 84,5% der insgesamt aufgenommenen Tiere. Die Adoptionsrate ist seit Jahren im niedrigen einstelligen Bereich, obgleich die Tierrechtsorganisation einen Etat und ein Netzwerk hat, das sich die meisten Tierheime nicht mal erträumen können. Mit so vielen Millionen könnte PETA etwas bewegen und massig Tiere vermitteln, aber das passiert nicht – Töten ist wohl billiger, einfacher und entspricht dazu auch noch viel mehr der Ideologie.

Es ist vor dem Hintergrund ein kurioser Vorgang, wenn PETA gegen gut geführte Zoos, Aquarien, Delfinarien, Safari-Parks, Wildparks, Zirkusse, sowie gute Privathalter und andere seriöse Tierhalter hetzt, obgleich diese wirklich etwas im Bereich von Tier-, Natur- und Artenschutz bewegen. Natürlich gibt es auch schlechte Tierhalter, deren Haltung so nicht tiergerecht ist, denn schwarze Schafe gibt es leider überall, aber genau zu denen gehört PETA ja, deren ganze Tierhaltung auf völlig grundlose Tötung von Tieren hinausläuft. Wenn wir also über PETA reden, reden wir genau über diese schlechten, unseriösen und mehr als fragwürdigen Tierhalter. Das versucht die Organisation zu vertuschen und macht mit Lügen viele Millionen Dollar und Euro – Geld, das bei wahren Tier-, Natur- und Artenschützern besser aufgehoben wäre und auch wirklich etwas bewegen könnte.

Wer an PETA spendet, dessen Geld wir auch dazu benutzt werden, gesunde Tiere zu töten:

7 Gründe, warum man Spenden an PETA überdenken sollte

Sicherlich wird die Gesellschaft auf Dauer auch auf legislativer Ebene entscheiden müssen, wie lange sie es noch duldet, dass solche Organisationen als “gemeinnützig” gelten und staatliche Förderung erhalten. Moderne Zoos und Aquarien stehen für das (Über-)Leben von Tieren, ihrer Arten und den Lebensräumen, den diese bewohnen, PETA steh für den Tod von zehntausenden Tieren. Akkreditierte und zertifizierte zoologische Einrichtungen haben bereits viele Arten gerettet, PETA nicht eine einzige.

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