Portrait eines Delfin im Loro Parque | Foto: Loro Parque

Wissenschaft verstärkt Bekenntnis zur Haltung von Delfinen und anderen Meeressäugern

Exklusiv für zoos.media – 02.02.2021. Autor: Philipp J. Kroiß

Weitere Wissenschaftler haben sich einem Statement für die Fortführung der Haltung von Meeressäugern in seriösen Zoos, Aquarien und Delfinarien angeschlossen.

Wissenschaft verstärkt Bekenntnis zur Haltung von Delfinen und anderen Meeressäugern

Über 150 Wissenschaftler und Experten haben inzwischen ein Statement unterzeichnet, das sich deutlich für die Haltung von Meeressäugern wie Delfinen, anderen Walen, Robben, Ottern, Manatis und vielen weiteren Arten stark macht. Dadurch widerspricht die weit überwiegende Mehrheit der wissenschaftlich relevanten Experten in dieser Frage der unwissenschaftlichen Linie der Tierrechtsindustrie, die Fake Science und Fake News veröffentlicht, um genau diese wichtige Haltung von Meeressäugern in Misskredit zu bringen.

Gewichtige Gründe

Orcababy im Loro Parque nimmt an wichtiger Forschung Teil | Foto: Loro Parque

Nach wie vor betonen die Forscher und sonstigen Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinschaft die Bedeutung der Forschung, die den Schutz der Meeresssäuger in der Natur ja erst ermöglicht. Bekannterweise ist die Stärke der Forschung in Menschenobhut eben gerade, dass man dort Forschungsfragen beantworten kann, deren Lösung in der Natur unmöglich wäre. Im Rahmen der Forschung definieren sie entsprechend drei Grundpfeiler, bei denen Zoos, Aquarien und Delfinarien helfen.

  1. Bereitstellen der Basisinformationen, die erforderlich sind, um Schutzpläne und -praktiken auf wissenschaftliche Evidenz zu fußen (zum Beispiel typische Atmungsraten, Stoffwechselraten, Schwangerschaftsdauer, Hörbereich und Schwellenwerte und so weiter)
  2. Dokumentation von Reaktionen in Physiologie und Verhalten auf Umweltstressoren wie Schall und Kontaminanten zur Information von Politikern, Ministerien, Behörden und Ämtern
  3. Entwicklung und Erprobung von Techniken und Werkzeugen zur Bewertung (etwa im Hinblick auf den Gesundheitszustand) von Tieren in der Natur

Dazu erklären die Forscher: “Die Fortschritte, die aus der Forschung in Einrichtungen für Meeressäugetiere hervorgegangen sind, konnten nicht aus Studien an Wildtieren stammen. Feldstudien sind von entscheidender Bedeutung, viele Forschungsfragen sind jedoch für die Beobachtung aus der Ferne ungeeignet. Studien zu Schwangerschaft, Geburt und detaillierter Jungtier-Entwicklung erfordern eine genaue und konsistente Beobachtung, die nur in zoologischer Umgebung möglich ist.”

Kombination ist wichtig

Im Oceanogràfic de València werden die Tiere mit viel Liebe und großem Respekt behandelt. | Foto: zoos.media

Wie in allen wissenschaftlichen Disziplinen „erfordert ein umfassendes Verständnis dieser Tiere eine Kombination aus In-situ- und Ex-situ-Studien“, erklären die Experten weiter, also „Studien in der Natur und in zoologischen Umgebungen. Diese Idee ist weder neu, noch spezifisch für Meeressäugetiere, sondern entscheidend für die Funktionsweise wissenschaftlicher Entdeckungen.“ Damit sprechen sie ein wichtiges Konzept an, das auch im Artenschutz gilt.

Der One Plan Approach (OPA) der Weltnaturschutzunion (IUCN) besagt das gleiche: zu umfassendem Schutz von Arten und ihren Lebensräumen, braucht es Ansätze und Projekte im angestammten Lebensraum und außerhalb dessen. Diese Überschneidung ist nicht zufällig, denn Walschutz kommt von Walkenntnis und dieses wichtige Wissen kommt aus der Forschung. Diese Forschung ist ganz wesentlich aus Erkenntnissen der Zoos, Aquarien und Delfinarien sowie weiteren vergleichbaren Einrichtung geprägt.

 

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