Sumatra-Orang-Utans im Pongoland des Leipziger Zoos (2017) | Foto: Fiver, der Hellseher, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Zoo Leipzig: PETA lügt über verstorbenes Orang-Utan-Baby

Exklusiv für zoos.media – 23.05.2020. Autor: Philipp J. Kroiß

Nach dem Tod eines Orang-Utan-Babys im Zoo Leipzig versucht PETA diesen mit dem Coronavirus zu verbinden – dafür gibt es keinerlei Anzeichen und der Zoo widerspricht deutlich.

Zoo Leipzig: PETA lügt über verstorbenes Orang-Utan-Baby

Das Coronavirus ist ganz zweifelsohne ein heißes Eisen und das versucht auch PETA nun zu schmieden. Anscheinend sucht man sich nun wahllos irgendwelche Ereignisse und versucht sie auf COVID-19 zu beziehen. Der Zoo Leipzig hatte einen traurigen Verlust zu verkraften – ein Orang-Utan-Baby ist tragischerweise verstorben. Was in der Natur vielfach ohne Interesse der Öffentlichkeit passiert, erhält natürlich im Zoo besondere Aufmerksamkeit. Gerade junge Orang-Utans, wie Rima, sind natürlich auch besonders bezaubernd. Die meisten Menschen wissen, dass zum Leben eben auch der Tod gehört, denn genauso wie in der Natur nicht jeder Orang-Utan überlebt, ist das im Zoo nicht anders, obgleich in Menschenobhut natürlich die Überlebenschance deutlich höher ist.

PETA ignoriert das anscheinend völlig und denkt sich eine abenteuerliche Geschichte aus. Angeblich wäre Rima am Coronavirus verstorben und wirft dem trauernden Zoo allerhand vor – allerdings ohne jeden Beleg. Es wird einfach behauptet. Der Zoo Leipzig hat nicht mal ansatzweise etwas in diese Richtung verlauten lassen, noch irgendwas kommuniziert, was den Verdacht auslösen oder gar erhärten könnte, dass COVID-19 die Todesursache sein könnte. Trotzdem geht PETA mit der eigenen Theorie an die Presse – und das international. Die multipliziert das auch noch, aber zum Glück gibt es manche, die wenigstens nachfragen. In diesem Fall war das die Bild-Zeitung in einem Bezahlinhalt, worauf sich die New York Post bezieht.

Zoo Leipzig dementiert in klaren Worten

Ein Zoo-Sprecher hat sich sehr klar zu diesen Vorwürfen geäußert: Rima habe eine schwere Krankheit gehabt, an der sie im April verstarb, aber ohne einen aktuell erkennbaren Zusammenhang mit dem Coronavirus. Weder Tiere, die regelmäßig medizinisch überwacht werden, noch Mitarbeiter, würden irgendein Anzeichen einer solchen Erkrankung zeigen – weder aktuell, noch zu der Zeit als Rima verstarb. Aus dieser Äußerung wird also erneut klar: Es gibt nicht das leiste Anzeichen dafür, dass Rima am Virus verstorben. PETA hat sich diese Verschwörungstheorie an den Haaren herbei gezogen. Es ist erschreckend, dass ein Zoo so etwas erdulden muss.

Der Leipziger Zoo mit seinem Pongoland gehört zu den renommiertesten Menschenaffen-Haltungen in Deutschland und darüber hinaus. Sowohl die Haltung in Leipzig, als auch in vielen anderen Zoos, ist von besonderer Bedeutung, um die bedrohten Menschenaffenarten vor dem Aussterben zu bewahren:

PETA gegen Menschenaffen in Zoos

Da PETA jede Tierhaltung abschaffen will, stehen auch Menschenaffen in Zoos auf der Abschussliste der radikalen Tierrechtsorganisation, die dabei ignoriert, dass nur mit dieser Zoo-Populationen der Schutz der Populationen in der Natur gewährleistet werden kann. Schon länger wird diese Schmierenkampagne veranstaltet und schon länger schreckt PETA dabei nicht vor unseriösen Vorgehen zurück:

Zucht von Menschenaffen in Zoos: PETA teilt fragwürdige Meinungsumfrage

Statt sich also um den Vereinszweck, der vorgeschoben wird, um Steuervorteile zu bekommen, zu kümmern, will PETA offensichtlich umfassenden Natur- und Artenschutz verhindern. Gerade aber die Menschenaffen zeigen wie wichtig Zoo-Populationen sind, um das Überleben von Wild-Populationen zu ermöglichen.

Ist es nicht besser, die Tiere nur in ihren natürlichen Lebensraum zu schützen?

Aus diesem Grund sind auch der Leipziger Zoo und seine Orang-Utan-Zucht von entscheidender Bedeutung für das Überleben der Orang-Utans in der Natur. Das Pongoland vor Ort ist ein einzigartiges Zentrum von Forschung, Edukation und Artenschutz. PETA selbst schützt Menschenaffen durch vergleichbare Maßnahmen überhaupt nicht – PETA Deutschland steckt lieber Millionen in Personalkosten und die eigene Öffentlichkeitsarbeit. Die Tiere in der Natur sind also auf die modernen Zoologischen Gärten angewiesen, um die Hilfe zu bekommen, die sie überleben lässt.

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