Elefantendami Maali zeigt einem ehrenamtlichen Helfer Dankbarkeit für das Enrichment, das sie teilweise auf dem Kopf trägt | Foto: Taingvitou Mut, Eric M. Davis, ZooNation.Org

Die Elefantin im Manila Zoo – Wahrheit und Hilfe

Exklusiv für zoos.media – 03.04.2017. Autor: Philipp J. Kroiß

Unser Autor beschreibt die Geschichte und Haltung der Elefantin Maali im Manila Zoo und portraitiert richtiges und falsches Vorgehen in dieser Frage.

Elefantin Maali im Manila Zoo
Wahre Hilfe

“Sie ist so allein, dass sie ihren eigenen Schwanz hält …”
Diesen Schriftzug garnieren Zoogegnern mit einem Bild von einem Elefanten, der genau dies tut und beziehen das auf die Elefantin Maali im Zoo von Manila. Der Haken bei der Sache: Das Tier auf dem Foto ist nicht Maali, sondern ein Tier im Zoo von Moskau, das in einer kleinen Herde lebt.

Maali im Zoo von Manila

Wie geht es Maali wirklich?
Die Seite ZooNation.Org klärt darüber intensiv auf und zeigt immer wieder Videos:

Aber nicht nur das: man tut auch aktiv etwas für das Tier, weil man der Meinung ist, dass Aktionen stärker sind als Hashtags. So wird aktuell in Enrichment und Hilfe für den Zoo investiert. Das ist weit sinnvoller als die Schließung des Zoos zu fordern. So sieht man im Video oben wie Maali einen neuen Duschkopf genießt, der nun mehr Unterhaltung für das Tier bedeutet. Außerdem gibt es hin und wieder Wassermelone als Enrichment-Fütterung:

Es muss nun versucht werden, diesem Zoo und den Tieren darin produktiv zu helfen. Gehege kann man nicht mal eben umbauen, aber die Erfahrung zeigt, dass der Stimulus im Gehege viel wichtiger ist als die Größe oder die Ästhetik der Ausstattung. Zoo Nation geht hier also einen sehr guten Weg.

Maalis Geschichte

Maali kam als junge Elefantin in den Manila Zoo und lebt dort seit den 1980er Jahren. Sie war damals drei und ein Geschenk der First Lady Imelda Marcos und kam aus dem Pinnawala Elephant Orphange, wohin sie gekommen war, nachdem man sie verwaist gefunden hatte. Das aktuelle Gehege wirkt nach Maßstäben der westlichen Welt nicht modern. Trotzdem ist sie in einem guten Zustand wie ein Thailändischer Elefantenexperte jüngst erklärte: sie sei gesund, nur etwas füllig. Transportiert werden könne sie aber nicht, weil sie erstmal auf Tuberkulose gestet werden sollte und dazu trainiert werden muss. Erst dann kann man evaluieren, ob sie in eine andere Haltung kann oder ob man anders weiterverfährt.

Aktuell ist es wichtig, im Interesse des Tieres zu handeln. Maali ist im Moment älter als die meisten Tiere in Nordamerikanischen Zoos werden (35,9). In Nationalparks haben Asiatische Elefanten eine Lebenserwartung von 42 Jahren (Amboseli). In Zoos ist sie etwas höher: Hier liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 47,6 (Europa) bzw. 44,8 (Nord Amerika). Vor dem Hintergrund muss man auch ihr Alter bedenken, wenn man über einen Transport und/oder eine Vergesellschaftung nachdenkt.

Zoo Nation bringt sich ein

Das Projekt ZooNation.Org bringt sich hier aktiv ein, um den Manila Zoo zu verbessern. So wird auch der Zusammenschluss Friends of Manila Zoo unterstützt. Hier werden Leute zusammengebracht, die dem Zoo helfen und ihn verbessern wollen. In diesem Zusammenhang gründete sich auch eine Volunteer-Gruppe.

Die Freiwilligen arbeiten dabei mit dem Zoo zusammen und es gibt, neben Enrichments für die Tiere, schon weitere Erfolge:

Das zeigt wie wichtig konstruktive und produktive Zookritik ist. Es ist einfach von der Tastatur aus, die Schließung eines Zoos zu fordern, aber es ist etwas völlig anderes, sich wirklich für die Tiere einzusetzen. Zoo Nation kritisiert aber eben konstruktiv und produktiv: das wirkt und hilft. Man ergreift hier die Chance aus dem Manila Zoo einen besseren und moderneren Zoo zu machen als er aktuell ist, indem man den Menschen vor Ort, denen es anscheinend nicht an Tierliebe fehlt, hilft und sie unterstützt.

Derweil helfen weder Tieren, noch Zoo

Elefantendame Maali im Manila Zoo (2012) | Foto: Teamjonalynviray at English Wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0

PETA will derweil einfach nur zerstören: Man finanziert hier lieber Marketing-Kampagnen und nutzt die Unkenntnis der Menschen über das wahre Schicksal der Elefantin aus, um Menschen dazu zu bewegen, eine Mail zu schreiben, die fordert, Maali in ein ‘Sanctuary’ zu transportieren. In dieses Sanctuary könnte sie Tuberkulose einschleppen, weil man ihren Status diesbezüglich noch nicht kennt – keinem wäre geholfen.

Aber es ist natürlich schrecklich viel einfacher: So eine Mail verschickt dann PETA und bekommt gleich auch noch die Adressdaten der Sender. Mehr als 125.000 Menschen haben sich von dieser Masche blenden lassen. Warum das Ganze? Dem Tier hilft man damit nicht. Letztendlich steck nämlich auch etwas ganz anderes dahinter: Im Kleingedruckten liest man, dass man zustimmt, nach Teilnahme an der Aktion, Mails von PETA bekommen zu dürfen. Worum geht es also wohl tatsächlich? Datensammeln zum Fundraising.

Wer an der Aktion teilnimmt, liefert PETA seine Daten und zeigt, dass man sich von Desinformationen hat hinters Licht führen lassen und der Tierrechtsorganisation auf den Leim gegangen ist. Für das Tier tut man nichts. Die “Help Mail” hilft in Wirklichkeit in der Sache nichts.

Wie kann man Maali wirklich helfen?

Maali hat sichtlich Spaß mit dem neuen Wasserstrahl. | Foto: Eric M. Davis, ZooNation.Org

Am besten unterstützt man Zoo Nation in dieser Sache, denn dieses Konzept ist gewinnbringend für das Tier. Hier paart man Soforthilfe für den ganzen Zoo mit einer langfristigen Ausrichtung zum Wohle jedes einzelnen Tieres. Das Projekt wird von Experten geführt und unterstützt – mit Blick auf das Wohl des Tieres.

Zudem sollte man nicht den populistischen Vorwürfen seinen Glauben schenken und den Zoo auf Basis von Zoogegner-Populismus abstempeln. Maali, und auch die anderen Tiere wie Bertha, das Flusspferd, sowie der Zoo als Ganzes bekommen nun Unterstützung. Es ist besser, wenn man aus dem Manila Zoo einen moderneren und besseren Zoo macht, als wenn man ihn schließt oder ihm schadet.

Überprüfungen gemäß des zuständigen Animal Welfare Act ergaben, dass der Zoo den Vorgaben entspricht. Aber man möchte noch mehr: Das Ziel ist, sich zu einem Zoo auf Weltklasse-Niveau zu mausern. Auf diesem Weg unterstützt Zoo Nation und deren Aktionen kommen direkt bei den Tieren an.

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