Bonobo im Zoo. | Foto: Psych USD, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Grüner Zoo Wuppertal: Stellungnahme zur Eingewöhnung eines Bonobos

Erschienen auf der Facebook-Seite des Grünen Zoo Wuppertal am 24.01.2019.

Die Eingewöhnung eines Bonobo hatte für Schlagzeilen gesorgt, die die Vorgänge stark desinformierend und dramatisierend darstellten. Der Zoo Wuppertal klärt in dieser Sache auf.

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Kommentar: Es ist schon bemerkenswert, was diese Meldung der BILD-Zeitung für Wellen schlug. Ein Bild, auf dem die Wunden deutlich schlimmer aussahen als in der Realität, machte die Runde, eine Petition wurde gestartet – das alles kann defizitäre Berichterstattung bewirken. Wie sieht nun die Realität aus? Deutlich weniger dramatisch. Es ist schlicht zu erwarten, dass so etwas geschieht, denn natürlich findet man so etwas auch in der Natur. Dort schrecken Schimpansen, sowohl die Gemeinen, als eben auch die Zwergschimpansen, auch nicht davor zurück Gruppenmitglieder oder fremde Schimpansen umzubringen. Das blendet eine zutiefst naturentfremdete Gesellschaft, die die Tiere nur als süße Menschen mit Fell kennen lernt, aus. Deshalb sorgen solche Meldungen für so einen Aufschrei.

Die Experten aus Wuppertal, Frankfurt und Stuttgart, sowie anderer Mitgliederzoos des EEP handhaben diesen Umstand sehr professionell und berichten von positiven Vorzeichen für die Vergesellschaftung, betonen aber auch, dass man eben nicht in die Zukunft blicken kann und nicht jetzt schon weiß wie das Ergebnis aussehen wird. Das Tier wird veterinärmedizinisch versorgt und wird von den Experten vor Ort gepflegt. Es macht also Sinn sehr beruhigt und besonnen auf diese Panikmache der Medien und unseriöser NGOs zu reagieren.

Sicher läuft die Vergesellschaftung nicht ideal, aber das liegt nicht am Zoo oder den Experten, die den Prozess begleiten, sondern an der Natur von Schimpansen bzw. in diesem Fall den Zwergschimpansen oder Bonobos. Natürlich melden sich nun auch wieder die Zoogegner zu Wort und schwingen sich zu Experten auf, die sie nicht sind, um Kapital aus den Vorgängen zu schlagen. Deren Darstellung hat natürlich mit der Realität nichts zu tun. Diese Leute sind gegen Zoos oder die Haltung bestimmter Arten in Zoos und versuchen nun durch solche Märchen, die Haltung schlecht zu machen.

Die Experten, die mit dem Tieren arbeiten, sie am besten kennen und professionell seit etlichen Jahren versorgen, haben bereits jahrzehntelange Erfahrung in der erfolgreichen Haltung und besonders auch der Vergesellschaftung von Bonobos. An dieser Stelle werden sie die richtigen Entscheidungen treffen und sind auch die einzigen, die qualifiziert zu diesem Fall informieren können. Es täte auch dem Journalismus und seine Glaubwürdigkeit gut, wenn jetzt nicht irgendwelche Hirngespinste in Umlauf gebracht würden, diese jeder Kenntnis der Faktenlage entbehren. Das ist natürlich nur ein frommer Wunsch, denn viele unseriöse Journalisten werden gegenteilig handeln und NGOs, die gegen Zoos sind, mit Pseudo-Experten heranziehen, die wieder jede Geschichte brav abnicken, so lange sie ihrem Zoohass frönt.

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