Auch Biofleisch lehnen Tierschützer ab. Quelle: Bas Bogers/flickr CC BY-NC 2.0

Warum lehnen Tierrechtler tierische Bio-Lebensmittel ab?

Ob die Kuh in der Intensivtierhaltung oder in einem weitgehend artgerechten Bio-Betrieb gehalten wird, ist für Tierrechtler unerheblich. Sie lehnen jede Tiernutzung ab.

Das ist insofern konsequent, als dass Bio-Tierhaltung als globale Alternative zur Massentierhaltung gar nicht denkbar ist. Wenn alle Menschen ihren Fleischkonsum im selben Ausmaß beibehalten und dieser im globalen Maßstab durch die wachsende Weltbevölkerung und die nachholende Entwicklung in ärmeren Ländern noch wächst, würden enorme Weideflächen beansprucht, sodass wohl kaum ein Urwald dieses Planeten überleben würde. Bio-Fleisch kann also schon aus ökologischen Gründen keine grundsätzliche Alternative sein. Aus Sicht konventioneller Tierschützer ist eine möglichst artgerechte Nutztierhaltung – ob mit oder ohne Bio-Siegel – hierzulande jedoch durchaus sinnvoll, lässt sich so doch zumindest in einigen Wohlstandsregionen der Welt, in der solche Produkte überhaupt angeboten werden, Tierleid mindern.

Noch viel tiergerechter als jedes Fleisch aus guter Tierhaltung ist natürlich Fleisch von Wildtieren, die in der freien Wildbahn geschossen werden. Doch gerade Jäger gelten den Tierrechtlern als besonders bösartiges Feindbild. Ob „bio“ oder nicht, solche Überlegungen spielen für Veganer keine Rolle, da sie ihren Fleischverzicht ethisch begründen und es grundsätzlich ablehnen, Tiere oder ihre Produkte zu essen. Veganer kaufen dennoch oft in Bioläden ein. „Veganes und vegetarisches Essen ist der nächste große Trend in der Biobranche“, erklärte eine Sprecherin des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Es gebe „eine große Schnittmenge zwischen Vegetariern und Veganern einerseits und unseren Biokunden andererseits.”

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