Proteste von Tierschützern in Chicago. Quelle: Jovan J/flickr CC BY-NC-ND 2.0)

Welche Ansichten vertreten Tierrechtler zu anderen politischen und gesellschaftlichen Themen?

Tierrechtler lassen sich nicht einem bestimmten politischen Spektrum zuordnen.

Es gibt linksradikale, anarchistische Tierrechtler, die das Verhältnis vom Mensch zum Tier vor allem als Herrschaftsverhältnis ablehnen und ihren Einsatz für Tierrechte als Kampf für Gleichberechtigung und gegen kapitalistische Ausbeutung verstehen. Es gibt grün-alternative Tierrechtler, die ökologisch motiviert sind und feministische Tierrechtler, die den Mensch-Tier-Dualismus auf der Grundlage der Gendertheorie ablehnen, nach der Geschlecht ausschließlich gesellschaftlich konstruiert ist – das übertragen sie auf Tierarten. Die Frauenzeitschrift „Emma“ veröffentlichte 1994 einen Artikel, in dem Metzger und Lustmörder auf eine Stufe gestellt wurden. Es gibt religiöse Tierrechtler, die das Tier als „Mitgeschöpf“ ansehen, das vor Gott dem Menschen gleichgestellt sei. Ebenso gibt es rechtsextreme Tierrechtler, die „Tierschutz als Heimatschutz“ (NPD) ansehen und sich auch in der antispeziesistischen Bewegung breit machen. In Laupheim in Baden-Württemberg verteilten im März 2007 Neonazis vor dem „Circus Kaiser“ ein Flugblatt mit der Überschrift: „Zirkus – Amüsement auf Kosten der Tiere“. Als der Senior­Zirkusdirektor Edmund Kaiser um ein Flugblatt bat, schlugen die polizeibekannten Neonazis auf ihn ein.

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