Mit nur wenigen Tropfen Blut, die hier in einen Rotor gefüllt werden, kann der Abaxis VetScan bereits eine umfassende Analyse durchführen. | Foto: zoos.media

Wichtige Medizintechnik für tierische Patienten

Exklusiv für zoos.media – 08.03.2018. Autor: Philipp J. Kroiß

Im Loro Parque traf zoos.media Abaxis-Markenbotschafterin Bärbel Köhler. Dieser Artikel portraitiert ihre Arbeit, auch für den Natur- und Artenschutz leistet.

Wichtige Medizintechnik für tierische Patienten

Wer den YouTube-Kanal von zoos.media abonniert hat, weiß, dass sich die letzten zwei Videos mit einem besonderen Gerät beschäftigt haben: dem Abaxis VetScan. Der ermöglicht es, mit nur ein paar Tropfen Blut, eine umfassende biochemische Blutanalyse zu vollbringen und ist somit ein wichtiges Gerät im Bereich der tiermedizinischen Blutanalyse.

Es ist besonders bei Tieren wichtig, die ohnehin nur wenig Blut geben – wie etwa Papageientaucher:

Aber auch bei Tieren, die mehr Blut geben, ist diese Technologie hilfreich, denn so kann die Narkosezeit deutlich verringert werden – wie etwa bei diesem Lemuren auf der Durchreise:

Hilfe für den Zoo und Artenschutz

Bärbel Köhler zeigt einen Rotor für den Abaxis VetScan nach der Analyse. | Foto: zoos.media

Im Loro Parque traf zoos.media Bärbel Köhler – sie ist die Markenbotschafterin des Herstellers dieser Geräte: Abaxis. Die Europäische Dependance des aus den USA stammenden Konzerns unterstützt die Loro Parque Stiftung und arbeitet mit der medizinischen Abteilung zusammen, die sich um den Tierbestand des Parks und der Stiftung kümmert. Das Team bekommt die Möglichkeit die neuen Geräte zu benutzen und arbeitet mit Abaxis zusammen, um dem Unternehmen auch ein Feedback zu geben. In Europa gibt es wenige Zoos mit der Menge an Patienten für die die Geräte wie gemacht scheinen – wenn es also im Loro Parque klappt, müsste es auch bei anderen Zoos funktionieren.

Die Geräte erleichtern die Arbeit der veterinärmedizinischen Abteilung enorm, wie der Cheftierarzt Dr. Jorge Soares erklärte. Im zweiten Video oben kann man sehen, wie Bärbel Köhler die Funktionsweise dieses Wunderwerks der Technik erklärt, die es ermöglicht, dass man als Veterinärmediziner in kurzer Zeit präzise Ergebnisse mit verhältnismäßig wenig Arbeitsaufwand bekommt. Diese Bonuspunkte des Geräts können in einem Notfall Leben retten, sind aber auch sehr hilfreich im Bereich der Prophylaxe.

Bärbel Köhler ist allerdings nicht nur in zahlreichen Zoos unterwegs, sondern beschäftigt sich intensiv mit Natur- und Artenschutz. So hilft sie als Markenbotschafterin ihres Unternehmens nicht nur dem Loro Parque und der angeschlossenen Natur- und Artenschutzstiftung, sondern auch anderen Natur- und Artenschützern wie etwa den Orang-Utan-Schützern von der BOS-Stiftung.

Sie ist also auch in situ unterwegs und trainiert, wie in diesem Beispiel, die Orang-Utan-Retter in Indonesien. Trotz des guten Preis-Leistungsverhältnisses, sind die hochtechnisierten Geräte nicht ganz billig und viele Natur- und Artenschutzprojekte können sie sich die Anschaffung und das Training nur dank Unterstützung von Abaxis leisten.

Natur- und Artenschutz eine Herzensangelegenheit

Sumatra-Orang-Utan im Chester Zoo | Foto: Mike Peel (www.mikepeel.net), Lizenz: CC BY-SA 4.0

Für Bärbel Köhler ist ihre Arbeit aber ohnehin viel mehr als nur ein Job. Man merkt ihr an, dass ihr der Schutz von Tieren, ihren Arten und der Natur, die sie bewohnen, eine Herzensangelegenheit ist und sie sich auch weit über ihren Beruf hinaus im Schutz derer engagiert, für deren Wohlergehen Abaxis die Geräte entwirft. Oft begleitet Bärbel Köhler diese Projekte bereits lange Jahre. Schon 2011 hat sie BOS zwei Geräte übergeben, die von der World Society of Protecting Animals (WSPA) gesponsert worden waren.

Ursprünglich hat sie Medizinisch-technische Laborassistentin (MTLA) gelernt, bringt somit auch eine gehörige Praxiserfahrung mit und kennt dadurch die Arbeitsabläufe sehr gut, die Abaxis nun gehörig beschleunigt hat. Außerdem hat sie sich in einer Zusatzausbildung als als Lehrkraft gebiete Hämatologie, Klinische Chemie, Tropenmedizin und Hygiene erfolgreich weitergebildet. Als Expertin für die jeweiligen Geräte kann sie das Personal zudem bestens fachlich schulen. Obgleich die Geräte sehr bedienerfreundlich sind, muss man die Schritte sehr gut verinnerlichen, um im Notfall die Vorzüge des Gerätes auch optimal zu nutzen.

Aber auch schon bei der Entwicklung denkt Abaxis daran, dass man die Technologie in Artenschutzprojekten, aber auch in Zoos, meist außerhalb eines Labors braucht. Deshalb sind sie robust gebraut, aber es gibt eben auch mobile Lösungen, die angeboten werden – wie etwa die Geräte der i-STAT-Produktlinie. Hier bekommen die Tierärzte einen Handheld Analyser, der, wie der VetScan, aus zwei bis drei Tropfen Blut, wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten zu liefern im Stande ist. Man lehnt sich ganz sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man sagt, dass diese Technologie schon einigen Tieren das Leben gerettet hat, weil die Tierärzte so rechtzeitig handeln konnten.

Junger Östlicher Flachlandgorilla (Gorilla beringei graueri) bzw. Grauergorilla im Kahuzi-Biega National Park | Foto: Joe McKenna, Lizenz: Joe McKenna

Es sind solche Geräte, die auch den Gorilla Doctors helfen. Sie kümmern sich vor allem um die Östlichen Gorillas wie zum Beispiel die seltenen und stark bedrohten Berggroillas im Virunga National Park. Sie sind Bärbel Köhler und Abaxis sehr dankbar, wie sie schreiben, dass sie sie mit der bestmöglichen Technik versorgen. Säbelantilopen, Drills, Nashörner, Schimpansen, Afrikanische Elefanten und Grauhals-Kronenkraniche sind weitere Arten, die besser geschützt werden können, weil Abaxis hier hilft.

Im Tier, Arten- und Naturschutz spricht man selten über die Medizintechnik, die es braucht, um diese Tiere auch effektiv zu schützen. Dabei sind es engagiert Menschen wie Bärbel Köhler, die den Teams wichtige Werkzeuge geben, damit sie auf dem best- und höchst-möglichen Standard die Tiere versorgen können – sowohl in situ, also in den Projekten vor Ort, als auch ex situ, wie zum Beispiel in modernen Zoos.

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