Abschluss der edukativen Delfinshow im Loro Parque | Foto: zoos.media

Tierschutzbund desinformiert Kinder und Jugendliche

Exklusiv für zoos.media – 01.07.2017. Autor: Philipp J. Kroiß

Mit der Seite jugendtierschutz.de versucht der Deutsche Tierschutzbund e.V. Kinder und Jugendliche zu adressieren. Nun fiel die Seite durch üble Lügen auf.

Tierschutzbund desinformiert Kinder und Jugendliche

Es ist nicht das erste Mal, dass der Deutsche Tierschutzbund e.V. negativ im Bereich der Beurteilung von Zootierhaltung auffällt. Er hat in diesem Bereich den Boden des Tierschutz scheinbar verlassen und und Tierrechtsideologie angenommen. Hier besteht ein wichtiger Unterschied. Nun indoktriniert man Kinder und Jugendliche mit Fehlinformationen, obgleich man über die richtigen Fakten mitgeteilt bekam.

Was ist passiert?

Von unseren Followern wurden wir auf einen Fehler auf einer Seite von jugendtierschutz.de aufmerksam gemacht. Dort stand:  „Besuche keine Delfinarien, denn für die sensiblen Delfine ist eine artgerechte Haltung im Pool nicht möglich und sie sterben oft sehr früh.“ Dies ist nach wissenschaftlicher Faktenlage falsch. Deshalb haben wir in einer Mail sowohl die direkten Betreiber der Seite, als auch den Deutschen Tierschutzbund e.V. darüber am 13.06.2017 informiert. Von der Mailadresse bg@tierschutzbund.de kam auch eine Lesebestätigung vom 14. Juni. Geänder an der Webseite wurde nichts.

Lügen für die Ideologie

Bonobo im Zoo. | Foto: Psych USD, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wider besserem Wissen und wissenschaftlicher Fakten desinformiert der Tierschutzbund wissentlich Kinder und Jugendliche in einer Form, die man als “Lüge” bezeichnen könnte. Ebenso wie die Behauptungen auf der Webseite des Tierschutzbundes selbst, dass die Delfinarien die jag auf Taiji unterstützten. Nun war es aber die WAZA, also der Weltzooverband, der mit der Überzeugung der JAZA die Tiere nicht mehr nachzufragen, den härtesten Schlag gegen die Lebendfänger ausführen konnte, den es je gab. Ebenso wird darüber gelogen, dass SeaWorld angeblich in den Fang dort verwickelt würde. Obgleich der Deutsche Tierschutzbund e.V. euphenistische behauptet, er würde Zootierhaltung nicht genrell ablehnen, tut er dies letztendlich schon und greift in seiner Beurteilung des Säugetiergutachten den VdZ direkt an, indem er ihm Ignoranz vorwirft, obgleich sich der Verband auf wissenschaftliche Fakten berufen kann, während die Einwänden des Deutschen Tierschutzbunds rein ideologisch geprägt sind – man will dort nämlich bestimmte Haltungen, wie die von Delfine, Elefanten und Menschenaffen abschaffen. Man verfolgt also die typische Taktik von Tierrechtlern, die sich populäre Arten vornehmen und will diese Abschaffen – anschließend werden dann natürlich weitere Arten in Angriff genommen, denn kann man eine Art auf Basis von faktenverleugnenden Populismus verbieten, kann man alle verbieten: vom Bären bis hin zum Chihuahua.

Der Kölner Elefantenpark | Foto: zoos.media

Der Kölner Zoodirektor Prof. Theo Pagel erklärte zu einem jüngsten Vorstoß des Tierschutzbundes in dieser Richtung ganz klar: “Welche Kenntnisse hat der Tierschutzbund über Elefantenhaltung und -zucht? Ich wage zu behaupten, dass er keine hat. Wer noch nie einen Elefanten gehalten hat, kann aus meiner Sicht auch nicht beurteilen, ob das überhaupt möglich ist oder nicht. Eine artgerechte Haltung ist in Zoos möglich, sonst würden wir das nicht machen.” Gleiches gilt für die anderen Arten, die der Tierschutzbund zuerst verbieten will. Das Wort geführt hatte damals der Präsident Thomas Schröder, ein ausgebildeter Buchhalter und studierter Kommunikationswirt, der aus dem Pressebereich kommt – Erfahrung in der Haltung von Elefanten hat er, wie schon Prof. Pagel richtig vermutete, nicht. Ebenso nicht im Bereich der Haltung von Delfinen oder Menschenaffen. Es scheint sich vielmehr um eine Marketing-Entscheidung zu handeln, um am falschen Rand nach Spenden zu fischen. Der WWF hatte seinen Irrtum diesbezüglich eingesehen und arbeitet nicht gegen Zoos, sondern eher sogar mit ihnen zusammen.

Der Deutsche Tierschutzbund sollte sich ins Gedächtnis rufen, dass Zoos wichtige Partner im Tier-, Arten- und Naturschutz sind und viele Forschungen zum Schutz von Arten und Ökosystemen außerhalb der Zoos nicht möglich sind. Moderne Zoos haben schon einiges erreicht.

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