Beluga-Mutter mit Baby im Vancouver Aquarium | Foto: Iwona Kellie, Lizenz: CC BY 2.0

Wie Beluga-Haltung der Forschung hilft

Exklusiv für zoos.media – 19.05.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Im Shedd Aquarium gab es eine wichtige und bedeutende Studie zu Belugas, die ohne Haltung und Zucht dieser Wale niemals möglich geworden wäre. Das zeigt die Bedeutung moderner Walhaltungen.

Wie Beluga-Haltung der Forschung hilft

Walhaltung ist immens wichtig für die Erforschung von Walen und diese Forschung ist eine unentbehrliche Basis für Schutzprojekte in der Natur. Hierzu ist auch die Zucht der Tiere enorm wichtig. Dass zeigt ein Projekt des Shedd Aquarium aus dem Jahr 2017 sehr gut:

Did you know you can determine the reproductive status of a beluga whale by collecting the snot from its blowhole? Shedd's animal-care experts helped validate this research tool that helps conservation biologists in the field collect information about whales without the need for a biopsy.

Gepostet von Shedd Aquarium am Montag, 15. Mai 2017

Warum ist das so wichtig?

Forschung in der Natur geschieht im Idealfall mit dem geringen Kontakt mit dem Tier wie möglich. Wale gewöhnen sich durchaus an Boote und jedes positive Erlebnis – ob durch Futter, Spiel oder Berührung – bestärkt diese Entwicklung. Allerdings erhöht es gleichzeitig das Risiko einer erhöhten Kollision zwischen den Tieren und Booten, was für die Tiere leicht tödlich endet. Seriöse Forschen fangen deshalb nicht an, mit wilden Tieren zu kuscheln oder zu interagieren, sondern versuchen so wenig Kontakt wie möglich zu haben. Ein Tier zu fangen, ist sehr viel Kontakt und wird so oft wie möglich umgangen.

Eine für Mensch und Forscher sehr gute Option, Proben zu nehmen, ist einfach die Flüssigkeit zu analysieren, die der Wal ausatmet. Dazu braucht es keine Fangaktion, keinen direkten Kontakt und es ist sehr schonend, wenn man es mit dem nötigen Abstand und nicht sehr häufig macht. Man muss allerdings natürlich wissen, was die Daten bedeuten, die man so sammelt. Hier kommen die Belugas in Menschenobut ins Spiel: Um zu verstehen, was die Daten bedeuten, braucht es Tiere in kontrollierten Bedingungen von denen man möglichst alles weiß, denn viel sieht man wilden Tiere einfach nicht an.

Die Tiere sind also die wichtige Kontrollgruppe, an denen man Deutungsthesen von Daten aus der Natur überprüfen kann. Ohne Belugahaltungen wie das Shedd Aquarium, wo die Tiere auch gezüchtet werden, könnte man das nicht. Deshalb sind moderne Walarien so unersetzbar für die Forschung, denn nur so können wir Wildpopulationen umfassend erforschen. Besonders in der Reproduktionsforschung ist das wichtig. Aktuell sieht es so aus, als könnte die Kontamination des Meeres durch Menschen die Tiere unfruchtbar machen, was ein funktionelles Aussterben bedeutet: es gibt die Tiere dann zwar noch ein paar Jahre, aber aufgrund ihrer Unfruchtbarkeit kommen keine neuen Tiere nach. Um frühzeitig so etwas zu verhindern, braucht es solche Forschung bezüglich der Reproduktion dieser Tiere.

Moderne Zoos und Aquarien sind von entscheidender Bedeutung

Rund 25% der Arten, deren Status die Wissenschaft seriös evaluiert hat, sind bedroht. Das zeigt wie wichtig ihr Schutz heutzutage ist. Dabei spielen moderne Zoos und Aquarien, wie das Shedd Aquarium, eine enorm wichtige Rolle.

Es braucht also ganz dringend moderne Zoos und Aquarium und die Möglichkeiten, die sie bieten – sie sind unersetzbar für den umfassenden Schutz von Arten und Natur.

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