Nasenbärnachwuchs im Zoo Duisburg (2013). | Foto: zoos.media

EU stärkt moderne Zoos und Aquarien

Exklusiv für zoos.media – 23.01.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

In Bezug auf die EU-Zoodirektive und die Invasivarten-Richtlinie vermeldet der VdZ zwei gute Nachrichten für moderne und akkreditierte Zoos und Aquarien.

EU stärkt moderne Zoos und Aquarien

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. hat eine wahre Erfolgsmeldung: Nach zweijähriger Überprüfung wurde die EU-Zoorichtlinie als “fit for purpose”, also “für den Zweck geeignet” eingestuft und verbleibt unverändert. Über die Evaluierung hatten wir zuvor berichtet und zur Teilnahme aufgerufen:

Die EU Kommission evaluiert die EU-Zoorichtlinie

“Es freut mich, dass die EU die wichtige Rolle, die unsere modernen Zoos in puncto Artenschutz, Bildung und Tierhaltung übernehmen, mit ihrer Entscheidung bekräftigt hat”, sagte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus (SPD). “Die positiven Effekte der Zoorichtlinie werden durch die Arbeit unserer nationalen Zooverbände noch verstärkt.”

Aber: EU sorgt auch für Probleme

Chinesischer Munjak im Zoo von Lissabon | Foto: Alfonsopazphoto, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Ebenfalls berichtet haben wir über die fragwürdige Invasivarten-Verordnung. Anscheinend hatte man in Brüssel vergessen, die Zootierhaltung dafür extra auszuklammern. So war es zu einem unnatürlichen Zuchtstopp gekommen, der langfristig in Tierquälerei münden würde. Deshalb ist unter der EU-Zoorichtlinie ja richtigerweise auch ein genereller Zuchtstopp für eine Art nicht ermöglicht. Hier stehen nach wie vor viele Zoos zwischen den Fronten. Aber auch hierzu gibt es gute Nachrichten: “Wir teilen die Auffassung, dass unsere zoologischen Gärten auch diese invasiven Arten weiterhin halten können sollten”, sagte Dr. Till Backhaus. “Deshalb sind wir bestrebt, den Tierparks und zoologischen Gärten in Mecklenburg-Vorpommern nach intensiver Prüfung aller notwendigen Voraussetzungen entsprechende Ausnahmegenehmigungen zu erteilen.”

Somit ist immerhin in einem Bundesland mal Land in Sicht, was diese Verordnung angeht. “Wir freuen uns sehr, dass Minister Backhaus von unserer Arbeit überzeugt ist”, sagte der Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten, Volkes Homes. “Unsere Zoos leisten einen wertvollen Beitrag zur Bildung der Bevölkerung über Invasivarten. Mit den in Aussicht gestellten Genehmigungen kann dieser gerade in der heutigen Zeit wichtige Auftrag nunmehr weiterhin erfüllt werden. Wir wünschen uns, dass auch andere Bundesländer dem Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns folgen.” Und der Vorsitzende des Landeszooverbands Mecklenburg-Vorpommern, Udo Nagel, ergänzt: “Die Entscheidung unseres Ministeriums erleichtert uns sehr. Wir sehen hierin auch einen Auftrag an die Zoos, den Themenkomplex invasive Arten zukünftig noch deutlicher herauszuheben.”

Unter anderem in solchen Fragen ist es wichtig, dass sich Zoos zusammen organisieren, um zu Ergebnissen zu kommen, damit diese wichtigen Artenschutz-Zentren weiterhin ihre gute Arbeit machen können. Natürlich sind Invasivarten kein Tiere mit denen man massiv Besucher anzieht, aber die Aufklärung über diese Tiere, ist auch sehr wichtig, weil im Zoo genau dafür die besten Bedingungen herrschen.

Zoo als Bildungsort

Aber nicht nur über Invasivarten kann in Zoos aufgeklärt werden, sondern über andere Themen auch sehr gut. Diese drei Beispiele zeigen wie gut zoologische Einrichtungen als außerschulische Lernorte geeignet sind.

Edukation: Zoos können das Verhalten ihrer Besucher ändern

Zoo-Edukation funktioniert!

Zoo Osnabrück: Deutsch lernen im Zoo

Diesen Beitrag teilen