Exklusiv für zoos.media – 18.02.2018. Autor: Philipp J. Kroiß
Sie sind klein, süß und grau. Ja, genau: grau, denn Rote Ibisse, so auch die im Loro Parque, sind nicht von Anfang an rot – warum? Das erklärt der Artikel.
Süßer Nachwuchs bei den Roten Ibissen im Loro Parque
Wer junge Rote Ibisse sieht, ist erstmal überrascht – sie sind gar nicht rot. Das liegt daran, dass sie erst durch rote Krebstiere deren Farbstoff aufnehmen, der das Gefieder dann scharlachrot färbt, weshalb die Tiere auch Scharlachsichler genannt werden.
Im Loro Parque gab es gleich zwei Kücken. werden nach einer Brutzeit von 23 Tagen geboren. Sie haben ein schwarzes Federkleid, das später durch Federn in Rottönen ersetzt wird. Nach rund anderthalb Jahren sind sie komplett so rot wie ihre ausgewachsenen Artgenossen.
Dass die Jungtiere so dunkel sind, erfüllt in der Natur einen wichtigen Zweck: es tarnt die Jungtiere gut, weshalb sie für Fressfeinde schwerer zu sehen sind. Die Entwicklung vom grauen Jungtiere die scharlachroten Erwachsenen werden die Besucher des Loro Parque live miterleben können, denn die Tiere sind bereits in den modernen Großvolieren, die vor gar nicht allzu langer zeit fertig gestellt worden waren, zu sehen. Die erfolgreiche Zucht zeigt auch, dass sich die Tiere ganz offensichtlich wohlfühlen.
Immer weniger Rote Ibisse in der Natur
In der Natur werden die, auch roten Sicher genannten, Vögel immer weniger. So sind die Tiere zwar (noch) nicht bedroht, aber es gibt Populationen der Tiere, um die es schlecht steht. Deshalb steht die Art auch in Brasilien auf der nationalen Liste der bedrohten Arten. Aber Naturschützer sind auch besorgt um die Populationen in Französisch-Guyana und den Everglades in Florida.
Aus diesem Grund ist der Aufbau eines Zuchtbestands in Menschenobhut schon jetzt sehr sinnvoll, um nicht zu spät zu kommen, wenn es um die sensible und zerbrechlich wirkenden Vögel schlecht steht. Der frühzeitige und rechtzeitig Aufbau einer Zuchtpopulation ist auch deshalb gut, um von Wildentnahmen unabhängig zu sein, wenn die Zeit drängt und die Tiere sehr wenig sind.
Wilderei ist eine Bedrohung für diese Tiere – eine andere sind lebensraumzerstörende Bauvorhaben. Ebenfalls setzt ihnen die Zerstörung der Mangroven gewaltig zu.