PETA-Mitbegründer Alex Pacheco | Foto: Laura Guttridge, Lizenz: CC BY 4.0

NGOs und Populismus: Eine Welt in düsteren Farben

Erschienen auf noz.de am 26.05.2017. | Von: Jan-Philipp Hein

Bestimmte NGOs stehen schon lange wegen Populismus in der Kritik. Der Autor wirft ein Schlaglicht auf Greenpeace, PETA und Foodwatch und weist Populismus nach.

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Anmerkung: NGOs oder NROs sind Nichtregierungsorganisationen und zivilgesellschaftlich zustande gekommener Interessenverbände. Das ist per se nichts Schlechtes und so darf man auch berechtigte Kritik nicht missverstehen. NGOs zeichnet aus, dass sie eben nicht durch ein öffentliches Mandat legitimiert sind, was manche NGOs aber gar nicht so sehen oder kommunizieren. PETA etwa tut ja so als stünden sie für ganz viele Menschen und investiert viel, dass man sie eben nicht als das wahrnimmt, was sie sind: einer der mitglieder-schwächsten Vereine Deutschlands. Man tritt auf, als habe man eben ein öffentliches Mandat.

Das Problem am System der NGOs ist, dass sie meist zu wenig kontrolliert und reglementiert werden. Das wäre ein funktionierendes System, wenn es keine populistischen NGOs gäbe – leider gibt es sie aber. Es gibt NGOs, die die Freiheiten und die Leichtgläubigkeit der Bevölkerung ausnutzen, um Kasse zu machen – profit with non-profits ist nämlich leider möglich. Um das auszuschließen sind die Gesetze zu lasch und die Überprüfungen zu wenig effektiv. Das hat Menschen wie die Tierrechtsaktivistin Kellie Heckman auf den Plan gerufen, die ganz unumwunden zugeben kann, dass die meisten im Geschäft seien, “weil wir Geld lieben”.

Diesem Hund wurde von PETA die Chance auf ein neues Zuhause genommen. Zehntausenden Haustieren ging es ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Populistische NGOs zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie so auftreten als seinen sie keine Interessenverbände, sondern öffentlich legitimierte Interessensvertretungen. Sie nutzen Spendengelder zum Aufbau einer Scheinwelt voll von Populismus und werden so zur Gefahr – nicht nur für seriöse NGOs, die sie auf viele Arten in den Schmutz ziehen, sondern auch für die Allgemeinheit, die sie ironischerweise, durch Spenden freiwillig oder, wenn es sich um “gemeinnützige” NGOs handelt, durch Steuern unfreiwillig, finanzieren.

Deshalb sind Artikel wie dieser und weitere Aufklärung wichtig, damit die Öffentlichkeit skeptischer mit den NGOs, die ja durchaus einen Vertrauensvorschuss bei der Bevölkerung genießen, umgehen, um nicht auf die leider scheinbar immer mehr werdenden schwarzen Schafe der Szene hereinzufallen. Gleichzeitig muss aber auch die Politik effizienter handeln, die Bevölkerung vor solchen NGOs und ihren Populismus zu schützen, denn es ist offenbar nicht alles gemeinnützig, was sich so nennen kann. Auch da muss sich etwas ändern.

Unseriöse NGOs können sogar bedrohlich für gemeinnützige Anliegen werden – wie etwa dem umfassenden Tier-, Arten-, und Naturschutz, indem sie moderne Zoos mit Populismus überziehen und so ihre Existenz, aber auch die der verbundenen Tier-, Arten- und Naturschutzprojekte gefährden. Dieser Rufmord durch den Populismus ist rechtlich kaum fassbar und so können die unseriösen NGOs eine Narrenfreiheit ausnutzen und Populismus verbreiten. An dieser Stelle ist auch treffend, dass der Artikel auf Trump Bezug nimmt, da dessen Fall die Gefahr des Populismus und die politische Macht, die er offenbar erreichen kann, gut vor Augen führt.

 

Hinweis: Warum Alex Pacheco im Titelbild? Nicht nur, weil er PETA-Mitgbegründer ist, sondern auch, weil er entsprechend populistisch handelt. PETA kam besonders auf mit den Affen von Silver Spring in seinem Artikel “Was Tierrechtsfanatismus Menschen kostet“, beschreibt Autor Wesley J. Smith wie, während der durchführende Wissenschaftler, Psychologe Edward Taub, in Urlaub war, ein “Tierrechtsfanatiker”, der sich als Student eingeschlichen hatte, schlechte Verhältnisse evoziert, dokumentierte und dann vor aller Öffentlichkeit Taub vorwarf. Nach dem abschließenden Gerichtsverfahren wurde dieser aber von allen Vorwürfen gegen ihn befreit. Trotzdem war diese Kampagne für PETA ein voller Erfolg. Ein typisches Mittel des Populismus: Öffentliche Verurteilung ohne Richterspruch.

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