Großer Tümmler im Marineland Antibes schaut aufgeweckt und interessiert Besucher an. | Foto: avu-edm, Lizenz: CC BY 3.0

PETA: “Ein bisschen Tierrechte? Gibt es nicht.”

Exklusiv für zoos.media – 18.03.2018. Autor: Philipp J. Kroiß

Radikale Tierrechtsorganisation wie PETA werden nicht aufhören, auch, wenn man Zugeständnisse macht. Tierrechte wären für viele Tiere das Todesurteil.

PETA:
“Ein bisschen Tierrechte? Gibt es nicht.”

Es gibt durchaus Zoos, die wollen sich durch Zugeständnisse aus der Affaire ziehen. Das Vancouver Aquarium setzt nach einer großen Kampagne der Tierrechtler jetzt auf Robben, statt auf Wale und das Baltimore Aquarium wedelt mit Plänen für einem mit Tierwohl nicht vereinbahrem “Sanctuary” herum. Tierrechtler, wie etwa PETA, belohnen das sogar und so tappen Zoos in die Fall der Tierrechtler. Sie werden nie aufhören und das zeigt dieses Meme von PETA Deutschland e.V. sehr deutlich.

Wer also dachte, es gebe einen Weg mit den radikalen Tierrechtlern, kann seinen Irrtum sehr einfach und augenfällig sehen. PETA wählt hier eine klare Sprache, während andere Zoogegner diese Ideologie eher verdeckter kommunizieren, obgleich die Aussage natürlich auf der sachlichen Ebene richtig ist, denn es gibt nicht eine Light-Version der Tierrechtsideologie. Man kann nicht “so ein bisschen für Tierrechte” sein. Grundsätzlich aber ist es natürlich falsch, Tierrechte zu implementieren.

Tierrechte eine Gefahr für Tiere, ihre Arten und ihre Lebensräume

Der Schwarzfußiltis (Mustela nigripes) wurde auch durch die Arbeit von Zoos gerettet. | Foto: Kimberly Fraser / USFWS Mountain-Prairie, Lizenz: CC BY 2.0

Man muss der Wahrheit ins Auge sehen: Viele Tierarten samt ihrer Habitate werden nur in der Kombination von ex situ und in situ Maßnahmen zu retten sein bzw. konnten nur durch die Kombination von beiden gerettet werden. Das ist wissenschaftlicher Konsens, bewiesen und man kann es nicht leugnen ohne völlig realitätsfremd zu sein.

Moderne Zoos spielen bei dieser Rettung der Arten eine hochgradig wichtige Rolle und ohne sie wären nicht nur viele Arten ausgestorben, sondern würden auch noch viele Arten aussterben. Wenn es hingegen keine PETA mehr geben würde, änderte sich am Zustand des Artenschutzes rein gar nichts und ähnlich verhält es sich mit anderen Tierrechtsorganisationen, die nichts in Sachen Artenschutz getan haben. PETA hetzt zum Beispiel gerne und häufig gegen den Loro Parque auf Teneriffa. Der vielfach ausgezeichnete moderne Zoo hat Millionen darauf verwendet Arten- und Naturschutz zu betreiben und war erfolgreich: schon neun Arten konnten direkt gerettet werden, denn sonst wären sie ausgestorben.
PETA hingegen hat nicht eine einzige Art gerettet. Nicht eine Art auf dieser Welt verdankt der radikalen Tierrechtsorganisation ihr leben. Über 38.000 Tiere aber “verdanken” PETA ihren Tod.
Man könnte dieses Beispiel mit jedem modernen Zoo auf der ganzen Welt machen, denn akkreditierte, artgemäße und tiergerechte Zoos leisten ihren Teil, um Arten zu retten. PETAs Konzept, man könnte auf diese vielen Zoos verzichten und Arten allein durch in situ Maßnahmen retten, ist schlicht falsch und einen Bären, den sie ihren Spender aufbinden.

Jeweilige Positionen aus dem ideelen Bereich auf die Jahre gesehen. Quelle der Zahlen: PETA.

Tierrechte gibt’s ganz oder gar nicht

Junger Schimpanse im Loro Parque | Foto: zoos.media

Für die Implementation von Rechten für Tiere muss man bedenken, dass sie das Konzept der Menschenrechte völlig annulliert. Unser Rechtssystem basiert auf der Spezieszugehörigkeit, denn Menschen haben sich Rechte erkämpft, die für jeden auf dieser Welt gelten – ein Vorgang, der bisher einmalig in der Erdgeschichte ist. Menschen sind eine Spezies, die völlig einzigartig entwickelt ist und Ergebnis einer Evolution, die bedingt, dass sie die bestimmende Spezies auf der Welt ist.

Obgleich die Forschung Ähnlichkeiten von bestimmten Tieren zu Menschen fand, gibt es keine Spezies, bei der nachgewiesen ist, dass sie so etwas wie ein Rechtesystem entwickelte oder ein anderes Rechtssystem goutieren könnte. Klar bestehen Schimpansen den Spiegeltest – übrigens genauso wie Ameisen – und formen soziale Gruppen, ähnlich wie der Mensch, aber das macht sie noch nicht zu Menschen mit Fell. Würde man Schimpansen in unser Rechtssystem einordnen und ihnen “Rechte” geben, täte man ihnen Unrecht, denn weder können Sie das Konzept, dem sie sich nun unterordnen sollen, verstehen, noch taugt es für die Tiere, die in der Wildbahn quasi andauernd Straftaten begehen.

Kein Tier braucht Rechte

Ein Southern Resident Orca des L-Pod jagt einem Lachs nach. | Foto: Kevin Nichols, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Tiere, ihre Arten und ihre Lebensräume brauchen keine Rechte, sondern Schutz. Es bringt den Southern Residents, eine bedrohte Population von Schwertwalen, nichts, wenn es eine Erklärung ihrer Rechte gibt und das dann bedeutet, dass jede ex-situ-Maßnahme, wie etwa die Haltung und Forschung an Tieren in Menschenobhut, beendet werden müsste. Das Gleiche gilt für viele andere Tiere.

Was es braucht, sind anständige Gesetze für den Schutz der Tiere – so braucht es Schutzgebiete, Zuchtprogramme und vieles mehr, damit uns die Arten nicht unter den Fingern wegsterben. Moderne Zoos haben bewiesen, dass dieses Vorgehen funktioniert, und viele Arten gerettet. Das Konzept der Tierrechte widerspricht diesem Vorgehen komplett, denn es würde jede Art der Tierhaltung beenden – das ist übrigens auch ein Ziel von PETA.

Letztendlich brauchen Tiere vor allem Wissenschaft und Forschung, denn daraus rekrutieren sich nicht nur Edukationsprogramme, sondern auch Artenschutzmaßnahmen. Wissenschaftlich geführte Zoos nutzen keine Ideologie oder einen Glauben an irgendwelche Dinge, sondern Wissenschaft, denn mit diesem System konnte man erfolgreich arbeiten. PETA mit dem wissenschaftlich völlig unbewiesenen Glauben, dass Tiere Rechte bräuchten, konnte keine einzige Art retten.

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