Schneebedecktes Thermometer | Foto: mattbuck, Lizenz: CC BY-SA 2.0 DEED

Studie: “Ein jüngster Anstieg der globalen Erwärmung ist noch nicht erkennbar”

Exklusiv für zoos.media – 15.10.2024. Autor: Philipp J. Kroiß

In der renommierten Fachzeitschrift ‘nature’ wurde eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass es seit den 1970er Jahren keinen Anstieg der Erderwärmung gab.

Der Planet Erde 1968 vom Mond aus betrachtet. | Foto: NASA/Bill Anders, Lizenz: public domain

Studie: “Ein jüngster Anstieg der globalen Erwärmung ist noch nicht erkennbar”

Immer wieder wird von einer Beschleunigung der Erderwärmung berichtet. Das war Grund genug für Beaulieu et al. (2024) mal wirklich auf die Daten zu schauen. Ihre Analyse widerlegt die Alarmisten, liefert aber gleichzeitig nicht wirklich Futter für die Leugner des Klimawandels. Vielmehr stärkt sie erneut die wissenschaftliche Position, die sich fern der Extremata positioniert. Leider allerdings schauen viele Medien mehr auf Pressemitteilungen von NGOs als in wissenschaftliche Journals. Ausnahmen bestätigen zum Glück die Regel.

Deutlicher Befund: Erwärmungsrate bleibt gleich

Ein Anstieg der globalen Erwärmung sei noch nicht erkennbar, erklären die Forscher und keine Änderung der Erwärmungsrate sei seit den 1970er Jahre erkennbar. Daraus ergibt sich ein regelmäßiges Wachstum der globalen mittleren Oberflächentemperatur (GMST). Behauptungen, die immer wieder durch die Medien geistern, dass der Klimawandel exponentiell verliefe, lassen sich also mit den Daten aus der realen Welt nicht zusammenbringen.

“GMST-Reihen schwanken im Laufe der Zeit aufgrund kurzfristiger Variabilität, was häufig den Anschein von Anstiegen und/oder Verlangsamungen der Erwärmung erweckt. Diese Schwankungen können zwar eine Zunahme/Abnahme des Erwärmungstrends vortäuschen, können aber auch einfach durch zufälliges Rauschen in der Reihe entstehen.” – Beaulieu et al. (2024)

Es wird auch in der Studie deutlich, dass ein Kurzschluss über den Trend gar nicht möglich ist. Sowohl kurfristige Beschleunigungen als auch Verlangsamung der Erwärmung können sich später nur als Illusion herausstellen. Damit zerstören sie jede Argumentation von Alarmisten, die auf Basis von kurzen Messzeiträumen gerne den nächsten Weltuntergang beschwören. Tatsächlich muss man besonnen Daten auswerten und auch hinterfragen wie sie entstehen.

Warum ist das wichtig?

Polizei löst Klebe-Aktivist von Straße in Berlin | Foto: Stefan Müller, Lizenz: CC BY 2.0

Im Natur- und Artenschutz ist Zeit ein wichtiger Faktor und auch die Fähigkeit, die Zukunft eines Ökosystems aus der Vergangenheit heraus skizzieren zu können. Jeder kann ermessen, dass eine sich exponentiell erwärmende Erde völlig andere Szenarien hervorruft als eine sich linear erwärmende Erde. Daher sind solche Studien wichtig, die – jenseits von Schlagzeilen und Lobbyismus – auf die echten Zahlen schauen.

Aber die Studie hat noch ein wichtiges Detail, das sie auch bedeutend macht: “Alle hier verwendeten Datensätze sind öffentlich verfügbar.” Was macht diese vielleicht auf den ersten Blick banal erscheinende Passage so wichtig? Sie zeigt, dass alle, die zum Beispiel von exponentiellem Wachstum sprachen, anscheinend Datensätze ignoriert haben, die ihnen zur Verfügung standen, um solche Aussagen zu machen, oder sie sogar absichtlich verschwiegen haben. Dazu stellt sie Journalisten ein schlechtes Zeugnis aus, die somit auch alle Möglichkeiten gehabt hätten, solche Aussagen zu widerlegen statt zu multiplizieren.

Somit haben wir eine doppelte Nützlichkeit dieser Studie. Einmal schafft sie ein realistisches Bild und zweitens demaskiert sie Alarmisten oder andere Extremisten. Das ist beides eine wichtige Aufgabe von Wissenschaft: Keine Ideologien ausmalen, sondern die Wirklichkeit in den Fokus rücken. Leider finden solche Studien in der Klima-Berichterstattung der großen Medienhäuser kaum bis gar nicht Platz. Dort frönt man mehrheitlich dem Alarmismus und reproduziert Pressemitteilungen von fragwürdigen NGOs, statt Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Journalen zu berücksichtigen. Dadurch bekommen Menschen eine verzerrte Realität vorgesetzt.

Realistische Szenarien führen zu besserem Schutz

Hungernder Eisbär in der Natur – moderne Zoos schützen die Art und ihren Lebensraum. | Foto: Andreas Weith, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Das zeigt wie wichtig es ist, sich vor Alarmismus zu schützen. Ein sich veränderndes Klima stellt eine Herausforderung für den Natur- und Artenschutz dar. Man sieht das bei den Eisbären. Eine eisfreie Arktis haben sie nicht nur er-, sondern auch überlebt. Daher ist es zu unterkomplex, wenn man die aktuelle Bedrohung monokausal dem Klimawandel attribuiert. Die Strategie von Eisbären bei einer sich erwärmenden Arktis war bisher das Ausweichen in den Süden. Dort treffen sie jetzt aber früh auf den Menschen und dadurch entstehen Mensch-Tier-Konflikte.

Will man die nun befrieden, um eine friedliche Ko-Existenz von Mensch und Eisbären zu ermöglichen, spielt bei den zu ergreifenden Maßnahmen eine sehr große Rolle, wie viel Zeit man hat, bis die Eisbären zwischen dem quasi von Norden kommenden Hammer und den sie im Süden erwartenden Amboss zerstört würden. Hier kann es sogar schädlich sein, wenn man denkt, zu wenig Zeit zu haben, um Lösungen zu finden. In der Eile entstehen eher Fehler. Daher ist es ganz wichtig, nicht sinnlos auf die sprichwörtliche Tube zu drücken, weil manche Veränderungen auch Zeit brauchen. So lässt sich auch ein nachhaltiger Schutz etablieren, der durch keine falsche Eile torpediert wurde.

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