Roloway-Meerkatze (Cercopithecus roloway) | Foto: Wilfried Berns (www.Tierfoku.com / www.Tiermotive.de), Lizenz: CC BY-SA 2.0 DE

Roloway-Meerkatzen: Artenschutz-Erfolg im Zoo Duisburg

Exklusiv für zoos.media – 13.04.2017. Autor: Philipp J. Kroiß

Der Roloway-Meerkatzen-Nachwuchs in Duisburg ist nicht nur wunderbar anzuschauen, sondern auch ein Zeichen für erfolgreichen Artenschutz von modernen Zoos.

Roloway-Meerkatzen: Artenschutz-Erfolg im Zoo Duisburg

Es gibt rund 30 von ihnen in menschlicher Obhut. Während hier allerdings die Population größer wird, ist sie in der Wildbahn bedroht. Umso wichtiger ist die Geburt, die sich jüngst im Zoo Duisburg ereignet hat. Die Art wird von der IUCN als stark gefährdet (EN) eingestuft.

Während unter anderem der VdZ sie als Unterart der Diana-Meerkatze klassifiziert, erkennt die IUCN sie als eigentständige Art an. Das ist in der Wissenschaft nicht abschließend geklärt (letztendlich ist also aktuell beides richtig), aber diese Diskussion ist auch zweitrangig, denn eines steht leider fest: Der Wildpopulation geht es alles andere als gut und die Art (oder Unterart) braucht Hilfe, um Überleben zu können.

Zoos aktiv im Artenschutz der Roloway-Meerkatzen

Portrait des Nachwuchs der Roloway-Meerkatzen im Zoo Duisburg – die Art ich bedroht. | Bildrechte: Zoo Duisburg, P. Schroeder

Zoos, wie der in Duisburg, wo eine Familie im Rahmen des modernen Zookonzepts erfolgreich gehalten wird, sind wichtige Eckpfeiler eines Zuchtprogramms, das die Population in Menschenobhut erhält. Aber nicht nur das: der Zoo unterstützt auch die WAPCA (West African Primate Conservation Action), die im Jahre 2001 auf Initiative des Tiergartens von Heidelberg ins Leben gerufen wurde.

Seit mehr als 15 Jahren beobachten die Experten die Tierbestände, richten Schutzgebiete ein, finanzieren Wildhüter, fördern Ökotourismus, klären die lokale Bevölkerung auf und betreiben eine Auffangstation für beschlagnahmte Tiere. Aber hier kümmert man sich auch um andere Primatenarten des sog. „Upper Guinean Forest“: neben der Roloway Meerkatze stehen auch die Weißnackenmangabe und der Miss Waldrons Stummelaffe im Fokus des Projekts.

Der Initiative vom Zoo Heidelberg, dem Zoo Landau, dem Mulhouse Zoo und der ZGAP haben sich weitere Zoologische Gärten, wie der Zoo Duisburg, angeschlossen, sodass das Projekt weiter wachsen konnte. Erste Erfolge wurden auch schon sichtbar: 2000 war die Art noch vom Aussterben bedroht (CR), 2008 dann, konnte sie auf den aktuellen Stand heruntergestuft werden.

Hoffnung für eine bedrohte Art

Das Meerkatzenbaby des Zoo Duisburg schaut sich, vom Bauch der Mutter aus, um – hier ist es nicht bedroht. | Bildrechte: Zoo Duisburg, P. Schroeder

Während die kleine Meerkatze nun die Welt am Kaiserberg erforschen wird, gibt es wichtige Aufmerksamkeit für die bedrohte Art. Zoos bieten hier die Chance, die es nirgendwo sonst gibt: diese bezaubernden Tiere live zu bewundern. Dazu kann man die Besucher über die Biologie dieser Tiere und ihre Bedrohung aufklären, sowie auf den wichtigen Artenschutz hinweisen. Dies ist von enormer Bedeutung in einer Gesellschaft, die sich teils immer weiter von der Natur entfremdet.

Ohne die Initiative moderner Zoos stünde es schlechter um diese Art, aber es ist noch einiges an Wegstrecke zurückzulegen, bis die Art gesichert ist. Dieser kleine Affe ist also nicht nur wunderbar anzuschauen, sondern auch ein Zeichen für erfolgreichen Artenschutz und ein weiterer Beleg, warum es moderne Zoos braucht, denn deren Arbeit ist unersetzbar.

 

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