Drei der neun Jungtiere des Polarfuchspaares im Zoo Osnabrück | Foto: Zoo Osnabrück

Nachwuchs bei den Polarfüchsen im Zoo Osnabrück

Exklusiv für zoos.media – 06.06.2017. Autor: Philipp J. Kroiß

Der Zoo Osnabrück hat neue Stars: zehn Polarfüchchen erforschen die Außenanlage. Dies ist auch ein Erfolg zum Schutz der Art und ihres Lebensraumes.

Nachwuchs bei den Polarfüchsen im Zoo Osnabrück

Mal dunkel, mal hell: Polarfüchse sind die einzigen Wildhunde, die ihre Farbe wechseln. Ihr angestammtes Revier ist die Tundra, doch manche leben sogar auf Packeis. Bei der Nahrungssuche dringen sie manchmal sogar bis in boreale Zonen vor. Doch das Leben in der harten Natur ist kurz: nur rund vier Jahre werden die Tiere alt. Es sind auch die natürlichen Feinde, die für ein schnelles Lebensende sorgen: neben dem Menschen sind dies Polarwölfe und Eisbären.

Zehn Polarfüchschen in Osnabrück

Junge Polarfüchse im Zoo Osnabrück wuseln über die Anlage. | Foto: Zoo Osnabrück

Solche Sorgen müssen sich die Polarfüchse im Zoo von Osnabrück gar nicht machen. Sie können sich um die Familienplanung kümmern: die zweijährige Lisa und der knapp einjährigen Louis sind zum ersten Mal Eltern geworden – und das von gleich zehn kleinen Rackern, die nun neugierig die Anlage erkunden.

Der Zoo erklärt: “Die neun Jungtiere kamen Ende April in ihrer Wurfhöhle zur Welt, wo sie auch ihre ersten Lebenswochen verbrachten. Jetzt könnt Ihr sie aber gut “oberirdisch” entdecken. Mittlerweile fressen sie sogar schon feste Nahrung wie Obst und Fleisch. Die Aufzucht der Rasselbande teilen sich die Eltern ganz gerecht.” Inzwischen konnte der Zoo zehn unterschiedliche Tiere identifizieren.

Vom Klimawandel mit am stärksten bedrohte Art

Ein junger Polarfuchs im Zoo Osnabrück – in der Wildbahn leidet seine Art unter der dem Klimawandel. | Foto: Zoo Osnabrück

In der Wildbahn ist der Bestand der Tiere noch nicht bedroht, aber in einem Bericht der IUCN von Dezember 2009  wird davon ausgegangen, dass der Polarfuchs eine der durch die globale Erwärmung mit am stärksten bedrohten Tierarten sei. Sie sind also wichtige Botschafter ihres bedrohten Lebensraumes und jeder Zuchterfolg eine sehr gute Nachricht.

Aber nicht nur dies bedroht die wilden Artgenossen der putzigen Osnabrücker Neubürger: Die Gier nach dem Fell der Tiere sorgte im ausgehenden letzten Jahrtausend für eine bedrohliche Bejagung. Inzwischen hat man das wieder besser Griff, weil die Tiere, auch durch die Bundesartenschutzverordnung, streng geschützt sind. Krankheiten wie Tollwut, Enzephalitis und Staupe werden den wilden Polarfüchsen gefährlich, die zudem noch mit Parasiten zu kämpfen haben.

So merkt man wie wichtig es ist, dass moderne Zoos diese Art halten und Menschen über ihre Biologie und ihre Bedrohungen in der Wildbahn aufklären. Zudem sind sie im Bereich der Edukation wichtige Botschafter ihres Lebensraumes. Somit ist auch jeder junge Polarfuchs ein Erfolg für die Art und ihren Erhalt – und in Osnabrück gibt es gleich zehn Gründe glücklich zu sein.

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