Trainerin mit Target vor Atlantischem Großtümmler in Planète Sauvage | Foto: Georges Seguin (Okki), Lizenz: CC BY-SA 4.0

Forschung zum Lächeln der Delfine

Exklusiv für zoos.media – 09.10.2024. Autor: Philipp J. Kroiß

Das Lächeln der Delfine ist sprichwörtlich – aber wie lächeln Delfine wirklich? Dank modernen Delfinarien konnten Forscher nun Licht ins Dunkle bringen.

Großer Tümmler im Delfinarium von Planète Sauvage | Foto: MaxTab, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Forschung zum Lächeln der Delfine

“Delfine “lächeln” beim Spielen”, titelt die Tagesschau (ARD) zu einer neuen Studie. Leider versäumt sie dabei zu erwähnen, dass die Ergebnisse nur dank der Haltung der Tiere überhaupt ermittelbar waren. In der Studie selbst bedanken sich die Autoren ausdrücklich für die tatkräftige Unterstützung der Zoo-Experten von Planète Sauvage und Zoomarine. Natürlich ist eine solche Studie vor allem denen ein Dorn im Auge, die Delfinhaltung schlechtreden wollen. Sie versuchen schon lange das Lächeln der Tiere für sich zu nutzen. Dabei bauen sie auf Lügen.

Plattitüden & Hass

Spetter war der erste Delfin, der aufgrund von künstlicher Befruchtung im Dolfinarium Harderwijk zur Welt kam. | Foto: Dolfijn.spetter, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es gibt zahlreiche Plattitüden über das Lächeln der Tiere im Einzugsbereich der Tierrechtsindustrie. “Ein lächelnder Delfin ist die größte Täuschung der Natur”, zitiert moviepilot.de Ric O’Barry aus dem Film “The Cove“, ein Film, der vor allem der Wildfang-Industrie diente, die Zoos und Aquarien zu dem Zeitpunkt schon lange bekämpften. Damals meinte O’Barry die Gesichtsform der Großen Tümmler. Andere Delfine zeigen eine andere Form, weshalb die Verallgemeinerung auf Delfine generell ohnehin schon Unsinn ist.

Immer wieder übersehen wurde dabei von der Tierrechtsindustrie, dass die Mundwinkel der Tiere nach unten zeigen, bei einem menschlichen Lächeln diese aber nach oben gehen würden. Trotzdem wurde die Plattitüde geschmiedet wie ein heißes Eisen. In Zoos und Aquarien erhielten die von der Tierrechtsindustrie fehlinformierten Menschen natürlich Aufklärung.

Nun zeigt die Studie, dass Delfine sehr wohl so etwas wie Lächeln können, nur ist es nicht so wie die Tierrechtindustrie immer behauptet hat. “Den geöffneten Mund der Delfine vergleichen die Autoren der Studie mit dem Lächeln des Menschen”, beschreibt die Tagesschau. Und jetzt kommt für die Tierrechtsindustrie das Allerschwerste: Das sieht man sehr oft in Delfinarien.

Bumerang des Lächelns

Ein Trainer küsst einen Großen Tümmler in der Delfinlagune des Loro Parque | Foto: zoos.media

So wird die ganze Lächel-“Argumentation” der Delfinariengegner nun zum Bumerang, der sie voll erwischt. “Für die Studie wurden 22 Delfine beim Spielen mit Artgenossen oder mit ihrem Trainer gefilmt”, beschreibt die Tagesschau weiter. Das ist für Anti-Delfinarien-Populisten nun die Vollkatastrophe. Jetzt lächeln die Tier auch noch beim Training?! Was fällt denen denn ein?! Jetzt hat man sich Jahrzehnte seitens der Tierrechtsindustrie bemüht, den Tieren beim Training schlimmes Leiden zu unterstellen und dann lächeln die das einfach weg.

Für Menschen, die sich für wissenschaftliche Fakten interessieren, war schon lange klar, dass den Tieren das Training Spaß macht. Aufgrund der Forschung zu den “Victory Squeals”, über die zoos.media schon vor Jahren berichtete, ist deutlich geworden, dass die Tiere beim Training sehr wohl Glückshormone ausstoßen. Zudem ist auch klar, dass sich die Tiere auf die Interaktion mit den Trainern freuen. Das nun auch das Lächeln der Delfine beim Training nachgewiesen ist, verwundert also nicht. Sie mögen es eben und das ist genau das, was Menschen, die wirklich Experten auf dem Gebiet sind, seit vielen Jahren der Tierrechtsindustrie entgegnen.

Das Öffnen des Mundes nutzen die Großen Tümmler, “um ihren Spielgefährten zu zeigen, dass sie Spaß haben”, beschreibt die Tagesschau. Diese Spielgefährten können eben Artgenossen oder die Trainer sein. Das zeigt auch wie die Tiere ihre Trainer in seriös geführten Delfinarien wahrnehmen: als Spielkamerad, nicht als Dominator. Natürlich zerstört auch das wieder sämtliche Narrative der Tierrechtsindustrie.

Forschung im Delfinarium

Jetzt versteht man auch, warum die Delfinariengegner immer wieder versuchen, Forschung mit Delfinen zu diskreditieren: Sie liefert nicht die Ergebnisse, die sie für ihre Ideologie brauchen können. Vielmehr widerlegt die seriöse Forschung die Behauptungen der Tierrechtsindustrie immer wieder. Über 150 Wissenschaftler und weitere Experten sprechen sich deshalb auch für die Haltung von Meeressäugern in seriösen Zoos und Aquarien aus. Die Forschung mit den Tieren ist nicht nur richtig und wichtig, sondern liefert auch die Grundlage für den Schutz der Tiere in der Natur.

Gleichzeitig liefert die Forschung aber eben auch Erkenntnisse, die den Tieren in den Delfinarien helfen. Dabei geht es dann auch zum Beispiel um die Themen Tierwohl und Gesundheitsversorgung. Das macht Delfinarien so wichtig und vor allem unersetzbar. Das Erforschen des “Lächelns” hilft die Kommunikation und das Lernen der Tiere zu verstehen. Solche Grundlagenforschung ist enorm wichtig. Walschutz kommt von Walkenntnis. Daher sind die Experten auch in den zoologischen Institutionen zu finden.

Delfinen in Delfinarien geht es gut

Große Tümmler, die weltweit verbreitetste Delfin-Art in Zoos und Aquarien, sind gesünderweniger gestresst und leben auch länger als ihre wilden Artgenossen. Während des Trainings, das für die Tiere freiwillig ist, lächeln sie, schütten Glückshormone aus und freuen sich auf die Interaktion mit den Trainern. Auch seriöse Tierschutzorganisationen, wie American Humane, stellen sich deutlich auf die Seite der ordentlich geführten Delfinarien sowie der von Zoos und Aquarien generell, die diese und andere Wale beherbergen.

Rückenwind erhielt diese Position auch durch die jüngste Tierwohl-Studie zum Thema:

Das Wohl der Delfine in Menschenobhut wurde also durch die in diesem Artikel besprochene Lächel-Studie nochmal deutlich belegt. PETA und sonstige Ökoterror-Organisationen haben nicht die Wahrheit auf ihrer Seite. Die Wahrheit sieht man in den Zoos, Aquarien und Delfinarien, die verantwortlich mit ihren Tieren umgehen. Dort geht es um Tier-, Natur- und Artenschutz sowie um Bildung und Forschung. Dort geht es den Delfinen gut.

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