Großer Tümmler im Marineland Antibes schaut aufgeweckt und interessiert Besucher an. | Foto: avu-edm, Lizenz: CC BY 3.0

Frankreich: Parlament verbietet umfassenden Walschutz

Exklusiv für zoos.media – 02.02.2021. Autor: Philipp J. Kroiss

Das französische Parlament hat sich dagegen entschieden, Delfine in Menschenobhut zu halten. Diese Entscheidung ist falsch und basiert auf Lügen und Fehlinformationen der Tierrechtsindustrie.

Frankreich: Parlament verbietet umfassenden Walschutz

Die IUCN hat den One Plan Approach entwickelt, der in situ und ex situ Projekte mit dem Ziel eines umfassenden Artenschutzes verbindet. Dank der Verknüpfung von Projekten im Lebensraum sowie in zoologischen Einrichtungen konnten bereits viele Arten vor dem Aussterben bewahrt werden. Verschiedene Delfinarten und Subpopulationen sind vom Aussterben bedroht und die Delfinhaltung soll das Aussterben dieser Populationen verhindern.

Das französische Parlament hat nun dafür gestimmt, umfassenden Delfinschutz in Frankreich unmöglich zu machen. Die Zustimmung des Senates steht zwar noch aus, doch schon das Parlament hat die Fehlinformationen der Tierrechtsindustrie übernommen.

Populismus statt Artenschutzpolitik

Die Kampagne gegen Delfinhaltung in Frankreich war darauf ausgelegt, Menschen emotional dahin zu bewegen, dass sie den Lügen der Tierrechtsextremisten glauben und die Fachkenntnisse von Wissenschaftlern, Forschern und weiteren Experten, die tatsächlich mit diesen Tieren arbeiten, zu ignorieren. Es handelt sich um einen Sieg der Fake News über die wahren Fakten, der durch fragwürdige Politiker ermöglicht wurde. Es schwächt Frankreich als Artenschutzstandort und missachtet die Wissenschaft.

Große Tümmler, die weltweit verbreiteteste Delfinart in Zoos und Aquarien, sind gesünder, weniger gestresst und leben auch länger als ihre wilden Artgenossen. Während des Trainings schütten sie Glückshormone aus und freuen sich auf die Interaktion mit den Trainern.

Werden solche Entscheidungen das Ende der Delfinhaltung sein?

Orca-Show im Jahr 2013: Die fünf Orcas des Marineland Antibes starten zum Sprung. | Foto: Andreas Ahrens, Lizenz: CC BY 2.0

Tierrechtsaktivisten fördern diese Schwächung des Artenschutzes indem sie Politikern vorgaukeln, dass sie durch das Verbot der Delfinhaltung weltweit zu Vorreitern würden. Das wird niemals passieren, denn Asien, zum Beispiel, wird die Haltung nicht abschaffen. Dort fangen unakkreditierte Zoos und Aquarien immer noch Tiere aus der freien Wildbahn. In Europa, arbeiten akkreditierte Zoos und Aquarien daran, diese Praxis zu ändern, indem sie züchten und kooperieren, um dort eine Veränderung zum Besseren zu ermöglichen.

Die sogenannten westlichen Zoos und Aquarien durch solche Entscheidungen zu schwächen, wird die Probleme von Delfinen und anderen Walen in der freien Wildbahn nur vergrößern. Akkreditierte Zoos, Aquarien und Delfinarien sind wichtig für Forschung, Bildung und Artenschutz. Sie sind Teil der Lösung und nicht des Problems. Wie auch bei anderen Arten, sind hier schlechte Haltungsbedingungen das Problem.

Ironischerweise sind es dieselben Tierrechtler, die die Öffentlichkeit und Politik über Delfine in Menschenobhut falsch informieren, welche schlechte Haltungsformen, manchmal als Sanctuaries bezeichnet, bewerben und Greenwashing betreiben. Sie wollen ihre eigenen schlechten Haltungen eröffnen, um damit Geld zu verdienen, anstelle den Artenschutz, die Forschung und Bildung zu fördern, wie es die guten Haltungen in Zoos und Aquarien tun. Ihr Aktivismus zielt darauf ab ein gefähriches Geschäftsmodell zu implementieren, das den Artenschutz bedroht.

Weitere Videos

Diese beiden Videos liefern tolle Informationen darüber, warum vertrauenswürdige Artenschutzorganisationen wie Yaqu Pacha mit vertrauenswürdigen Delfinarien zusammenarbeiten und was sie tun können, um den Artenschutz voranzutreiben.

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