Großer Bambuslemur in einem Innengehege des Kölner Zoos | Foto: zoos.media

Kölner Zoo kann laufende Kosten noch bis Ende Februar decken

Erschienen auf ga.de am 30.12.2020. | Von: Christine Bähr

Drei Millionen Euro Verlust im Jahr 2020 aufgrund des Lockdowns – wie länge hält der Kölner Zoo noch durch? Die Rücklagen reichen noch bis Ende Februar 2021.

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Sclaters Maki (Eulemur flavifrons) im Madagaskar-Haus des Kölner Zoos | Foto: zoos.media

Kommentar: Hat die Politik noch im letzten Jahr “Öffnungsdiskussionsorgien” moniert, erlebt man nun “Verlängerungsdiskussionsorgien” mit Protagonisten wie Karl Lauterbach (SPD), der sogar unbefristeten Lockdown fordert. Damit widerspricht der Politiker aktueller Forschung:

  • Chaudhry et al. (2020): “[G]overnment actions such as border closures, full lockdowns, and a high rate of COVID-19 testing were not associated with statistically significant reductions in the number of critical cases or overall mortality”. [Deutsch: Maßnahmen der Regierung wie Grenzschließungen, vollständige Lockdowns und eine hohe Rate an COVID-19-Tests waren nicht mit einer statistisch signifikanten Verringerung der Anzahl kritischer Fälle oder der Gesamtmortalität verbunden.]
  • Loewenthal et al. (2020): “We would have expected to see fewer Covid-19 fatalities in countries with a tighter lockdown, but the data reveals that this is not the case”. [Deutsch: Wir hätten erwartet, dass in Ländern mit härteren Lockdowns weniger Covid-19-Todesfälle zu verzeichnen sind, aber die Daten zeigen, dass dies nicht der Fall ist.]
  • De Larochelambert et al. (2020): “Stringency of the measures settled to fight pandemia, including lockdown, did not appear to be linked with death rate”. [Deutsch: Die Strenge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, einschließlich Lockdowns, schien nicht mit der Sterblichkeitsrate verbunden zu sein.]

Die Rechnung, für die Lauterbach, wie wohl kaum ein zweiter steht, und die lautet, dass härte Maßnahmen automatisch zu geringeren Todeszahlen führen würden, geht also nicht auf. Drei unabhängige Studien haben das nun mit unterschiedlichen Ansätzen nachweisen können. Daher ist es wichtig, zielgerichtet wirkungsvolle Maßnahmen zu wählen. Zoos und Aquarien haben bewiesen, dass man sie betreiben kann, ohne, dass sie zum Hotspot werden oder in irgendeiner Weise die Verbreitung der Pandemie begünstigen würden, weshalb es jenseits jeder wissenschaftlichen Evidenz ist, sie weiter geschlossen zu halten.

Zoos und Aquarien sind Teil der Lösung nicht das Problem:

Corona: Zoos können dazu beitragen, dass sich eine solche Epidemie nicht mehr wiederholt

Institutionen wie der Kölner Zoo haben weit über die Grenzen von Deutschland hinaus große Bedeutung, da sie aktiv Artenschutz betreiben und das Überleben vieler Arten von ihnen abhängt. Entsprechend ist es wichtig, dass die Zoos und Aquarien schnellstmöglich wieder in einen Normalbetrieb übergehen können – sofern es nötig ist, auch mit einer Übergangsphase bestehend aus einer Teilöffnung mit Hygienekonzept.

Corona-Lockdown bedroht das Überleben von Arten

Für ein nachhaltiges Zukunftskonzept ist die Arbeit, die Zoos und Aquarien leisten, völlig unabdingbar. Es geht somit nicht nur um die Zukunft vieler Arten, sondern auch um die Zukunft der Menschen selbst.

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