Exklusiv für zoos.media – 11.04.2025. Autor: Philipp J. Kroiß
Gemeinsam mit der Tierschutz-Organisation Global Humane Society sprach der Loro Parque mit EU-Vertretern über Tierschutz im Tourismus und wie er umgesetzt wird.

Loro Parque bekräftigt Engagement für Tierschutz bei der EU
In einem Forum engagierten sich die Tierschutz-Organisation Global Humane Society gemeinsam mit dem von ihr zertifizierten Loro Parque für Tierschutz. Bei diesem Runden Tisch trafen Tourismus- und Tierschutzexperten auf Mitglieder der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments. Es ging dabei um einen Ideen-Austausch über den Aufbau eines nachhaltigeren Tourismus-Sektors mit hohen Tierschutz-Standards. Im Rahmen dessen spielt die Zertifikation der Umsetzung von Tierschutz-Vorgaben eine entscheidende Rolle.
Orca-Baby wird Thema

Für den Loro Parque nahm Cybell Kiessling, Chief Administrative Officer der Loro-Parque-Gruppe, zusammen mit Ricardo Fernández de la Puente, Direktor für institutionelle Beziehungen, und Wolfgang Rades, dem Artenschutzbeauftragten der Stiftung Loro Parque Stiftung, an der Veranstaltung teil. Die Enkelin des Gründers und Präsidenten des renommierten Zoos auf Teneriffa, Wolfgang Kiessling, sprach dabei auch über den jüngsten Zuwachs der Orca-Familie des Loro Parque.
Sie betonte, dass die Geburt eines neuen Kalbs von Orca-Dame Morgan, das Engagement des Zoos für das Wohlergehen und den Schutz von Meeressäugern unterstreiche. Zudem bekräftigte sie das Engagement des Loro Parque für die Rettung, Pflege und den Schutz von Tieren. Das sind Prinzipien, die den Park seit seiner Gründung bestimmen und zudem der Vision der Tierschutz-Organisation Global Humane Society entsprechen.
Tierschützer & Loro Parque: Seite an Seite

Treue Follower von zoos.media kennen Global Humane Society schon lange – allerdings unter anderem Namen. Leser unserer Plattform lernten die Organisation als American Humane Association kennen. Die Tierschutz-Organisation erfand nämlich eine seriöse, drittparteiliche Tierschutz-Zertifizierung für moderne Zoos und Aquarien. Der Loro Parque war vor einigen Jahren der erste europäische Träger dieses Zertifikats. Immer mehr Zoologische Gärten in Europa werden inzwischen zertifiziert.
Aus der American Humane Association, wobei beim Referenzieren das letzte Wort auch gelegentlich wegfiel, wurde 2025 die American Humane Society. Aus der globalen Version dieser ursprünglich amerikanischen Tierschutz-Organisation, Global Humane, wurde somit analog die Global Humane Society. Seit 1877 ist die Organisation mit verschiedenen Namen und Brands bereits in den Tierschutz investiert. Die meisten Menschen kennen sie für die „No animals were harmed“-Zertifizierung von Filmen. Allerdings geht die tatsächliche Tätigkeit der Organisation noch weit darüber hinaus.
Solche seriösen Tierschützer stehen an der Seite vom Loro Parque, wenn es um seriösen Tierschutz geht. Die Tierrechtsindustrie bekämpft übrigens dieses seriöse Tierschutz-Engagement. Organisationen wie PETA und andere Teile der Industrie sowie deren Kollaborateure verbreiten Hass und Hetze nicht nur gegen Zoos und Aquarien, sondern auch gegen solche seriösen Tierschutz-Organisationen. Sie fürchten die Konkurrenz der seriösen Akteure in Bezug auf die Spendengelder. Um echten Tierschutz geht es der Tierrechtsindustrie bei solchem Populismus nicht.
Tierschutz im Tourismus
Die Global Humane Society wurde dabei von Dr. Kashyap Choksi, Senior-Vize-Präsident und operativer Geschäftsführer (COO), und Thomas M. Edling, Direktor und Tierethiker, vertreten. Die beiden Experten stellten dabei das Ökotourismus-Zertifizierungsprogramm der Organisation vor. Hierbei helfen auch unseren Lesern bekannte Experten wie Dr. Kathleen Dudzinski und Dr. Grey Stafford mit.
Dabei geht es darum Reservate, Lodges und Veranstalter hinsichtlich ihrer Verantwortung gegenüber der Tierwelt, mit der sie in Berührung kommen und die sie möglicherweise beeinflussen, zu bewerten und zu zertifizieren. Sie schauen sich also an, ob es den Tieren dort gut geht und wenn dem der Fall ist, gibt es, ähnlich wie es das aktuell bei Zoos und Aquarien schon gibt, ein Tierschutz-Zertifikat.
Dabei legt man aber Wert darauf, dass dies keine fragwürdigen Standards sind, wie bei manch anderen Zertifizierungsprogrammen. Stattdessen setzen die American Humane Society sowie die Global Humane Society seit vielen Jahren auf eine evidenzbasierte Praktik. Man folgt also bei der Zertifizierung wissenschaftlichen Standards. Das macht das Zertifikat auch zu einem der begehrtesten, aber somit auch gleichzeitig am schwersten zu erlangenden Zertifikaten überhaupt. Es zählen wirklich nur die Fakten, was durch eine aufwendige Überprüfung, die sich dann auch wiederholt, sichergestellt wird.
Seriöse Tierschützer stellen sich nicht gegen Zoologische Gärten

So zeigt auch diese Veranstaltung bei der EU einmal mehr, dass sich die seriösen Tierschützer, die wirklich evidenzbasiert vorgehen, nicht in Opposition zu Zoos und Aquarien befinden. Genauso wie auch seriöse Natur- und Artenschutzakteure, wie zum Beispiel die Weltnaturschutzunion (IUCN), sind seriöse Tierschutz-Akteure Seite an Seite mit den modernen Zoos und Aquarien unterwegs, um den Tier-, Natur- und Artenschutz aktiv voran zu bringen.
Unseriöse Akteure derweil terrorisieren Reiseveranstalter und ihre Kunden. Das hat der Loro Parque – besonders im Hinblick auf PETA und WAP – schon deutlich verurteilt. Daher sind seriöse Tierschützer so wichtig. Die Tierrechtsindustrie und ihr Pseudo-Tierschutz haben dem wahren Tierschutz bereits sehr geschadet. Menschen und Unternehmen bekommen durch sie ein völlig falsches Bild von Tierschutz. Das richtet auf vielen Ebenen großen Schaden an. Viele assoziieren Tierschutz inzwischen mit Hass und Hetze der Tierrechtsindustrie.
Das macht Foren, wie dieses bei der EU, so wichtig. Es verbindet Mitglieder der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments mit echtem, gelebtem Tierschutz. Davon sind moderne Zoologische Gärten wie der Loro Parque seit vielen Jahrzehnten ein Teil. Der renommierte Zoo und seine Stiftung haben nicht nur schon 12 Arten vor dem Aussterben bewahrt, sondern arbeiten täglich daran, dass es noch mehr Arten werden können. Touristische Gäste können davon ein Teil werden und sein.