Christoph Kiessling während seiner Rede auf der Pressekonferenz des Loro Parque zu PETA & WAP | Foto: Loro Parque

Loro Parque: Bedrohung des Tourismus durch PETA & WAP

Exklusiv für zoos.media – 02.04.2024. Autor: Philipp J. Kroiß

Der Loro Parque in seiner Funktion als Botschaft für Tiere sprach bei einer Pressekonferenz zur Bedrohung des Tourismus durch die radikalen Tierrechtsorganisationen PETA und WAP.

Eingang des Loro Parque in Puerto de la Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa | Foto: zoos.media

Loro Parque: Bedrohung des Tourismus durch PETA & WAP

Direkt zu Anfang sprach Christoph Kiessling, Vize-Präsident der Loro-Parque-Gruppe, von “Ökoterroristen”, die solcherlei Attacken ausführen. Was war passiert? Immer wieder erpresst die Tierrechtsindustrie verschiedene Unternehmen der Tourismus-Branche, Zoos und Aquarien nicht mehr im Angebot zu haben. Den Unternehmen wird gedroht, die Gäste mehr oder weniger stark zu gefährden und die Unternehmen versuchen das abzuwenden, indem sie vor zum Beispiel PETA oder WAP einknicken.

“Es ist ein sehr starkes Wort, aber nach meinem ganzen Vortrag werden Sie mir dabei zustimmen, dass es sich tatsächlich um Terroristen handelt”, versicherte Christoph Kiessling. Vor ihm war so ziemlich alles an seriöser Presse versammelt, was die Kanaren-Insel Teneriffa, wo die Loro-Parque-Gruppe ihr Zentrum hat, zu bieten hat. “In erster Linie geht es [den Tierrechtsorganisationen] darum, unsere freie Entscheidungsfähigkeit einzuschränken. Sie wollen uns aggressiv ihre Ideale aufzwingen und akzeptieren nicht, dass es außer ihren eigenen noch andere Ideale gibt.”

Jet2 bietet Anlass

Begeistertes Publikum im Orca Ocean des Loro Parque auf Teneriffa | Foto: zoos.media

Anlass der einberufenen Pressekonferenz war der Umstand, dass Jet2 nach 12 Jahren die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Loro Parque einstellte. “PETA hat also [Jet2] gesagt”, erklärte Christoph Kiessling, “wenn Sie weiterhin ein Naturschutz-Zentrum wie den Loro Parque anbieten, werden wir Ihren Betrieb boykottieren, wir werden in der Osterwoche an den Flughäfen in England sein, wir werden demonstrieren, wir werden in den Geschäften sein, die Ihr Produkt verkaufen, und wir werden die Hotels angreifen, in denen Ihre Kunden übernachten.”

Christoph Kiessling, der seit vielen Jahren im Naturschutz aktiv ist, betonte danach, dass diese Ökoterroristen, die solche Erpressungen tätigen und so zu solchen falschen Entscheidungen – wie die von Jet2 – nötigen, nicht für die Mehrheit der Menschen sprechen würden. “Umfragen zufolge sind 83 % der Bevölkerung von der Wichtigkeit von Zoos überzeugt.” Zoos hätten “eine unbestreitbare und von der Gesellschaft anerkannte Position” in vielen Bereichen, wie etwa der Wissenschaft.

World Animal Protection (WAP) & People for the Ethical Treatment of Animals (PETA)

Nach diesem demaskierenden Video über WAP kam Christoph Kiessling auf PETA zu sprechen. “PETA hat eine Statistik von Terror und Tod”, erklärte der Artenschützer. So kam er auf die erschreckenden Todeszahlen der radikalen Tierrechtsorganisation zu sprechen. Die Organisation glaube, “dass es für ein Tier besser ist, tot zu sein, als in menschlicher Obhut. Sie verstehen die Zuneigung nicht, die zwischen Ihnen und Ihrer Katze, Ihrem Hund oder welches Haustier auch immer Sie haben, bestehen kann.” Nach Analyse der Spendenverwendung durch PETA – zoos.media analysiert seit Jahren die Verwendung der Spenden von PETA Deutschland – ist Christoph Kiessling sich sicher: “Es gibt kein einziges Tier, das von PETA profitiert.”

“Als sie den Loro Parque denunzierten, erkannte die spanische Justiz ausdrücklich an, dass die Anschuldigungen von PETA unbegründet waren”, berichtete Christoph Kiessling der versammelten Presse. Er führte anschließend beispielhaft fragwürdige Werbekampagnen an und subsummierte: “Das ist weder in Bezug auf uns, noch sonst wissenschaftlich.” Bevor ein weiteres Video gezeigt wurde, stellte er klar: “Der Wahnsinn von PETA kennt kein Ende.”

“Wir arbeiten für die Natur”

Die 12 vom Loro Parque und seiner Stiftung geretteten Arten (Stand: 2022) | Grafik: Loro Parque Stiftung

Christoph Kiessling erläuterte, dass seit der Eröffnung rund 55 Millionen Besucher im Loro Parque waren. Ebenso kam er darauf zu sprechen wie bedroht die Natur heute ist und was der Loro Parque leistet, um sich diesen Bedrohungen zum Schutz der Natur entgegenzustellen. Dabei erklärt, dass dieser Schutz ex situ, also auf Teneriffa und Gran Canaria, aber auch in situ, also im Verbreitungsgebiet der Arten in der Natur geschehe. Hinzu käme der großen Beitrag, der im Bereich von Wissenschaft und Forschung geleistet werde. Ebenso kam er auf die Nachhaltigkeit zu sprechen.

“Der Loro Parque ist ein natürlicher Raum für Tiere, auch wenn sie sich nicht in ihrem Lebensraum befinden, sind sie ex situ. Wir unternehmen alle Anstrengungen, um sicherzustellen, dass der Loro Parque ein Beispiel für einen zertifizierten, akkreditierten Zoo ist und dass die Menschen Freude daran haben, die Tiere zu sehen, ohne in ihren natürlichen Lebensraum einzudringen und so die letzten natürlichen Räume zu verschmutzen, die es auf dem Planeten gibt.” – Christoph Kiessling, Vize-Präsident der Loro-Parque-Gruppe und Präsident der angeschlossenen Stiftung, der Loro Parque Fundación

Demgegenüber hätten die Organisationen, die den Loro Parque und seine Arbeit denunzieren würden, nichts dergleichen vorzuweisen. Sie würden keinen bedrohten Arten helfen. “Wenn es Zoos und Aquarien heute nicht gäbe, müssten wir sie erfinden”, erklärte Christoph Kiessling. Daran schloss auch der Direktor der Loro Parque Stiftung, Dr. Javier Almunia an: “Leider missbrauchen Organisationen wie PETA oder WAP das Konzept des Tierschutzes, indem sie nicht aus wissenschaftlicher, evidenzbasierter Sicht sprechen, sondern aufgrund ihrer Voreingenommenheit und ihres politischen oder philosophischen Interesses an der Schließung aller Zoos, der Beendigung der Haustierhaltung und der Viehwirtschaft.”

Tierwohl ist messbar

Orca Morgan im Loro Parque | Foto: zoos.media

Statt auf PETA oder WAP sollte man vielmehr auf wissenschaftsbasierte Tierschutz-Zertifikate schauen, schlägt Dr. Almunia vor. “In dieser Hinsicht ist der Loro Parque ein Zoo, in dem das Tierwohl zertifiziert und von Organisationen akkreditiert ist, die ihm unter anderem die Fähigkeit bescheinigen, Forschung, Naturschutz und Umweltbildung durchzuführen, die alle auf dem Wohlergehen der Tiere basieren.” Anschließend sprach er über verschiedene Projekte, die dank der Arbeit des Loro Parque mit seiner Stiftung möglich wurden. So wurde mit der Weltnaturschutzunion (IUCN) zum Beispiel das Zentrum für Artenschutz in Makaronesien gegründet.

Messbar wird Tierwohl durch Evaluierung von fünf Gebieten, die für das Wohlergehen von Tieren wichtig sind: Ernährung, Umgebung, Gesundheit, Verhalten und Geisteszustand. Das werde nicht nur eben durch solche Zertifizierungen extern überwacht, erklärte Dr. Almunia, sondern auch intern. “Beispielsweise verfügt die Tierklinik der Loro Parque Fundación über modernste Technologie wie CT-Scans für Delfine”, erläuterte er. Das sei “ein Tool, über das nur sehr wenige Zoos auf der Welt verfügen und das auf fortgeschrittene Art und Weise die Diagnose auf Basis von Symptomen oder Problemen ermöglicht, die das Wohlergehen eines Tieres stark beeinträchtigen können.” Solche veterinärmedizinischen Möglichkeiten würden sich “direkt positiv auf das Wohlergehen der Tiere” auswirken.

Insgesamt müssten 48 spezifische Parameter herangezogen werden, um das Wohl der Tiere zu messen. “Es ist ein dichtes und komplexes Thema, nicht so einfach wie die emotionsgeladenen Fotos, die von Organisationen wie PETA verbreitet werden”, stellte Dr. Almunia klar. Es sei nicht leicht der Emotionalisierung mit Wissenschaft entgegenzutreten. “Beim Wohlergehen geht es nicht darum, einen einzigen Moment zu bewerten und dann das Tier zu vergessen; es geht darum, das Wohlergehen der Tiere kontinuierlich zu überwachen.”

Loro Parque: Tierschutz oberstes Gebot

Im Loro Parque geborener Lear-Ara füttert seinen Nachwuchs in der Natur. | Foto: Loro Parque Stiftung

“Loro Parque ist einer der wenigen Zoos in Europa mit einer eigenen Tierschutz- und Ethikkommission, die den Zustand der Tiere kontinuierlich bewertet und überwacht, und verfügt außerdem über eine externe Gruppe, die aus unabhängigen Tierärzten verschiedener spanischer und internationaler Universitäten besteht, die die Ordnungsmäßigkeit des Systems überprüfen”, erklärte Dr. Javier Alumia bei der Pressekonferenz. “Auf diese Weise kann das Wohlergehen der Tiere wirklich gewährleistet werden.” Die Loro-Parque-Gruppe hoffe auch, “dass die Tourismusbranche, insbesondere Reiseveranstalter, aber in letzter Zeit auch Banken, die von diesen Unternehmen angegriffen wurden, verstehen, dass dies das geeignete Instrument ist, um das Wohlergehen der Tiere bei ihren Aktivitäten sicherzustellen.”

“Daher ist es viel sinnvoller und vernünftiger, das Wohlergehen auf Wissenschaft statt auf Meinungen zu stützen”, schloss Dr. Almunia seinen Beitrag. Wolfgang Kiessling, Gründer und Präsident des Loro Parque, erfahrener Tier- und Artenschützer sowie Vater von Christoph Kiessling, erklärte, dass “in letzter Zeit eine neue, sehr mächtige und sehr aggressive Industrie rund um den Tierschutz entstanden ist, mit Unternehmen, die regelrechte Öko-Terroristen sind und mit Lügen und Betrügereien versuchen, an Spendengelder zu kommen.”

Information gegen Desinformation

Seit vielen Jahren informiert zoos.media darüber, wie es wirklich in modernen Zoos und Aquarien, wie dem Loro Parque, aber eben auch in vielen anderen zoologischen Institutionen und darüber hinaus, aussieht. Das hat es Organisationen, wie PETA und WAP sehr schwer gemacht mit den Lügen-Kampagnen alleine überhaupt noch durchzukommen. Dass sie nun zu solchen Mitteln wie Erpressung von Unternehmen greifen, zeigt sehr deutlich, dass es solchen Unternehmen nicht um die Wahrheit oder gar das Wohl eines Lebewesens geht.

Diese mittelbare Geiselnahme der Reisenden ist eine Fortführung einer radikalen Agenda, die eben auch vor Terror nicht zurückschreckt. Es ist noch nicht mal ein Jahr her, dass zoos.media im Rahmen des Fakten-Montags, den wir in Bezug auf PETA ins Leben gerufen haben, die Verbindungen von PETA zu Terrorismus offenlegte:

Daher ist es wichtig, dass Organisationen wie PETA Einhalt geboten wird, bevor es zu weiteren Eskalationen kommt. Allmählich zeigt sich mehr und mehr, dass die Tierrechtsindustrie kein radikaler Haufen an sich harmloser Aktivisten ist, die sich einfach nur die Taschen mit Spendengeldern vollmachen wollen, sondern eine tickende Zeitbombe. Den Ökoterrorismus wird man nicht durch Einknicken besiegen. Man muss die Glutnester löschen, bevor es zum Flächenbrand kommt.

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