Exklusiv für zoos.media – 14.04.2020. Autor: Philipp J. Kroiß
In Zeiten der Krise setzt die radikale Tierrechtsorganisation PETA bemerkenswerte Prioritäten: lieber Börsenspekulationen als Engagement für den Tierschutz.
PETA während Corona: Lieber Aktien kaufen als Tieren helfen
Während moderne Zoos und Aquarien aktuell weiter um das Überleben von Tieren, ihren Arten und den Erhalt deren Lebensräume kämpfen und ihr Bestes geben, obwohl sie massiv unter Einkommenseinbußen leiden, hat PETA offenbar andere Prioritäten. Nicht wenige Tierheime sind zudem in ihrer Existenz bedroht. Was macht PETA? Die radikale Tierrechtsorganisation, die sich bei Gelegenheit auch gerne Tierschutzorganisation nennen lässt, obgleich sie es nicht ist, kauft munter Aktien. Wie fashionunited.de berichtet, kaufte die Tierrechtsorganisation Aktien von zwei Duzend Modeunternehmen.
Börsenspekulation mit Tierschutz-Euros?
Die Spenderinnen und Spender von PETA gehen wahrscheinlich davon aus, dass ihr Geld in den Tierschutz geht – so werden die einzelnen Wege, die PETA zum Spenden offeriert, ja auch angepriesen. Dass bei PETA Deutschland tatsächlich mehr als 90% in Personalkosten, Öffentlichkeitsarbeit und ähnliches fließen, wissen nur wenige. Auch die halbseidenen Börsengeschäfte sind nicht sonderlich bekannt.
Die fadenscheinige Begründung für den Kauf der Aktien, ist die Idee, dass man durch eine Rede auf Aktionärsversammlungen, in den Unternehmen eine Art vegane Wende in Gang bringen könnte. Echte Erfolge kann die Organisation zwar nicht verbuchen, aber die Spender lassen sich von der Begründung anscheinend besänftigen. Tatsächlich liegen die Gründe letztlich wohl woanders. Aktuell ist es durch die Coronakrise günstig Aktien zu kaufen: der Markt liegt am Boden, aber bei gewissen Unternehmen kann man abschätzen, dass sie sich wieder erholen werden. Steigende Aktienkurse bedeuten Gewinne.
PETA spekuliert so ohne großes Risiko an der Börse, weil das Geld kommt ja von gutgläubigen Spendern. Wenn es darum geht zu zeigen, wohin die Gewinne dann fließen, ist PETA wenig transparent. Als gesonderter Posten auf den jährlichen Abrechnungen zum Jahresende oder dem Ende der Geschäftsjahre sucht man sie vergebens. Ebenso fraglich ist, was passiert, wenn die Rechnung nicht aufgeht und ein Unternehmen pleite macht – dadurch würde dann auch PETA Geld verlieren, aber den Verlust müssten dann wohl auch die Spender tragen.
Seltsame Prioritäten bei PETA
Für eine Organisation, die angeblich das Wohl von Tieren zum Ziel hat, gehen bemerkenswert wenig der Spenden tatsächlich in zumindest etwas, das man entfernt mit Tierschutz in Verbindung bringen könnte. Personalkosten, Schmierenkampagnen und Öffentlichkeitsarbeit für die Organisation selbst, scheinen PETA wichtiger zu sein, als das Retten von Tierleben.
Mit einem Etat von dem Tierheime in Deutschland, den USA, Großbritannien, Spanien oder sonst wo nur träumen können, hat PETA trotzdem einen höheren Anteil von Tötungen und einen geringeren Anteil an Vermittlungen. Statt also diese Millionen zu nutzen und Tiere aus der eigenen Obhut in neue Familen zu vermitteln, hetzt man lieber gegen andere Tierheime (etwa solche, die auf Tötungen gänzlich verzichten nur nur medizinisch induziert einschläfern, wie die No-Kill-Tierheime in den USA), sowie gegen Zoos, Aquarien und andere Tierhalter.
Ohne aber die Arbeit von Menschen in seriösen Tierheimen und akkreditierten, zoologischen Institutionen wären Tiere, ihre Arten und deren Lebensräume nicht mehr zu retten. Ohne Zoos wären bereits heute zahlreiche Tierarten ausgestorben. Obgleich PETA solche Erfolge nicht verbuchen kann, setzt man ganz offenbar das Geld bei PETA lieber dazu ein Tier-, Natur- und Artenschützer zu sabotieren, die echte Erfolge verzeichnen können. So bedroht die radikale Tierrechtsorganisation wirksamen Schutz von Tieren und ihren Lebensraumen mit Millionen von Euros und Dollars jährlich – ermöglicht durch Spender, die letztendlich mit ihrem Geld wohl nicht das bewirken, was sie beabsichtigen.