Elefanten sind Herdentiere. Quelle: Michael Jansen/Flickr CC BY-ND 2.0

Zirkus gibt nach 146 Jahren auf

Erschienen auf spiegel.de am 15.01.2017. Autor: Frank Patalong

Der Artikel beschäftigt sich mit der Schließung eines Traditionszirkus, macht aber den Fehler, Tierrechtler als Tierschützer zu bezeichnen.

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Anmerkung: Natürlich besteht die berechtigte Frage, weshalb sich zoos.media an dieser Stelle mit einem Zirkus beschäftigt. Nun handelt es sich hierbei letztendlich nicht nur um einen Zirkusbetrieb, sondern direkt mit dem Zirkus verbunden ist das ein Zentrum für Elefantenschutz, das moderne Elefantenhaltung mit Forschung verbindet. Hier wird besonders über den Asiatischen Elefant geforscht zudem unterstützt man in situ den Elefantenschutz in Sri Lanka.
Zudem haben Tierrechtorganisationen das Vorgehen gegen diesen Zirkus als Vorbild genommen, gegen SeaWorld vorzugehen. An dieser Stelle schließt sich der Kreis, weshalb es Relevanz für eine Zooseite gibt, die sich, wie wir, auch mit dem großen Ganzen beschäftigt und seit ihrem Bestehen über den Tellerrand schaut. Da die Elefantenhaltung und -schutzarbeit, die vom Zirkus geleistet wird, in den USA in der zoologischen Gesellschaft großes Ansehen genießt, sehen viele nun in der Schließung dieser Einrichtung bedrohliche Vorboten für andere moderne Tierhaltungen, die ihren Unternehmenskern zur Befriedigung von Tierrechtsgruppen, aufgaben. Hier kommt natürlich direkt SeaWorlds Vorgehen der letzten Monaten in den Sinn.
Bewertet wird die Situation nun unterschiedlich: Viele erhofen sich nun ein Umdenken in der gesamten zoologischen Gemeinschaft: sie soll sich von einer Trägheit gegenüber der Bedrohung der Tierrechtsbewegung hin zum aktiven Wirken gegen die konkrete Gefahr populistischer Tierrechtler wandeln. Weniger optimistische Strömungen fürchten, dass die bremsenden Kräfte innerhalb der zoologischen Gemeinschaft zu stark sind und weiter hindern, dass diese Trägheit überwunden wird. Das Problem solcher bremsenden Kräfte innerhalb der zoologischen Gemeinschaft, ist aber kein rein US-amerikanisches Problem – ebensowenig wie populistische Tierrechtorganisationen.

Wer sich für die Perspektive der Mitarbeiter interessiert, wird in diesem Artikel fündig: Der Todes des Zirkus. Eine Amerikanische Tragödie: “Wir verlieren unsere Arbeit, unsere Heimat, unsere Leben.”

Ein ebenfalls gelungener Artikel ist: PeTA vernichtet 150 jährige Tradition. Hier wird ganz klar die Verstrickung der Tierrechtsorganisation aufgearbeitet.

Wer sich fragt, was die Tierrechtsaktivisten als nächstes planen: Sie visieren nun Zoos an. Auch Feld hatte gesagt, die Tierrechtler nun eine andere Agenda zum Spendensammeln suchen müssten. Aber nicht nur Zoos müssten sich nun Sorge haben, sondern auch Haustierhalter.

Zudem gibt es auch noch eine entscheidende Frage: Wohin mit den Tieren? Die Mexikanische “Lösung” ist sicher keine anstrebsame – zumindest nicht im Interesse der Tiere.

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