Badender Schwarzbär im Woburn Safari Park | Foto: John5199, Lizenz: CC BY 2.0

Zoo Osnabrück: Schwarzbärin aus Malta gerettet

Exklusiv für zoos.media – 27.11.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Moderne Zoos sind auch Zentren des Tierschutzes, indem sie Tiere in Not ein neues Zuhause geben – die Rettung einer Schwarzbären durch den Zoo Osnabrück ist dafür ein perfektes Beispiel.

Zoo Osnabrück: Schwarzbärin aus Malta gerettet

Durch Fehlberichterstattung einiger Medien kommt es gerne so rüber als ob Tierschützer und Zoos sich feindlich gegenüber stünden oder Tierschützer die Zoologischen Gärten sogar generell ablehnen würden. Das ist aber ein Etikettenschwindel, der durch mangelhafte Recherche der Journalisten entsteht, denn die Wirklichkeit sieht anders aus. Moderne zoologische Einrichtungen sind Zentren des Tierschutzes mit denen seriöse Tierschützer gerne zusammenarbeiten. Die, die generell gegen Zoos sind, sind Tierrechtler, deren Ideologie allerdings nicht mal verfassungskonform ist.

Tatsächlich sind nämlich auch die Experten in modernen, akkreditierten und zertifizierten Zoos und Aquarien aktiv im Tierschutz unterwegs wie etwa die des Zoos in Osnabrück. Diese haben nämlich dabei geholfen, einer Schwarzbärin, die auf Malta in schlechter Haltung aufgefunden worden war, ein tiergerechtes und naturnahes zu Hause zu geben. Während Tierrechtler wie PETA peinliche Proteste in Berlin veranstalten, tun moderne Zoos eben wirklich etwas nachweislich für den Tierschutz.

Umzug schafft Platz

Lea und Theo hießen die beiden Schwarzbären, die bislang in der nordamerikanischen Tierwelt “Manitoba” lebten, aber die waren nur eine Leihgabe. “Lea und Theo, die seit zwei Jahren hier am Schölerberg zuhause waren, gehören dem niederländischen Zie-Zoo, der nun sozusagen ‘Eigenbedarf’ angemeldet hat”, berichtete Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück. Der Zoo wollte aber weiterhin die Amerikanischen Schwarzbären zeigen und suchte nach neuen Bewohnern für die naturnahe Anlage. “Auf der Suche nach neuen Schwarzbären wurden wir gebeten, die Bärin ‚Honey‘ aus Malta aufzunehmen. Sie lebte in Privathaltung unter sehr schlechten Bedingungen. In dieser außergewöhnlichen Situation wollten wir natürlich helfen”, erklärte Klumpe.

Zootierarzt Thomas Scheibe und der Kurator reisten daraufhin nach Malta, um sich einen Eindruck von dem Bären zu verschaffen. “Wir konnten auf den ersten Blick keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen feststellen, allerdings war die Bärin in einem sehr kleinen, nicht artgerechten Pferch untergebracht. Die Privathaltung von Wildtieren unterliegt immer mehr Auflagen und Reglementierungen. Trotzdem passiert es leider immer noch, dass Tiere aus einer solchen Haltung gerettet werden müssen – zum Glück aber immer seltener”, erklärte der Biologe und ergänzte: “Sowohl die maltesischen Behörden als auch ein Kollege aus einem italienischen Zoo haben uns bei dem Transfer unterstützt.”

Großes, neues Zuhause

Im Zoo Osnabrück werde die 10-jährige Schwarzbärin in einer naturnahen, 1.900 Quadratmeter großen Außenanlage inklusive Bärenteich und Klettermöglichkeiten leben, erklärte der Zoologische Garten. Vorerst sei die Schwarzbärin allerdings in einen kleineren, abgetrennten Bereich am Tigertempelgarten gezogen. “Das hat mehrere Gründe: Hier können wir sie in der ersten Zeit besser beobachten. Sie hat es hier auch noch etwas wärmer und kann sich besser akklimatisieren – auf Malta ist es ja insgesamt wärmer als bei uns. Außerdem können wir so noch einige Arbeiten an der Bepflanzung der Schwarzbärenanlage vornehmen”, erklärt Klumpe. Danach werde die Bärin in die nordamerikanische Tierwelt „Manitoba“ umziehen.

Aktuell ist man auch dabei, noch einen männlichen Artgenossen für “Honey” zu besorgen, damit sie nicht alleine leben muss, sondern die Option hat, sich mit einem anderen Tier zu verpartnern. Auf die Bärin scheint also ein echtes Happy End zu warten.

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