Erschienen auf der Facebook-Seite vom Zoo Zürich am 07.08.2020.
Elefanten sind keine Kuschel-Pädagogen: das zeigt dieses Video aus dem Zoo Zürich sehr genau. Diese deutliche Kommunikation ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kalbs.
Kommentar: Es ist wichtig, dass der Zoo Zürich auch so etwas zeigt, denn auch das gehört zum natürlichen Verhalten der Tiere – manchmal ist es sogar noch rabiater.
Elefanten werden häufig eindimensional als “sanfte Riesen” gesehen und das sind sie ja auch durchaus in bestimmten Momenten – untereinander aber können sie auch sehr deutlich non-verbal kommunizieren. Dabei entwickeln die Elefanten Kräfte, die ein Mensch nie entwickeln könnte. Das Training der Tiere durch den Menschen, auch in Direktkontakt mit dem Guide, ist im Gegensatz zur Erziehung durch die anderen Herdenmitglieder im sprichwörtlichen Vergleich ein absoluter Kindergeburtstag. Der Trainer führt Elefanten allen Alters sanft mit dem Guide und bringt viel Geduld auf. Andere Elefanten tun das nicht.
Das alles macht Elefanten aber nicht zu “bösen Tieren”, es liegt einfach in ihrer Natur. So erziehen sie seit Jahrhunderten ihre Jungtiere und das funktioniert gut für diese Art. Daher ist neben der Liebe zum Tier in der Haltung auch der gegenseitige Respekt zwischen Trainer und Tier wichtig. Somit muss der Trainer auch klar mit den Elefanten kommunizieren und Grenzen setzen, wobei allerdings auch dem Trainer Grenzen gesetzt sind. Was Chandra im Video macht, würde diese Grenzen eines Zootierpflegers übertreten, obgleich es für Umesh nicht schlimm ist, was sie tut. Wer also denkt, Pfleger würden in akkreditierten und zertifizierten Zoos rabiat mit den Elefanten umgehen, wird schnell eines Besseren belehrt, wenn er weiß, dass Elefanten untereinander viel härter kommunizieren, als es ein Pfleger jemals könnte.
