Gorillas im Zoo Krefeld | Foto: zoos.media

PETA: Dreiste Lügen bei Menschenaffen-Kampagne

Exklusiv für zoos.media – 24.04.2021. Autor: Philipp J. Kroiß

PETA möchte offenbar das Aussterben von Menschenaffen befeuern, denn anders kann man so eine Schmierenkampagne wohl nicht erklären.

PETA: Dreiste Lügen bei Menschenaffen-Kampagne

PETA gibt gerade mal wieder Spendengeld aus: aber nicht für Tiere, sondern für eine wirkungslose Unterschriften-Aktion, die vor Lügen nur so trieft. Aktuell bewirbt man einen Beitrag, der auch in Timelines von Zoofreunden gespült wird, die die Lügen natürlich als solche enttarnen können, aber es steht zu befürchten, dass dies auch Menschen trifft, die auf die Lügen der Tierrechtorganisation hereinfallen.

PETA kann Menschenaffen-Haltung mit Unterschriften nicht beenden

Baby-Schimpanse neben der Mutter im Loro Parque | Foto: zoos.media

Die radikale Tierrechtsorganisation PETA behauptet im Thumbnail des Videos schon: “Wir benötigen 100.000 Unterschriften, um das Einsperren von Menschenaffen in deutschen Zoos zu beenden.” Das ist einfach eine Lüge. Diese Unterschriften bewirken gar nichts, außer das Füttern der Datenkrake PETA. Man will wohl wieder nur Adressen von leichtgläubigen Tierfreunden sammeln – auch damit lassen sich eben ganz gut Geschäfte machen. Nichts anderes ist wohl der Sinn, denn bei PETA-Petitionen weiß wohl inzwischen jeder in Politik und Medien, dass die Unterschriften meist ohnehin nicht echt sind – die Petitionen sich spielend manipulieren, um da Zahlen hoch zu treiben – sowohl durch PETA selbst, als auch durch die angeblichen Unterzeichner.

Am 24. April 2021 um kurz nach 14 Uhr hatte die Petition einen Unterzeichner oder eine Unterzeichnerin (hier im Archiv zu sehen) auf dem Video-Thumbnail des oben verlinkten Facebook-Posts vom 21. April 2021 wird aber suggeriert, es seien bereits mehr und es bräuchte nur noch ein paar wenige Unterzeichner. Gerichtet ist die Petition dann an eine nicht näher genannte Bundesministerin und weitere Damen und Herren. “Appellieren Sie mit uns an das Landwirtschaftsministerium”, fordert PETA auf. Das Amt der zuständigen Ministerin hat aktuell Julia Klöckner (CDU) inne – die gleiche Person, die PETA auf eine Art Abschussliste gesetzt hat. Wie hoch ist also die Chance, dass Frau Klöckner solch einer Herantragung an sie Aufmerksamkeit schenken wird, wenn ihr ohnehin die Unseriosität solcher Petitionen und die Unseriosität von PETA selbst bekannt sind – die Ministerin würde sich bis auf die Knochen blamieren.

Längst widerlegte Lügen von PETA

In dem Text, der an die Ministerin gehen soll, wird behauptet: “Eine Auswilderung von Menschenaffen gestaltet sich deshalb so gut wie unmöglich, weshalb die Zucht nicht effektiv zum Arterhalt in der Natur beiträgt.” Das zeigt erneut, dass PETA von Arterhalt rein gar nichts versteht. Der erschöpft sich nämlich nicht in Auswilderungen, sondern hat viele andere, noch weit wichtigere Aspekte und hier machen Zoos enorm viel, besonders, was Menschenaffen anbelangt. Dazu hier ein paar Beispiele:

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PETA hingegen macht gar nichts in diese Richtung. Lägen der Organisation Menschenaffen wirklich am Herzen, würden sie das tun, müssten aber auch gleichzeitig zugeben wie wichtig Zoos beim Schutz dieser Tiere sind, weil die Zoologischen Gärten diese Schutzprojekte direkt oder indirekt erst möglich machen. Ohne Zoos gäbe es zum Beispiel keine Gorilla Doctors – nicht nur wegen des Geldes, sondern auch wegen des medizinischen Know-Hows, das wesentlich in Zoos aufgebaut wird, weil man hier wichtige Erkenntnisse tätigt. Ganz aktuell ist zum Beispiel bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19, der bedrohte Affenpopulationen eventuell schützen kann, auch die Hilfe von Zoologischen Gärten befragt – wir berichteten.

Das ist nur ein Beispiel für zahlreiche Lügen der Organisation. Noch vermessener ist allerdings deren Alternativkonzept: “Würden dieselben Summen in Artenschutzprojekte der jeweiligen Länder fließen statt an Zoos, die noch nie Menschenaffen ausgewildert haben, würde das die natürlichen Bestände bedrohter Tierarten nachhaltig vor dem Aussterben schützen.” Wie lächerlich dieses Alternativkonzept ist, zeigen die Beispiele oben, aber auch die weiteren im Folgenden. Umfassender Schutz kann man nicht ausschließlich in der Natur betreiben.

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Das sind aber auch nur wenige Beispiele von vielen spannenden Projekten, die Zoos zum Schutz der Menschenaffen umsetzen – auch hier: PETA unterstützt davon nicht ein einziges und hat ebenso kein einziges selbst. Daher ist PETA auch gar nicht in der Position so geringschätzig über Zoologische Gärten reden zu können, denn weder hat sich die Organisation Renommee oder Kompetenzen in der Haltung erarbeitet, noch in der Durchführung und/oder Unterstützung von Schutzprojekten. Allein schon der Versuch der Schädigung der Zoos zeigt also, dass PETA das Aussterben der Menschenaffen vielmehr fördern als verhindern will. Da helfen dann auch PETAs Beteuerungen nicht, dass es um den Schutz der Affen ging, denn dafür tun sie ja eben gar nichts und wollen zudem verhindern, dass andere etwas Wirksames für sie tun.

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