Krake im Aquazoo Löbbecke Museum | Foto: zoos.media

PETA-Petitionen: Wirkungslose Datenkraken

Exklusiv für zoos.media – 11.03.2021. Autor: Philipp J. Kroiß

Der Hilferuf eines Mädchen auf der Online-Plattform gutefrage.net wirft ein Licht auf die Datengier der radikalen Tierrechtsorganisation PETA im Zuge ihrer Petitionen.

PETA-Petitionen: Wirkungslose Datenkraken

“Aber man muss doch wenigstens irgendwas tun!” – Das hört man nicht selten, wenn man Menschen fragt, die Petitionen der radikale Tierrechtsorganisation PETA unterzeichnen und nicht wissen, dass die Organisation für die Tötung von zehntausenden Tieren verantwortlich ist sowie Menschen, die keine Ahnung davon haben wie Spenden an PETA tatsächlich verwendet werden. Sie glauben mit der digitalen Unterschrift etwas Gutes zu tun. So ging es wohl auch einer 13-jährigen, die sich auf gutefrage.net mit einem Hilferuf meldete: “Wie kann man bei peta.de wieder sich rausslöschen? ich bin voriges mal dort hineingegangen und hab nur unterschrieben das ich gegen pferrennen bin . jetzt aber will peta.de alles von mir wissen . bitte helft mir ?”

Petitionen gieren nach personenbezogenen Daten

Das “white bunny” ist das Wappentier von PETA | Foto: Sarbast.T.Hameed, Lizenz: CC BY-SA 1.0

Dieser fast schon verzweifelt klingende Hilferuf steht sicher für viele Menschen, die still bleiben oder sogar ihre Daten weitergeben. Wer eine PETA-Petition unterschreibt, muss Vorname, Nachname, Postleitzahl, Ort, Land und seine Mailadresse angeben. Hat man das alles ausgefüllt und will auf “Jetzt unterschreiben” klicken, sieht man den Text “Klicken Sie dieses Kästchen an, wenn Sie fortfahren möchten.” Dabei wird auf eine Checkbox gezeigt, hinter der steht: “Mit der Unterschrift stimme ich der personenbezogenen Datenspeicherung zu. Darüber hinaus weiß ich, dass meine Daten an den/die Empfänger/in der Petition überreicht werden und willige hierin ein.” Ohne Datenspeicherung kommt man also gar nicht weiter. Nach der Unterschrift passiert dann eine Weiterleitung zu einer Seite, wo man spenden soll und auf der man nach weiteren Daten gefragt wird.

Die Petition gegen die Pferderennen soll dann, wenn sie irgendwann das Ziel erreicht hat, an die Bundesregierung gesendet werden. Das ist vor dem Hintergrund spannend, weil es ja eigentlich eine Sache des Bundestages ist, Gesetze zu beschließen und um den entsprechend zu motivieren, gibt es den Petitionsausschuss. Der Bundestag ist eine Instanz der Legislative, also der Gesetzgebung, der zum Beispiel Verbote erlassen kann, die Bundesregierung hingegen gehört zur Exekutive, also der ausführenden Gewalt. Somit geht die Petition an die falsche Adresse und auf dem falschen Weg. Es wirkt so, als wolle man gar nicht Erfolg damit haben und als gäbe es ein ganz anderes Ziel dieser Petition. Wenn man dann sieht, wie sehr PETA während des Unterzeichnungsprozesses nach Daten giert, könnte man auf die Idee kommen, dass genau das, das eigentlich Ziel wäre.

Wie die Tierrechtsindustrie nach Daten giert, hatten wir bereits vorher behandelt:

One Green Planet: Geschäft mit der Lüge

Was tun?

Von PETA getöteter und entsorgter Hund in einer Plastiktüte, die in einem Mülleimer gefunden wurde – tausenden erging es wohl gleich oder ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Petitionen wie diese sind quasi nichts anderes wie ein Honeypot. So wollen viele Unternehmen im Internet an Daten kommen, die sie sonst teuer einkaufen müssten. Was passiert aber, wenn man merkt, dass man in einen Honeypot getapst ist? Auch auf gutefrage.net wird auf die Verbraucherzentrale verwiesen, die Briefvorlagen für genau solche Fälle bereitstellt. So kann man dafür sorgen, dass die Daten wieder gelöscht werden. Am besten hilft aber: Vorsicht. Es gibt leider viele unseriöse Petitionen und fragwürdige Vereine oder Unternehmen haben daraus ein Geschäftsmodell gemacht. Die wenigsten Online-Petitionen sind seriös, brauchbar oder werden überhaupt etwas bewegen. Ganz häufig, und das betrifft längst nicht nur PETA, geht es nur um die Daten, die man damit sammeln kann.

Daher ist es auch wichtig, dass es Teil der Bildung von Kindern und Jugendlichen wird, mit Daten zurückhaltend umzugehen – auch bei vermeintlich guten Sachen oder Anliegen. Auf der Plattform gutefrage.net hat man der Nutzerin wohl aus ihrer Not geholfen und die Lektion ist gelernt worden. Das zeigt aber eben auch wie sehr man sich vor unseriösen Unternehmen und Vereinen in Acht nehmen sollte und PETA gehört absolut dazu.

Wer statt Probleme mit Petitionen lieber Lösungen mit wichtigen Natur- und Artenschutzprojekten unterstützen will, der hat in modernen, akkreditiert und / oder zertifizierten Zoo und Aquarien dazu zahlreiche Gelegenheiten.

 

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