Exklusiv für zoos.media – 25.03.2025. Autor: Philipp J. Kroiß
Tierrechtler von Animal Rebellion haben auf dem Privatgrundstück des CSU-Politikers Günther Felßner, der eigentlich Landwirtschaftsminister werden sollte, mehr als nur ein Plakat aufgehangen, sondern eine ernstzunehmende Drohkulisse kreiert.
Tierrechtler: Drohkulisse für Minister in spe
Es galt mal als Konsens, das im politischen Diskurs die Familie von Abgeordneten tabu sei. Dies wurde vor wenigen Wochen noch beschworen, als es um die Frau von Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) ging. Die Medien berichteten intensiv rauf und runter, aus der Politik gab es Solidaritätsbekundungen noch und nöcher: Optimisten hätten eine Rückkehr alter Tugenden vermuten können. Dem ist aber nicht so.
Günther Felßner musste heute Morgen erfahren, dass Aktivisten seinen Hof überfallen haben. Er erklärte dem BR, er sei „fassungslos“ über „diese Radikalen“. Seine Frau sei völlig aufgelöst gewesen. Zum Schutz seiner Familie und seines Hofes beschloss er deshalb nicht mehr als Landwirtschaftsminister zur Verfügung zu stehen. Bisher sucht man vergeblich vergleichbar viele Artikel oder gar Solidaritätsbekundungen wie im Fall Habeck. Man scheint akzeptiert zu haben, dass NGOs, die niemand gewählt hat, die Familie von Politikern bedrohen können und findet es wohl nur schlimm bei bestimmten Parteien.
Deutliche Worte in persönlicher Erklärung
Inzwischen hat Günther Felßner auch eine persönliche Erklärung an die Presse abgegeben:
Ermittlungen stünden nun diesbezüglich an. Es zeigt, wie weit Tierrechtler inzwischen gehen, um unliebsame Politiker loszuwerden. Das ist kein Einzelfall. Solche Überfälle auf Höfe, selbst, wenn es nicht zu Sachbeschädigung kommt, sollen natürlich eine Drohkulisse für Menschen darstellen. Auch die ehemalige NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking wurde durch eine von Tierrechtlern aufgebaute Drohkulisse zum Rücktritt gezwungen. Ihre Nachfolgerin wurde eine Politikerin, die später als Lobbyistin für eine Organisation der Tierrechtsindustrie, die an der Kampagne gegen Christina Schulze Föcking beteiligt war, lobbyierte.
Auch der Bauernverband findet deutliche Worte: „Es macht fassungslos. Das sind echte Tierroristen.“
Wer ist Animal Rebellion?
Die ursprünglich britische Organisation gründete sich aus der radikalen Bewegung Extinction Rebellion quasi aus. In Großbritannien wurde der Name geändert, der deutsche Ableger firmiert weiter als Animal Rebellion. Über ein Impressum verfügt die deutsche Internetseite der Organisation nicht. Man findet lediglich den Vermerk: „Mit Orlando CMS gemacht von Jana C.„. Der Link führt zum Privataccount von „Redakteur*in“ und „Fotomenschi“ Jana Coulomb, die sich als „Aktivist*in“ für End Fossil und Fridays For Future darstellt. Dort „berichtet“ sie zum Beispiel über einen Protestaufruf der Linke Oldenburg.
Animal Rebellion selbst ist in Ortsgruppen organisiert. So gibt es auch wenig überraschend eine in Oldenburg sowie auch eine Bayern, zu der es aber nicht wirklich Informationen zu geben scheint, die man teilen will. Die Plattform berlin-vegan.de nennt die Berliner Ortsgruppe in einem Atemzug mit weiteren Organisationen der Szene, wie zum Beispiel der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, bmt und ARIWA.
Animal Rebellion protestierte auch schon gegen den Tiergarten Nürnberg. In der ZEIT trat dabei auch die Tierrechtsaktivistin Scarlett Treml als zu Animal Rebellion zugehörig auf. Sie war, laut ihrem Linkedin-Profil, für fast zwei Jahre von 2022-2024 sogenannte „Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie“ bei PETA – als solche trat sie auch schon auf einer Veranstaltung von Bündnis 90/ Die Grünen auf und war laut Medienberichten zum Zeitpunkt ihrer Beschäftigung bei PETA schon für Animal Rebellion aktiv – und ist aktuell Agrarreferentin / Pressesprecherin bei ARIWA. Das zeigt, dass Animal Rebellion auch personell eng vernetzt in der Tierrechtsindustrie ist. ARIWA war auch ein Gegenstand der 551 Fragen der Unionsfraktion bezüglich der politischen Unabhängigkeit vom bestimmten NGOs.
Nicht gewählte Macht im Staat

Wer Animal Rebellion finanziert und ob nicht sogar Steuergeld über zig Ecken und verbandelte NGOs in diese Aktion geflossen ist, lässt sich aufgrund der Intransparenz des ganzen Systems nicht ermitteln. Die aktuelle rot-grüne Bundesregierung scheint auch kein Interesse an der Aufklärung solcher Verbindungen zu haben. Parteistrategisch mag das nachvollziehbar sein: Mit solchen Netzwerken an der politischen Hand, kann man schön „über Bande“ spielen und auch mal den ein oder anderen politischen Gegner loswerden.
Der Überfall auf das Grundstück der Familie von Günther Felßner zeigt sehr gut, wie solche Organisationen wie Animal Rebellion eingesetzt werden können: Verbunden mit Nadelstreifen-Aktivismus, Lobbyismus und Politik, kann man so unliebsame Politiker loswerden ohne sich selbst die Finger oder den Namen schmutzig machen zu müssen. Dieser naheliegende Verdacht ließe sich durch glaubhafte Transparenz entkräften, aber die wollen beteiligte Parteien bekanntlich nicht gewähren.
Natürlich wäre für die Tierrechtsindustrie und ihren politischen Arm ein Landwirt als Landwirtschaftsminister ein Problem geworden. So ein Politiker käme ja vom Fach und könnte entsprechend fachmännisch die Lügen- und Hetz-Kampagnen sachlich entkräften. Auf einer sachlichen Ebene sah man sich wohl in einer schlechten Position ihn schlagen zu können, also musste man es wohl mit solchen unseriösen Methoden tun. Dass das nach wie vor möglich ist, macht den 25. März 2025 fürwahr zu einem schwarzen Tag für die Demokratie.