Roter Milan | Foto: BVA, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Brütendes Rotmilan-Weibchen in Deckbergen wurde vergiftet

Erschienen auf szlz.de am 07.06.2019.

Ein Rotmilan-Nest hätte den Bau eines Windkraftwerkes in der Nähe wohl verhindert. Dem örtlichen NABU-Vorsitzenden kommt nun ein schrecklicher Verdacht.

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Anmerkung: Laut Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln, wäre das nicht der erste Fall dieser Art: “Entsprechende Beispiele von absichtlichen Greifvogeltötungen finden sich in Deutschland zunehmend häufiger, denn bei den Geldsummen, die bei der Windkraft ins Spiel kommen, lassen Ethik, Moral und Gesetzestreue schnell nach.” Schuld am Todes des Vogels war das Nagergift Brodifacoum, ein Rodentizid ist sehr leicht und günstig für jeden zu beschaffen. Ein damit kontaminiertes Futterstück ist für den Rotmilan attraktiv und tödlich. Der Rotmilan steht kurz davor von der IUCN als bedroht eingestuft zu werden. Windkraftanlagen haben einen wesentlichen Anteil daran, dass die Bestände schrumpfen – sie gehören zu den Haupttodesursachen. Deshalb müssen die auch 1,5 Kilometer von brütenden Rotmilanen entfernt sein. Bei der geplanten Anlage wären es nur 500 Meter gewesen.

Auch moderne Zoos und Aquarien helfen dem Rotmilan auf viele Weisen. Natürlich gibt es zum Beispiel Botschafter-Tiere dieser Art, die zur Edukation der Besucher beizutragen, aber neben offensichtlichen Maßnahmen gibt es auch indirekte Maßnahmen, denn sie setzen sich für den Erhalt des Feldhamsters ein. Wie das zusammenhängt? Ohne Nahrungsangebot in der Natur, gibt es keine Rotmilane. Feldhamster sind für die majestätischen Raubvögel echte Leckerbissen. Die züchtet der Opel-Zoo zum Beispiel zur Auswilderung, aber natürlich nicht nur, um als Greifvogelfutter zu enden, sondern aus vielen guten Gründen. Das ist ein tolles Beispiel, das zeigt: Wenn man eine Art schützt, schützt man in Wahrheit einen ganzen Lebensraum und seine Bewohner.

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