Ein prächtiger Tapanuli-Orang-Utan (Pongo tapanuliensis) im Batang Toru Forest auf Sumatra | Foto: Tim Laman, Lizenz: CC BY 4.0

Gefahren des Ökotourismus: Nähe und Infektionen

Erschienen auf knowablemagazine.org am 15.10.2018. | Von: Bob Holmes

Ökotourismus, teilweise falsch als Alternative für Zoobesuche präsentiert, schadet oftmals den Tieren. Die Nähe und das Infektionsrisiko für die wilden Tiere ist zu groß beziehungsweise hoch.

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Anmerkung: In modernen Zoos und Aquarien kann es auch zu nahen Begegnungen von Mensch und Tier kommen, allerdings werden diese Tiere von Experten betreut und ständig veterinärmedizinisch kontrolliert. Bei wilden Tieren ist das nicht so. Wenn es also zu einer Infektion käme, kann man die in zoologischen Einrichtungen behandeln – die wilden Tiere sterben dann nicht selten daran und verbreiten das in ihrer Population.

Aber selbst, wenn es keine Infektion gibt, ist eine Nähe zu Wildtieren immer fraglich, denn sie kann das Verhalten der Tiere beeinflussen. Eines unter vielen Beispielen ist, dass Mensch-Tier-Konflikte verschlimmert werden. Wenn bestimmte wilde Tiere positive Erfahrungen mit Menschen machen, werden sie auch andere Menschen aufsuchen. Delfine, die etwa vom Bot aus gefüttert, gestreichelt oder sonst wie belohnt werden, werden sich dann auch anderen Booten nähern. Die Bootsführer sind dann aber vielleicht nicht so lieb, sondern brettern rücksichtslos über die Tiere hinweg, was sie verletzten zurücklässt.

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