Schimpanse im Zoo Krefeld | Foto: zoos.media

Anzeige gegen den Zoo Krefeld haltlos

Exklusiv für zoos.media – 14.07.2021. Autor: Philipp J. Kroiß

Erneuter Sieg vom Zoo Krefeld: einer Anzeige aus der Tierrechtsszene wird nun nicht mehr weiter nachgegangen.

Anzeige gegen den Zoo Krefeld haltlos

Tierrechtler hatten im Rahmen einer geschmacklosen Kampagne, Anzeige gegen den Zoo Krefeld erstattet. Sie versuchen so Kapital aus der schwierigen Situation zu schlagen, in die der Krefelder Zoo schuldlos geraten ist: Ein Feuer hatte das alte Affenhaus erwischt und dank dem Einsatz aller Beteiligten und den Tieren selbst konnten zwei Schimpansen überleben. Da denen nun nicht nur sprichwörtlich die Decke über dem Kopf weggebrannt war, gab es natürlich keine Möglichkeit, die Tiere in einer für sie gestalteten Installation unterzubringen, denn die war ja von den Flammen zerstört worden. Zum Glück hatte der Zoo den GorillaGarten allerdings großzügig genug gestaltet, dass die Schimpansen dort als Untermieter eine schöne Wohnung in Form einer Innenanlage beziehen konnten.

Fragwürdige Kampagne

Blick auf das Wales Ape & Monkey Sanctuary | Foto: Nigel Davies, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Nun kann man als Mensch, dem das Wohl der Tiere am Herzen liegt, eigentlich nur eines machen: den Zoo Krefeld unterstützen, um eine gute Lösung für die Tiere zu finden. Das haben auch viele getan, aber einige Wenige fanden sich dann doch zusammen, um diese Notsituation zur Eigenprofilierung auszunutzen. Sie ignorierten ein Gebot des Anstandes, nach solchen Katastrophen nicht noch auf die Betroffenen drauf zu schlagen, obwohl jeder genau wusste, dass der Zoo bereits an einer Lösung arbeitete. Es konnte auf Basis der Faktenlage überhaupt kein Zweifel bestehen, dass die Verantwortlichen in Krefeld nicht bereits alles dafür tun für die Schimpansen Bally und Limbo die bestmögliche Lösung zu finden.

Zusammen mit den Verantwortlichen vom Zuchtbuch arbeitete man also daran, die beiden Affen zu vermitteln. Das ist deshalb nicht so einfach wie sich manche Laien, die nun gegen den Zoo an zu hetzen fingen, sich das vorstellen, denn, damit es die Schimpansen im neuen Zuhause gut haben, müssen sehr viele Faktoren passen. Es geht dabei darum, vorhandene Gruppen genau zu analysieren, für welche bestehenden Konstellationen es gut wäre, wenn die beiden zu ihnen stoßen würden. Dazu muss auch in Betracht gezogen werden, ob diese Lösung auch für beiden verblieben Tiere selbst gut wäre. Das braucht Zeit und viel Arbeit in den einzelnen Zoos. Das kann man nicht so hopplahopp vollbringen, sondern man muss das seriös managen.

Ein Unverständnis dieser eigentlich sehr leicht nachvollziehbaren Zusammenhänge traf nun auf ein tüchtiges Eigeninteresse, denn es wurde ein Unterbringung außerhalb seriöser zoologischer Pflege vorgeschlagen: ein unseriöses Sanctuary, dass natürlich rein zufällig gewisse personelle Überschneidungen mit Aktivisten hatte – da ignoriert man dann auch wohl gerne die schlechte Reputation in Fachkreisen, die diese Unterbringung “genießt”.

Wales Ape & Monkey Sanctuary: Schlechte Reputation unter Fachleuten

Ein Teil dieser geschmacklosen Kampagne war die Anzeige gegen den Zoo. Das war zwar durchaus konsequent gedacht, weil die Tierrechtsindustrie ja die Tiere in ihrem Besitz bringen wollte, aber auch alles andere als im Interesse der Tiere selbst. Die Anzeige sollte für die von den Aktivisten gewünschte Enteignung des Erhaltungszuchtprogramms für die bedrohte Schimpansen-Unterart eine Form der rechtlichen Grundlage darstellen. Sie wird nun von der Staatsanwaltschaft nicht weiter verfolgt, was durchaus absehbar war. Allerdings muss solchen Anzeigen generell nachgegangen werden und die Ermittlungen gegen den Zoo wurden natürlich tüchtig ausgeschlachtet. Erfolgsaussichten hatte die Klage aber nie wirklich, weil bereits Anfang des Jahres unabhängige Gutachten sämtliche Tierqualvorwürfe zerschlagen hatten.

Gute Aussichten für Bally und Limbo

Inzwischen ist klar: die beiden Schimpansen dürfen im Krefelder Zoo bleiben. Das ist das Beste für die Tiere in der aktuellen Situation, denn auch die Pandemie-Politik hat Menschenaffen-Transporte natürlich nicht einfacher gemacht. Nun will man schnellstmöglich für eine Außenanlage sorgen, um es den Gorilla-Untermietern noch schöner zu machen. Im Rahmen des Großprojektes “Artenschutzzentrum Affenpark” im Krefelder Zoo erwartet die beiden aber in Zukunft eine der modernsten Schimpansen-Haltungen weltweit. Dieses ganze Projekt wird nun auch so adaptiert, dass die beiden dann schnellstmöglich umziehen können und dadurch kann um sie herum eine neue Gruppe gebildet werden mit Tieren, die dann in dem Moment gut zu ihnen passen.

Für Bally und Limbo ist das die ideale Lösung in der aktuellen Situation, die bei Weitem besser ist, als der Vorschlag der Zoogegner. Im Zoo hat das Wohl dieser Tiere eben tatsächlich oberste Priorität und wird nicht wie bei den Pseudo-Tierschützer vorgeschoben, um sich Tieren zu bemächtigen und Spenden auf Basis von Lügen zu sammeln. Der Krefelder Zoo war im gesamten Verlauf stets transparent, jeder wusste, woran er war und was getan wurde. Der Zoo geht nun einen beträchtlichen finanziellen Mehraufwand ein, indem er erstmal ein provisorisches Außengehege baut. Das ist natürlich weitaus mehr, als ein paar Bauzäune zusammenstellen, denn so ein Gehege kostet nicht wenig, weil es speziellen Sicherheitsstandards genügen muss.

Dass dies nun für die beiden möglich wird, ist dem Einsatz der Verantwortlichen im Zoo Krefeld und vielen wahren Tierfreunden zu verdanken, die durch ihre Unterstützung diese wichtige Arbeit möglich gemacht haben. Die Haltung von Menschenaffen in Zoologischen Gärten ist nämlich von enormer Wichtigkeit:

Moderne Zoos wie der in Krefeld, sind Teil der Lösung, nicht des Problems. Die Gegner, die versucht haben – und weiter versuchen werden – die Brandkatastrophe für sich auszuschlachten, tragen derweil nicht zur Lösung irgendeines Problems bei. Daher ist es zu begrüßen, dass der Zoo erneut auf seinem Weg bestätigt wurde.

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