Elefantentor des Zoo Berlin | Foto: Danny Steaven, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Berliner Zoo wegen Corona in finanziellen Schwierigkeiten

Erschienen auf rbb24.de am 10.08.2021.

Die politischen Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie haben den Berliner Zoo hart getroffen. Bis heute wurde er nicht angemessen entschädigt und das durch die Einschränkungen entstandene Finanz-Loch gestopft.

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Kommentar: Der politische Fehler, Zoos und Aquarien mit harten Einschränkungen zu belegen – erst der katastrophale Schließungszwang, dann der desaströse 3G-Zwang – wurde bis heute kaum hinreichend entschädigt. Zoologische Gärten haben sich bereitwillig in diese Lage begeben, weil sie eigentlich damit rechnen konnten, für dieses gebrachte Opfer auch finanziell vollumfänglich entschädigt zu werden. Das ist bis heute deutschlandweit seitens des Staates nicht geschehen. Viele Zoos und Aquarien stehen jetzt mit einem riesigen Finanzloch da, das seitens des Verursachers, also des Staates, nicht vollständig gestopft wird und die nächsten Einschränkungen stehen bereits in den Startlöchern. Der Staat macht in seiner diskutablen Strategie von zahlreichen Kultureinrichtungen sehr restriktiv Gebrauch, richtet dadurch einen immensen Schaden an und lässt die Kultureinrichtungen anschließend auf diesem Schaden, der sie völlig unverschuldet ereilte, sitzen.

Andererseits haben es aber auch viele Zooverbände, für die keine Mitgliedsbeiträge gezahlt werden, damit sie in Zeiten der Not hauptsächlich untätig an vereinzelten Pressemitteilungen doktern und sonst abtauchen, nicht zu Stande gebracht, sich konstruktiv auch in die politische Diskussion einzubringen, dass jederzeit jeder Bürger ohne Einschränkungen Zoos und Aquarien besuchen kann. Das ist möglich und zwar auch in Deutschland, da sowohl die deutschen Zoologischen Gärten als auch viele Zoos und Aquarien im Ausland bewiesen haben, keinen wesentlichen Beitrag zum Infektionsgeschehen zu leisten. Vielmehr sind sie sichere Orte der Freizeitgestaltung für jedermann.

Ob Rot-Rot-Grün in Berlin nun den Zoologischen Einrichtungen vor Ort unter die Arme greift, ist auch für die anstehende Bundestagswahl wichtig, wird es doch zeigen wie ernst den Parteien der Klimaschutz, den sie sich gerne auf die Fahne schreiben, wirklich ist. Zoos und Aquarien gehörten mit ihrem Einsatz für Natur- und Artenschutz zu den erfahrensten und langjährigsten Klimaschützern überhaupt, denn er beste Klimaschutz ist das Intakthalten der natürlichen Habitate, wofür sich zoologische Einrichtungen seit Jahrzehnten stark machen und auch Erfolge feiern konnten. Sollte nun diesem Ausgleich der Coronaverluste nicht zugestimmt werden, würde den Wählern sehr deutlich sein, dass Rot-Rot-Grün den Klimaschutz als Feigenblatt missbraucht und von dieser Seite für Naturschützer in Not auch auf Bundesebene keine Hilfe zu erwarten wäre. In dieser Sache geht es also um weit mehr als nur die Rettung des Berliner Zoos, sondern vor allem geht es um die Glaubwürdigkeit für diese Parteien, die zwar bei einer Zustimmung nicht gesichert ist, aber bei einer Ablehnung völlig zerstört wäre.

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